Radsport Highlights: Bei der Tour de France 1989 wurde Geschichte geschrieben. Am Ende der dreiwöchigen Rundfahrt sollten die ersten beiden nämlich nur 8 Sekunden trennen. Der Glückliche: Greg LeMond. Traurig waren hingegen alle Franzosen …
LeMond lag vor dem Zeitfahren 50 Sekunden zurück
Laurent Fignon hätte der bis heute letzte französische Sieger der Tour de France werden können. Wenn, ja wenn 1989 nicht 8 Sekunden gefehlt hätten. Dabei sah alles nach dem dritten Toursieg von ihm aus. Vor dem abschließenden 24,5 Kilometer langen Zeitfahren von Versailles nach Paris hatte er einen eigentlich komfortablen Vorsprung von 50 Sekunden auf Widersacher Greg LeMond.
Fignon verlor um 82,2 Meter
Auch wenn der US-Amerikaner der bessere Zeitfahrer war, gab es keinen Grund davon auszugehen, dass das Gelbe Trikot noch einmal die Schultern wechseln könnte. Denn bei den bisherigen beiden Zeitfahren zusammengenommen hat Fignon auf LeMond nur 103 Sekunden auf 112 Kilometern verloren. Das kurze Zeitfahren bis zur Champs-Élysées hätte der Franzose also eigentlich locker überstehen müssen. Doch Laurent Fignon überstand dieses Zeitfahren nicht. Sein Vorsprung von 50 Sekunden sollte nicht reichen. Er verlor 58 Sekunden und damit wegen 8 Sekunden die Tour de France. Nach 3.257 Kilometern entspricht dies in Strecke umgerechnet 82,2 Metern.
Die Franzosen warten noch heute
Greg LeMond gewann den abschließenden Kampf gegen die Uhr und stürzte die französischen Fans in ein Tal der Tränen. Ausschlaggebend dafür war die Ausrüstung des US-Amerikaners. Als erster Profi überhaupt trat er mit einem Tropfenhelm und Triathlonlenker an. Fignon hingegen war komplett ohne Helm unterwegs. Ein Fehler, der ihm den Titel kostete. Auch Jahre später wurde er immer noch als der Mann bezeichnet, der die Tour de France um 8 Sekunden verlor, obwohl er sie zuvor zweimal gewinnen konnte. Von dieser Niederlage hat er sich nicht erholt. Angeblich hat er die Champs-Élysées nie wieder betreten, obwohl er in Paris lebte. Ein Trauma trugen auch die französischen Fans davon. Denn sie warten noch bis heute auf den nächsten französischen Toursieger seit Bernard Hinault im Jahr 1985 …