Produktnews/MTB: Nachdem vor einigen Wochen als erstes US-Schwergewicht Cannondale seine neue XC-Waffe Scalpel präsentierte, zieht nun Specialized mit dem neuen Epic nach. Die Verbesserungen stecken im Detail, doch dürften ein ohnehin schon sehr gutes Rad noch besser machen.
Das Specialized Epic begeisterte bisher Generationen von Rennfahrern. Es brachte mit Sicherheit genau so viele auf das Podium. In letzter Zeit gehörten die neuen Räder von Specialized größtenteils dem Gravity- bzw. E-Bike-Bereich an. Nun kommt nach längerer Zeit wieder einmal ein XC-Bike auf den Markt. Auf den ersten Blick sieht das Specialized Epic unverändert aus. Doch die vielen kleinen Neuerungen stecken im Detail. Somit ist der Rahmen 100 Gramm leichter als sein Vorgänger. Des Weiteren wurde die Geometrie den immer anspruchsvoller werdenden Crosscountrykursen angepasst. Der Lenkwinkel wurde auf 67,5 Grad abgeflacht und das Tretlager um 9 Millimeter abgesenkt. Außerdem wurde der Reach dem Zahn der Zeit entsprechend verlängert und im gleichen Zuge kürzere Vorbauten montiert. Der bekannte Braindämpfer wurde ebenfalls überarbeitet. Dieser ist nun haltbarer und feinfühliger.
Der Dämpfer wird an einer ebenfalls neu entwickelten Dämpferaufhängung aus Carbon montiert. Der 15 Prozent steifere Hinterbau rundet das Gesamtkonzept des sehr leichten Rahmens ab. Von diesen Neuerungen profitiert vor allem das S-Works-Modell. Der Rest des Produktportfolios wurde auf die Qualität des alten Epic S-Works angehoben.
Die Trail- bzw. Marathonvariante Epic Evo wurde ebenfalls überarbeitet. Wie auch schon der Vorgänger besitzt es 120 Millimeter Federweg an der Front. Die wohl größten Neuerungen sind die Federwegserweiterung am Heck von 100 auf 110 Millimeter Federweg sowie der Wegfall des Braindämpfers. Grundlage bietet dasselbe Rahmendreieck wie beim Crosscountryracemodell. Der Hinterbau wurde speziell entwickelt. Dieser passt sich perfekt an den metrischen Dämpfer ohne ein Brain an. Um noch mehr Fokus auf die Abfahrt zu legen, ist der Lenkwinkel um 1 Grad abgeflacht wurden. Der Sitzwinkel ist 0,75 Grad steiler geworden. Zum Vergleich: Ein Specialized Stumpjumper hat ebenfalls einen Lenkwinkel von 66,5 Grad. Wer sich am Epic Evo noch mehr Freiraum wünscht, kann die Geometrie mittels FlipChip anpassen.
Beide Modelle wird es in gewohnter Vielfalt geben, welche aus jeweils vier verschiedenen Modellen besteht. Das Epic kostet zwischen 4.125 und 11.525 US-Dollar. Laut Hersteller wiegt das Epic S-Works nur 9,29 Kilogramm in Größe Large.
Unsere Meinung: Überraschend kommt das neue Epic nicht. Immerhin steht eine sehr spannende und knappe World Cup Saison vor uns. Nicht zu vergessen sind die eigentlich für dieses Jahr angesetzten Olympischen Spiele. Optisch gesehen ist das Specialized ein Hingucker und weckt dadurch große Lust gefahren zu werden. Sieht man sich dazu noch die sehr eindeutigen Geometriedaten an, ist es in die Schiene eines kompromisslosen Crosscountry-Bikes einzuordnen, welches nur darauf wartet, den Berg hinaufgejagt zu werden. Sehr spannend ist auch das Evo-Modell. Anders als Cannondale setzt Specialized auf einen eigens für das Evo entwickelten Hinterbau. Hinzu kommt ein sehr flacher Lenkwinkel für eine derartige Rennfeile, welcher verdeutlicht, wie ernst es Specialized mit der Abfahrtsorientierung meint.