Radsport: Letzte Bergetappe, letzte Chance. Morgen können die Klassementfahrer im Hochgebirge noch einmal Zeit gut machen. Geht auch der Etappensieg an einen Favoriten? Wir denken: Ja! Jonas Vingegaard hat sich seinen Tageserfolg verdient.
Jetzt hat die Taktiererei ein Ende
Die Tour de France 2021 neigt sich langsam ihrem Ende zu. Und noch immer ist völlig offen, wer in Paris auf dem Podium stehen wird. Vor dem Zeitfahren am Samstag bekommen die Kletterer morgen noch einmal die Chance, wertvolle Sekunden herauszufahren. Von Pau nach Luz Ardiden sind 129,7 Kilometer zu absolvieren. Nach einer gemächlichen Anfangsphase, in der es nur sehr leicht bergan geht, warten zum Etappenende der Col du Tourmalet und der Schlussanstieg hinauf zum Skigebiet in Luz Ardiden. Hier haben in den vergangenen Jahren nur wirklich starke Kletterer gewonnen: Richard Virenque, Roberto Laiseka, Lance Armstrong und Samuel Sanchez. Und genau in diese Reihe wird sich auch morgen ein echter Top-Kletterer einreihen. Denn die Zeit der Taktiererei nimmt spätestens jetzt ein Ende. Wer aktuell nicht auf dem Podium steht, muss alles riskieren.
Die Schlüsselmomente der 18. Etappe
- Scharfer Start in Pau um 13:50
- Bergwertung der 4. Kategorie: Côte de Notre-Dame de Piétat (2,6 km a 5,6 %) 119,1 km / 10,6 km
- Bergwertung der 4. Kategorie: Côte de Loucrup (2,0 km a 7,0 %) 75,1 km / 54,6 km
- Zwischensprint in Pouzac 67,0 km / 62,7 km
- Bergwertung der Höchstkategorie: Col du Tourmalet (17,1 km a 7,3 %) 35,6 km / 94,1 km
- Bergwertung der Höchstkategorie & Zielankunft in Luz Ardiden (13,3 km a 7,4 %) zwischen 17:19 und 17:44
Velomotion-Prognose: Pogacar überlässt Vingegaard den Sieg
Eigentlich steht er als Gesamtsieger der diesjährigen Tour de France schon so gut wie fest. Tadej Pogacar hat die Frankreich-Rundfahrt dominiert – auch auf der heutigen Etappe. Auch morgen wird er noch einmal demonstrieren, warum er völlig zurecht als Gesamtsieger der 108. Austragung in die Geschichte eingehen wird. Ausreißer haben nur dann eine Chance, wenn sie sich in der Anfahrt zum Col du Tourmalet einen sehr großen Vorsprung erarbeiten. Da jedoch bereits an diesem Anstieg unter den Favoriten die Post abgehen wird, dürfte die Fluchtgruppe morgen nur sehr geringe Chancen auf einen Erfolg haben. Viele Favoriten werden im Schlussanstieg hinauf nach Luz Ardiden bereits von Beginn an isoliert sein. Dementsprechend wird es dann auch zur Sache gehen. Auch wenn der Kampf ums Gelbe so gut wie entschieden ist, geht es immer noch um prestigeträchtige Plätze auf dem Podium. Und da werden sich vor allem Jonas Vingegaard und Richard Carapaz duellieren, denn beide Fahrer trennen aktuell nur 4 Sekunden. Der Ecuadorianer wird alles versuchen, aber am Ende ist der Däne schneller – und Pogacar fährt mit, aber überlässt ihm dann den Tagessieg.
☆☆☆ Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma)
☆☆ Tadej Pogacar (UAE), Richard Carapaz (Ineos Grenadiers)
☆ David Gaudu (Groupama – FDJ), Rigoberto Uran (EF – Nippo), Enric Mas (Movistar)