Radsport: Das Team AG2R – Citroën blickt auf ein durchschnittliches Jahr 2021 zurück. Ohne echten Spitzenfahrer konnte auch kein echtes Spitzenresultat eingefahren werden. Die Aussichten sind weniger gut, dass es in der kommenden Saison besser wird.
AG2R – Citroën 2021: Ben O’Connor mit dem Durchbruch
In den vergangenen Jahren machte die Mannschaft AG2R eigentlich immer dadurch auf sich aufmerksam, dass sie mannschaftlich geschlossen auftritt und immer viele Fahrer in vordere Positionen bringen kann. Das hat sich insofern etwas geändert, dass man nun nicht mehr in der absoluten Spitze des Radsports mitreden kann. Der Abgang von Romain Bardet hat eine Lücke hinterlassen und letztendlich hat sich der Kader insgesamt stark verändert. Das hat aber auch seine positiven Seiten gehabt, was wir vor allem in Person von Ben O’Connor zu sehen bekamen. Der Australier erfüllte bei AG2R – Citroën endlich alle Erwartungen, welche Experten schon Jahre zuvor in ihm gesehen haben. Als Vierter der Tour de France, Sechster der Tour de Romandie und Achter des Criterium du Dauphiné stieg er auf zu einem wirklich ernstzunehmenden GC-Contender. Sein Etappensieg bei der Tour de France ist sein bis dato größter Erfolg. Benoît Cosnefroy gewann die Bretagne Classic – Ouest-France und die Tour du Finistère. Aurélien Paret-Peintre jubelte beim GP Cycliste la Marseillaise und fuhr bei der Tour de France auf Gesamtrang 15. Paris – Camembert und die Tour du Doubs gingen an Dorian Godon. Allesamt gute Resultate, aber von der Spitze sind diese Franzosen – die sich im besten Radsportalter befinden – doch relativ weit entfernt. Gleiches gilt mittlerweile für Greg Van Avermaet. Der Belgier konnte 2021 absolut nicht überzeugen. Sein bestes Resultat war Rang drei bei der Flandern-Rundfahrt.
AG2R – Citroën 2022: Besserung ist nicht in Sicht
Betrachten wir die Transfers der Mannschaft AG2R – Citroën, kommen wir nicht umhin zu sagen, dass die Equipe die Wechselperiode wohl etwas verschlafen hat. Mit den Franzosen Tony Gallopin, Alexis Gougeard, Julien Duval und Francois Bidard, sowie dem Schweizer Mathias Frank und dem Luxemburger Ben Gastauer verliert man sechs zumindest teilweise in der WorldTour namhafte Fahrer. Im Gegenzug dafür wurden lediglich drei Neue geholt. Der 20-jährige Franzose Valentin Paret-Peintre fand den Weg auf Grund seines Bruders zum Team. Nur zwei Jahre älter ist dessen Landsmann Antoine Raugel. Und der Österreicher Felix Gall ist auch erst 23, hat aber immerhin schon Erfahrung in der WorldTour gesammelt. Siegfahrer sind alle drei Profis nicht und auch als Helfer bei wichtigen Rennen werden sie – bei allem Talent – 2022 vermutlich noch nicht in Erscheinung treten können. Damit verliert die Mannschaft AG2R – Citroën also mächtig an Substanz. Kann Ben O’Connor seine starke Saison nicht bestätigen, wird die französische Equipe 2022 einen großen Schritt rückwärts machen.