Radsport Highlights: Der Sieg von Mathieu van der Poel kam beim Amstel Gold Race 2019 nicht überraschend. Aber WIE der Niederländer diesen Erfolg einfuhr, sorgte für Staunen. Im Monat Mai wollen wir täglich auf Rennen zurückblicken, die uns in den vergangenen drei Jahrzehnten bewegt haben.
Amstel Gold Race 2019: Van der Poel attackiert viel zu früh
Eigentlich ist es üblich, dass die Topfavoriten bis zum Schluss warten und erst dann die eigene Nase in den Wind halten. Zuvor lassen sie ihre Teamkollegen arbeiten und sparen Kräfte. Gerade bei einem harten und prestigeträchtigen Rennen hat sich diese Herangehensweise bewährt. Doch Mathieu van der Poel wählte beim Amstel Gold Race 2019 eine andere Strategie. Als Niederländischer Meister und Topfavorit wollte er seinen Fans ein Spektakel bieten. Als noch 44 Kilometer zu absolvieren waren, attackierte er den Gulperberg hinauf und riss eine Lücke. Doch wie oben auf dem linken Foto zu erkennen ist, war das Hauptfeld noch viel zu groß und der Weg zum Ziel zu weit. Folgerichtig konnten ihn seine Konkurrenten nur wenige Kilometer später wieder einfangen.
Alaphilippe und Fuglsang verzocken den Sieg
Am Kruisberg setzte Julian Alaphilippe seinen Angriff. Gemeinsam mit Jakob Fuglsang bildete er das neue Spitzenduo. Durch die Flucht zuvor schien Mathieu van der Poel müde zu sein. Der Niederländische Meister konnte nicht folgen. Auch in der Verfolgergruppe fand er keinen Platz. Für ihn schien das Rennen gelaufen. Doch was dann beim Amstel Gold Race 2019 passierte, ging in die Radsportgeschichte ein. Bei zeitweise über zwei Minuten Rückstand wurde Mathieu van der Poel nicht mehr von den Kameras eingefangen. Während sich ganz vorn Julian Alaphilippe und Jakob Fuglsang belauerten und sich gegenseitig den Sieg nicht gönnen wollten, führte Mathieu van der Poel die zweite Verfolgergruppe immer näher heran. Auf der langen Zielgeraden fingen ihn dann die Kameras plötzlich wieder ein – und die Show begann. Der Crosser legte jedes taktische Konzept bei Seite und schloss alle Lücken. Der Rest ist Geschichte.