Radsport: Gino Mäder feiert den größten Erfolg seiner Karriere. Der Schweizer gewann nah an der Grenze die sechste Etappe des Giro d’Italia. Neuer Gesamtführender ist der Ungar Attila Valter (Groupama – FDJ). Im Kampf um den Gesamtsieg kristallisiert sich langsam aber sicher ein Duell zwischen Remco Evenepoel und Egan Bernal heraus.
Mäder rettet sich ins Ziel
Im strömenden Regen hat Gino Mäder (Bahrain – Victorious) die 160 Kilometer lange sechste Etappe des Giro d’Italia von Grotte di Frasassi nach Ascoli Piceno gewonnen. Am Schweizer Pass San Giacomo – dem heutigen Schlussanstieg – ließ der Schweizer nahe der Grenze all seine Begleiter hinter sich. Als er dann auf den letzten Kilometern als Solist unterwegs war, setzten die Klassementfahrer ihre Attacken. Vor allem Egan Bernal (Ineos Grenadiers) war es, der erneut seine Stärke unter Beweis stellte und den besten Eindruck hinterließ. Ihm folgen konnten nur noch Giulio Ciccone (Trek – Segafredo), Daniel Martin (Israel Start-Up Nation) und Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step). Doch das Quartett kam 12 Sekunden zu spät. Der Deutsche Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) büßte auf die vier heute stärksten Klassementfahrer 28 Sekunden ein. Dem Ravensburger liegt bekanntlich schlechtes Wetter nicht. Neuer Gesamtführender ist – als erster Ungar beim Giro d’Italia – Attila Valter (Groupama – FDJ).
Ineos Grenadiers zu siebt bärenstark
Bevor sich die Favoriten auf den Gesamtsieg in die Offensive wagten, prägten acht Ausreißer das Renngeschehen. Geoffry Bouchard (AG2R – Citroen), Simone Ravanelli (Androni Giocattoli – Sidermec), Jimmy Janssens (Alpecin – Fenix), Simon Guglielmi (Groupama – FDJ), Dario Cataldo (Movistar), Bauke Mollema (Trek – Segafredo), sowie Matej Mohoric (Bahrain – Victorious) und sein Teamkollege Gino Mäder (Bahrain – Victorious) aus der Schweiz setzten sich ab. Über 6 Minuten betrug der Vorsprung bereits, als die Mannschaft Ineos Grenadiers im Hauptfeld plötzlich das Tempo anzog. Direkt nach der ersten Bergwertung des Tages hielt die britische Equipe die Geschwindigkeit konstant hoch und zerriss das Peloton damit völlig. Unter anderem fiel dabei auch der Gesamtführende Alessandro De Marchi (Israel Start-Up Nation) zurück. Der Italiener sollte – ebenso wie die weiteren abgehängten Profis – den Anschluss an die Favoritengruppe nicht mehr herstellen können.
Bardet & Ciccone attackieren mutig
Bei der zweiten Bergwertung zerfiel schließlich auch die Spitzengruppe. Dario Cataldo, Bauke Mollema, Matej Mohoric und Gino Mäder erwiesen sich als die stärksten Kletterer und Abfahrer. In eben jener gab es im Hauptfeld den nächsten Angriff. Romain Bardet (DSM), Giulio Ciccone (Trek – Segafredo) und Alberto Bettiol (EF – Nippo) konnten sich lösen und nach und nach einige Profis aus der ehemaligen Spitzengruppe einfangen. Doch die Mannschaft Ineos Grenadiers ließ im strömenden Regen nicht nach und holte die Verfolgergruppe noch vor dem Schlussanstieg wieder ein. Dort verließen dann Matej Mohoric die Kräfte, da er zuvor enorm für seinen Schweizer Teamkollegen gearbeitet hat. Und am Ende des Tages sollte sich dies auch auszahlen. Gino Mäder ließ seine beiden übrig gebliebenen Begleiter fast mühelos stehen.
BikeExchange-Teamfahrzeug holt Serry vom Rad
Nach der Aufgabe von Mikel Landa (Bahrain – Victorious) noch während der gestrigen Etappe, gab es heute morgen weitere Aufgaben zu vermelden. Joe Dombrowski (UAE) – bis dato Träger des Bergtrikots – konnte nach seinem Sturz ebenso nicht mehr zur sechsten Etappe antreten, wie Pavel Sivakov (Ineos Grenadiers) und Francois Bidard (AG2R – Citroen). Damit standen heute morgen von ursprünglich 184 Startern noch 179 im Rennen. Unterwegs dürften es auf Grund der katastrophalen Wetterbedingungen noch einige weniger geworden sein. Wie es Pieter Serry (Deceuninck – Quick-Step) geht, ist bislang noch nicht bekannt. Der Belgier wurde im Schlussanstieg von einem BikeExchange-Teamfahrzeug vom Rad geholt, konnte aber weiterfahren.
Capolavoro della @BHRVictorious al @giroditalia: perdono #Landa e 24 ore dopo vanno a prendersi la prima tappa di montagna! La #magliarosa è ora di @ValterAttila.
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2️⃣ 🇨🇴 #Bernal
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