Radsport: George Bennett setzt die Erfolgsserie von Jumbo – Visma fort. Der Neuseeländer gewann das Eintagesrennen Gran Piemonte nach einer beeindruckenden Attacke vor Diego Ulissi und Mathieu van der Poel. Als Fünfter präsentierte sich der Deutsche Simon Geschke in guter Form.
Über 40 °Celsius im Schatten
Vier Ausreißer haben sich heute beim Gran Piemonte aus dem Staub gemacht. Neben dem Deutschen Philipp Walsleben (Alpecin – Fenix) zeigten sich der US-Amerikaner Joey Rosskopf (CCC), der Däne Mikkel Honore (Deceuninck – Quick-Step) und der Australier Callum Scotson (Mitchelton – Scott) in der Offensive. Vom Start in Santo Stefano Belbo bis zum Ziel in Barolo mussten die Profis 187,0 wellige Kilometer zurücklegen. Herausfordernd war jedoch nicht nur das Profil, sondern auch die Hitze. Bei über 40 °Celsius im Schatten stieg Ausreißer Callum Scotson ca. 50 Kilometer vor dem Ziel vom Rad. Seine ehemaligen Begleiter wehrten sich tapfer, wurden jedoch 7,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt.
George Bennett in Topform
Als die Ausreißer gestellt wurden, ging George Bennett (Jumbo – Visma) bei nun eintretendem Regen in die Offensive. Prompt zerfiel das Hauptfeld in seine Einzelteile. Niemand konnte dem Neuseeländer folgen. Dahinter formierte sich eine starke Verfolgergruppe um Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix). Doch dort war man sich einfach nicht einig. Sehr zur Freude des Führenden, der bei der Tour de France wohl als Edelhelfer von seinem Teamkollegen Primoz Roglic fungieren wird. Erst auf den letzten Metern kamen die Verfolger noch einmal nahe heran. Den Sieg ließ sich George Bennett aber nicht mehr nehmen. Rang zwei holt sich Diego Ulissi (UAE). Starker Fünfter wird der Deutsche Simon Geschke (CCC).
Eintagesrennen in Piemont seit 1906
Das Eintagesrennen Gran Piemonte wird seit 1906 in der italienischen Region Piemont ausgetragen. Eigentlich radeln hier die Profis Mitte Oktober um den Sieg, doch wegen der Corona-Pandemie wurde das Rennen auf den heutigen Mittwoch vorverlegt. Namhafte Fahrer haben sich hier schon in die Siegerliste einschreiben dürfen, darunter Alfredo Binda, Gino Bartali, Eddy Merckx, Francesco Moser, Roger De Vlaeminck, Richard Virenque und Philippe Gilbert. 1966 und 1988 kam es durch Rudi Altig bzw. Rolf Gölz auch zu zwei deutschen Erfolgen. 1993 triumphierte der Schweizer Beat Zberg. Nicht mit dabei war diesmal Vorjahressieger Egan Bernal (Ineos). Der Kolumbianer steht beim parallel laufenden Critérium du Dauphiné am Start.