Radsport: Maximilian Schachmann hat nach 2020 auch 2021 Paris – Nizza gewonnen. Dem Deutschen gelang es dank seiner starken Mannschaft, Primoz Roglic doch noch aus dem Gelben Trikot zu fahren. Der Slowene war zweimal gestürzt und verlor in einer Abfahrt den Anschluss. Der Sieg auf der Schlussetappe ging an Magnus Cort Nielsen.
Schachmann gewinnt Paris-Nizza
Eigentlich sah Primoz Roglic (Jumbo – Visma) schon wie der sichere Sieger aus. Zu dominant und souverän trat er bei allen sieben bisher ausgefahrenen Etappen auf. Doch heute wendete sich das Blatt und der Slowene muss eine herbe Niederlage einstecken. Zweimal kam der Tour-Zweite aus dem Vorjahr zu Fall. In einer Abfahrt verlor er dann endgültig den Anschluss an das Hauptfeld. Dieses wurde von Bora – hansgrohe und Astana – Premier Tech angeführt, um den Leader weiter zu distanzieren. Und das gelang, weil Primoz Roglic in kürzester Zeit seine Helfer aufbrauchte und knapp 20 Kilometer als Solist vergeblich versuchte, den Zeitrückstand in Grenzen zu halten. Damit rückt Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von Rang zwei an die Spitze der Gesamtwertung. Titelverteidigung für den Deutschen, nachdem er bereits im Vorjahr Paris – Nizza für sich entscheiden konnte.
💥😓 Caída de Roglic en la última etapa de la París Niza
💪🏻 Parece que no sufre ninguna lesión importante
📸 @ParisNice #ParisNice pic.twitter.com/rR8mj0LCRO
— COPEdaleando (@Copedaleando) March 14, 2021
Cort Nielsen holt sich den Etappensieg
Als klar war, dass Primoz Roglic sein Gelbes Trikot nicht wird verteidigen können, zerbrach die Allianz zwischen Astana – Premier Tech und Bora – hansgrohe. Nun waren die beiden verbündeten Mannschaften plötzlich Kontrahenten. Schließlich trennten Maximilian Schachmann und Aleksandr Vlasov nur 19 Sekunden. Und auch dessen Teamkollege, Jon Izagirre, lag vor dem Start der Etappe nur 23 Sekunden hinter dem Deutschen zurück. Doch das Terrain war nicht schwer genug, um den virtuell führenden Maximilian Schachmann in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Der Deutsche hatte mit seiner Mannschaft keine Mühe damit, das Astana-Duo in Schach zu halten. So ging es auf den letzten Metern aus dem dezimierten Hauptfeld heraus um den Etappensieg. In einem spannenden Zweikampf konnte sich hier im Sprint Magnus Cort Nielsen (Education First – Nippo) knapp vor Christophe Laporte (Cofidis) vorn behaupten.
Geschke & Rutsch in der Gruppe
Bevor der Kampf um den Gesamtsieg ausbrach, bildeten sich zwei große Ausreißergruppen mit insgesamt 17 Fahrern. Darin vertreten waren auch die Deutschen Simon Geschke (Cofidis) und Jonas Rutsch (Education First – Nippo). Auf Grund der Tempoarbeit von Astana – Premier Tech und Bora – hansgrohe im Hauptfeld, war ein Etappensieg für sie jedoch nicht in Reichweite. Dabei war das letzte Teilstück von Paris – Nizza eigentlich wie gemacht für eine erfolgreiche Flucht. Schließlich wurde der letzte Akt der Rundfahrt auf nur 92,7 Kilometer verkürzt. Nach dem Start in Le Plan-du-Var endete die Etappe in Levens, statt wie geplant in Nizza.
Streitthema: Alle gegen den gestürzten Roglic
Mit über 3 Minuten Rückstand erreichte Primoz Roglic das Ziel. Fair gratulierte er Gesamtsieger Maximilian Schachmann, der sich mit einer Handbewegung sogar bei ihm zu entschuldigen schien. Das Bild ist kein ungewohntes. Schon im vergangenen Jahr verlor Primoz Roglic ein schon sicher geglaubtes Rennen – damals die Tour de France. Jetzt beendet er nach dominanten und souveränen 7 Etappen die Rundfahrt Paris – Nizza nicht einmal unter den ersten 15. Wieder rollt ein geknickter Roglic völlig entkräftet und enttäuscht über die Ziellinie.
Und auch ihm und seiner Mannschaft wird nicht verborgen geblieben sein, dass sich – trotz seiner Stürze – die anderen Mannschaften gegen ihn verbündet haben und das Gelbe Trikot weiter attackierten. Neben Astana – Premier Tech und Bora – hansgrohe haben sich an der Tempoarbeit auch Ineos, Cofidis und viele weitere Teams beteiligt. Sicher hat sich Roglic mit seiner Dominanz – allen voran seinem Etappensieg am gestrigen Samstag, als er dem Schweizer Gino Mäder 20 Meter vor dem Ziel doch noch den Triumph wegschnappte – bei vielen nicht gerade beliebt gemacht. Allerdings haben auch heute die genannten Teams nur ihren Job gemacht, die einen für die Gesamtwertung und die anderen für den Etappensieg.
So endet ein für die Zuschauer spannendes Paris – Nizza mit einer erneut interessanten Schlussetappe. Kurios: Gino Mäder liegt in der Gesamtwertung nun auf Rang 10 – und damit weit vor Primoz Roglic. Wirklich trösten dürfte dies den Schweizer aber nicht.
#ParisNice🇫🇷🚴
El triunfo de Magnus Cort Nielsen @EFprocycling en la última etapa @ParisNicepic.twitter.com/ADLqpWlbDPhttps://t.co/ADLqpWlbDP
— LA RUEDA COLOMBIA 🚴🇨🇴🚴 (@TristanchoYamid) March 14, 2021