Radsport: Mathieu van der Poel hat die fünfte Etappe von Tirreno – Adriatico gewonnen. Der Niederländische Meister konnte sich bei Kälte und Nässe vor Tadej Pogacar und Wout van Aert durchsetzen. Anders als erwartet, kam es heute zum großen Fight der Favoriten, so dass alle Profis einzeln oder in kleinen Gruppen das Ziel erreichten.
Van der Poel zeigt seine ganze Klasse
Obwohl das gestrige Teilstück als Königsetappe bezeichnet wurde, bekamen die Radsportfans heute das wohl interessanteste Rennen von Tirreno – Adriatico seit Jahren zu sehen. Als große Gewinner daraus hervor gehen Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) als Etappensieger und Tadej Pogacar (UAE) als Gesamterster. Bei Kälte und Nässe überquerten der Niederländer und der Slowene als Solisten auf den Rängen 1 und 2 die Ziellinie in Castelfidardo. Zuvor haben sie nach dem Start in Castellalto 205 Kilometer zurückgelegt – und die hatten es in sich.
Ein abnormaler Rennverlauf
Zunächst begann die Etappe wie üblich. Fünf Ausreißer konnten sich vom Hauptfeld absetzen. Robert Stannard (BikeExchange), Jonas Rickaert (Alpecin – Fenix), Pello Bilbao (Bahrain – Victorious), Davide Ballerini (Deceuninck – Quick-Step) und Filippo Ganna (Ineos) konnten ihren Vorsprung jedoch nur in der flachen ersten Hälfte des Rennens ausbauen. Danach begannen die Favoriten sich gegenseitig zu zerfleischen. Mathieu van der Poel war es schließlich, der als ungefährlicher Mann für das Gesamtklassement eine Solo-Attacke ritt. Dahinter wurde das Hauptfeld immer kleiner, bis es schließlich nicht mehr existent war. 16 Verfolger waren sich uneins, ehe auch diese Gruppe auf hügeligem Terrain zerfiel.
Auch Pogacar & Van Aert als Solisten unterwegs
Der Etappensieg schien Mathieu van der Poel nicht mehr zu nehmen zu sein. Bei einem Vorsprung von knapp drei Minuten und nur noch 15 Kilometern ging es dahinter nur noch um Rang zwei – und natürlich die Gesamtwertung. Tadej Pogacar gelang es, Widersacher Wout van Aert (Jumbo – Visma) zu distanzieren. Auf den letzten Kilometern war auch er als Solist unterwegs und die Anzahl der Kameras reichte nicht mehr aus, um alle interessanten Rennsituationen einzufangen. So war kurz später auch Wout van Aert wieder im Bilde. Als dritter Solist komplettierte der Belgier das Podium.
Van der Poel bricht ein, aber rettet sich
Auf den letzten Kilometern zeigte der fast unmenschlich wirkende Mathieu van der Poel dann doch menschliche Züge. Sein Vorsprung von knapp drei Minuten sank in sich zusammen. Die Gesichtszüge entglitten und der Tritt wurde immer schwerer. Doch der Cross-Weltmeister rettete sich mit letzter Kraft über die Ziellinie, jubeln konnte er allerdings nicht mehr. 10 Sekunden später erreichte fast leichtfüßig Tadej Pogacar das Ziel. Der Slowene nimmt Widersacher Wout van Aert wertvolle Sekunden ab und steht damit vor dem Gesamtsieg.
Und wir sagen: Danke Männer, für dieses großartige Rennen!
🇳🇱@mathieuvdpoel of 🇧🇪@AlpecinFenix wins stage 5 of 🇮🇹@TirrenAdriatico #TirrenoAdriatico (📺@RaiSport) pic.twitter.com/qm0md1AzcH
— World Cycling Stats (@wcsbike) March 14, 2021