Radsport: Tadej Pogacar hat die Tour de France 2020 auf den Kopf gestellt. Der Slowene gewann das Einzelzeitfahren auf der 20. Etappe so souverän, dass er Landsmann Primoz Roglic sogar noch das Gelbe Trikot abnahm.
Ein Einzelzeitfahren für die Berg- und Klassementfahrer
Um 13:00 fiel heute Mittag in Lure der Startschuss zum alles entscheidenden Einzelzeitfahren der Tour de France 2020. Der Deutsche Roger Kluge (Lotto – Soudal) eröffnete den Kampf gegen die Uhr. Da die Ziellinie auf der Planche des Belles Filles aufgemalt wurde, galt es nach einem 30,3 Kilometer langen Flachstück noch einen 5,9 Kilometer langen Anstieg zu bewältigen. Logisch, dass die klassischen Zeitfahrer – eher schwer und kraftvoll – heute keine großen Chancen auf den Tagessieg hatten. So standen auch heute die Berg- und Klassementfahrer im Fokus.
Pogacar schockt die Radsportwelt
Eigentlich waren sich vor dem Start der Etappe alle einig: Primoz Roglic (Jumbo – Visma) hat die Tour de France gewonnen. Doch sie haben die Rechnung ohne Tadej Pogacar (UAE) gemacht. Dem Slowenen gelang DIE Aufholjagd der Tour-Geschichte. Mit einer Zeit von 55:55 fuhr der erst 21-Jährige in einer anderen Liga. Er pulverisierte die bisherige Bestzeit von Tom Dumoulin (Jumbo – Visma) um 1:21. Auch Leader Primoz Roglic konnte damit nicht annähernd Schritt halten. Der Mann in Gelb verlor satte 1:56 und damit natürlich auch die Gesamtführung. Tadej Pogacar gewinnt nicht nur das Zeitfahren der 20. Etappe, sondern auch die Tour de France. Im Gesamtklassement liegt er nun 59 Sekunden vor seinem Landsmann. Rang drei sichert sich Richie Porte (Trek – Segafredo) vor Mikel Landa (Bahrain – McLaren). Miguel Angel Lopez (Astana) verlor über 6 Minuten auf den Tagessieger.
Tadej Pogacar:
„Ich glaube, ich träume. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Es ist unglaublich.“