Test: Das Felt Broam 30 kombiniert durch sein Gravel-light Setup viel Komfort für lange Touren auf Schotter und Asphalt mit flotten Fahreigenschaft und Laufruhe, um diese noch angenehmer zu machen. Sowohl sportive Gravelfahrer, als auch Pendler, Bikepacker oder alle die sich nicht wirklich festlegen wollen, haben mit dem Broam 30 einen entspannten Begleiter für viel Fahrspaß.
Felt Broam 30 – Der Rahmen
Das Herzstück des Felt Broam 30 ist der sogenannte SuperLite-Aluminium Rahmen, welcher sich nicht einfach nur so nennt, sondern tatsächlich zu den Leichtgewichten im Bereich Alu-Gravler zählt. Dieser zeigt sich im Cremegrünen Look mit netten Designelementen inklusive modernen Schriftzügen. Daumen hoch für die Farbwahl, denn im Vergleich zu Schwarz und Weiß sieht man hier leichten Dreck oder Staub nur schwer, aber das nur am Rande und damit wieder zur Technik.
Besonders wichtig war bei der Konstruktion, dass der Rahmen trotz seines relativ geringen Gewichts sehr robust, langlebig und zudem komfortabel genug für lange Ausfahrten ist. Dafür wird das Broam 30 mit der UHC Advanced Carbon Gabel kombiniert. Durch das stark gesloopte Oberrohr bekommt der Felt Gravler eine ziemlich entspannte und aufrechte Sitzposition, was eine gemütliche Fahrt begünstigen dürfte. Durch das Slooping wird der Hinterbau nicht wie bei vielen anderen Modellen noch tiefergezogen, da dieser durch den ohnehin schon tiefen Ausgangspunkt von Oberrohr und Sattelrohr-Verbindung genügend Flex bieten sollte und somit einen sehr kompakten Rahmen abrundet. Beim Thema Komfort spielt sicherlich auch die weit herausragende Sattelstütze eine wichtige Rolle, da diese auch für den Flex im Sitzbereich in Kombination mit dem Hinterbau beizutragen hat.
Mit einer ansprechenden Zugführung zeigt sich das Felt Broam 30 mit einer relativ cleanen Optik. Auch die vorhandenen Ösen für diverse Taschen und Halter, wie beispielsweise für einen dritten Flaschenhalter am Oberrohr, machen das Felt Broam 30 zu einem sehr vielseitigen Bike, welches somit auch die Bikepackingfreunde unter der Gravelfahrern ansprechen dürfte. Noch mehr Vielseitigkeit bietet man durch die Wahlmöglichkeit zwischen 700C mit bis zu 45 mm Reifen und 650B Laufräder mit bis zu 2,0″ Reifen, welche gleichermaßen im Broam Platz finden.
Felt Broam 30 – Die Ausstattung
Wie ernst man mit dem Felt Broam 30 das Thema Gravel nimmt sieht man neben dem Rahmen auch an der Gravlspezifischen Shimano GRX Schaltgruppe, welche sich durch ihre Funktionsweise und das Setup bestens für den Schottereinsatz eignet. Die 2×11 Schaltgruppe kommt mit 46 bzw. 30 Zähnen am Kettenblatt und einer 11-34 Kassette für eine große Bandbreite und feine Gangsprünge. Natürlich kommen dabei auch die kraftvollen, hydraulischen GRX Discs zum Einsatz, welche nicht nur auf unruhigem Untergrund für Sicherheit sorgen.
Die Cockpit-Komponenten und Anbauteile kommen von der Felt Eigenmarke Devox und auch die stabilen Adventure 2.1 Laufräder kommen von der Eigenmarke. Diese bieten aber nicht nur Robustheit ohne großen Schnick-Schnack, sondern sind auch mit Tubless ausgestattet und somit aus technischer Sicht up-to-date. Darauf verbaut sind die nur leicht profilierten Maxxis Refuse Reifen in 40 mm mit Max-Shield Pannenschutz. Diese haben neben Rahmen und Geometrie wohl den größten Einfluss auf die Fahrperformance des Felt Broam 30. Denn recht schnell lässt sich erkennen, dass die Ausrichtung wohl doch eher in Richtung Gravel-light und Endurance gehen soll, da man mit diesen Reifen wohl kaum richtig hartes Gelände aufsuchen sollte. Für normale Kieswege, Schotterstrecken oder Forstwege sollte dieses Setup aber durchaus genügen. Großer Vorteil ist natürlich die tolle Rolleigenschaft sowohl auf Gravel als auch Asphalt, wodurch das Broam 30 einen sehr flotten Charakter bekommt.
Felt Broam 30 – Flotter Feger nicht nur auf Schotter
Durch die hochwertige Carbongabel in Kombination mit dem gelungenen Rahmen aus Alu bietet das Felt Broam 30 nicht nur gute Steifigkeitswerte, welche wir besonders im Vortrieb und beim Antritt spüren durften, sondern auch ein sehr direktes und präzises Handling, was uns auf technischen Passagen schnell um Kurven und Hindernisse führte und ganz nebenbei noch eine gewisse Sicherheit bot. Lediglich wenn es um richtig flotte Sprint geht hat das Broam so seine kleinen Problemchen, da es dann doch etwas träge wirkt, was aber für einen Alurahmen dieser Kategorie und Preisklasse auch völlig klar geht.
Bei höheren Geschwindigkeiten konnte uns die tolle Laufruhe ein Lächeln ins Gesicht zaubern, da wir auf weiten Strecken vom geradlinigen Vortrieb des Felt Broam 30 profitieren konnten und somit recht schnell Kilometer machen konnten. Dies dürfte sicher Radreisende und Fans von längeren Touren erfreuen, da es sich so einfach leichter fährt. Nicht ganz unbeteiligt sind dabei sicherlich auch die recht unprofilierten Maxxis Reifen, welche zwar auf gröberem Untergrund nicht besonders viel Grip bieten, auf normalem Schotter und natürlich auch Asphalt mit erstklassigen Rolleigenschaften überzeugen können und uns schnell ans Ziel bringen. Wer allerdings auf der Suche nach richtigem rauem Gravelspaß ist, der sollte doch eher auf mehr Profil an den Reifen zurückgreifen und diese womöglich wechseln.
Besonders angenehm auf langen Fahrten zeigt sich auch der ansprechende Komfort und Flex insbesondere des Hinterbaus, da dieser in Kombination mit der entspannten Geometrie viele schöne Stunden im Sattel ermöglicht. Wie aber schon einmal erwähnt heißt dies nicht, dass das Felt Broam 30 dadurch an Sportlichkeit einbüßt. Natürlich verhält es sich auf der Fahrt eher moderat und braucht eine gewisse Zeit, um auf Geschwindigkeit zu kommen. Dennoch kann man durch tollen Vortrieb, Laufruhe und geringen Rollwiderstand besonders auf weiten Strecken flott unterwegs sein.