Radsport: Morgen gilt’s. Wer nächsten Sonntag in Paris auf dem Podium stehen möchte, der muss auf der Königsetappe der 108. Tour de France alles in die Waagschale werfen. Drei heftige Berge warten auf die Profis. Und uns erwartet eine spannende 17. Etappe.
Drei Berge, viele Risiken
Morgen ist es soweit: Die Königsetappe der 108. Tour de France steht auf dem Programm. Von Muret nach Saint-Lary-Soulan sind 178,4 Kilometer zu absolvieren. Beim Anblick der ersten zwei Drittel des Etappenprofils würde man gar nicht meinen, dass es sich hierbei um eine Etappe für die Berg- und Klassementfahrer handelt. Doch dann kommt es Schlag auf Schlag. Nach der flachen Anfahrt folgen direkt nacheinander der Col de Peyresourde, der Col de Val Louron-Azet und der Col du Portet. Die Etappe ist wie gemacht für einen waghalsigen Angriff eines gefährlichen Klassementfahrers. Wer bereits einen etwas größeren Rückstand hat, muss schon am vorletzten Berg in die Offensive gehen. Und damit sich dieser Angriff lohnen kann, muss man eigentlich schon zuvor am Col de Peyresourde dafür sorgen, dass Leader Tadej Pogacar isoliert wird. Daher erwarten wir ein hohes Tempo, viele Attacken und am Ende diesmal keinen Ausreißersieg! Die Favoriten aufs Podium in Paris werden den Tagessieg unter sich ausmachen.
Die Schlüsselmomente der 17. Etappe
- Scharfer Start in Muret um 12:10
- Sprintwertung in Bagnères-de-Luchon 65,0 km / 113,4 km
- Bergwertung der 1. Kategorie: Col de Peyresourde (13,2 km a 7,0 %) 49,3 km / 129,1 km
- Bergwertung der 1. Kategorie: Col de Val Louron-Azet (7,4 km a 8,3 %) 28,9 km / 149,5 km
- Zielankunft & Bergwertung der Höchstkategorie zwischen 16:49 und 17:24: Col du Portet (16,0 km a 8,7 %)
Velomotion-Prognose: Vingegaard krönt seine starke Tour
Tadej Pogacar dominiert die Tour de France 2021. Bislang wurde der Slowene nur ein einziges mal in Probleme gebracht. Als Jonas Vingegaard auf der elften Etappe den Mont Ventoux hinauf attackierte, konnte der Mann in Gelb nicht mehr folgen. Erst in der Abfahrt gelang es ihm gemeinsam mit Richard Carapaz und Rigoberto Uran die Lücke zum entflohenen Dänen wieder zu schließen. Morgen wird es keine Abfahrt geben, die Jonas Vingegaard zum Verhängnis werden könnte. Die Bergankunft kommt ihm entgegen. Selbst wenn Tadej Pogacar diesmal sein Hinterrad halten kann, würde er ihm den Tagessieg wohl überlassen.
☆☆☆ Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma)
☆☆ Tadej Pogacar (UAE), Richard Carapaz (Ineos Grenadiers)
☆ Enric Mas (Movistar), Rigoberto Uran (EF – Nippo), Wilco Kelderman (Bora – hansgrohe)