Radsport: Das Team Groupama – FDJ dreht im Profiradsport seit vielen Jahren seine Kreise. Jetzt öffnet man sich langsam internationalen Profis. Die Saison 2022 könnte daher noch besser werden.
Groupama – FDJ 2021: Fast ohne Pinot & Demaré
Lange hat sich die Mannschaft Groupama – FDJ vorwiegend auf französische Fahrer konzentriert. Jetzt aber öffnet sich die Equipe immer mehr auch Talenten und Profis aus dem Ausland – und das macht sich bemerkbar. Obwohl Star-Pilot Thibaut Pinot kein gutes Jahr erwischt hat, platziert man sich auf einem respektablen neunten Rang im UCI WorldTour Ranking. Zu verdanken ist das unter anderem dem Schweizer Stefan Küng, der eine Etappe bei der Tour de Suisse gewann, das Chrono des Nations, Zeitfahr-Europameister und Vierter im olympischen Zeitfahren wurde. Auch der Brite Jake Stewart wusste zu überzeugen, indem er völlig überraschend starker Zweiter beim Omloop Het Nieuwsblad wurde und Sechster bei Danilith Nokere Koerse. Damit unterstreicht er, dass er kein reiner Sprinter ist, sondern auch bei Klassikern künftig mit ihm zu rechnen ist. Niemand auf der Rechnung hatte beim Giro d’Italia Attila Valter. Der Ungar fuhr mehrere Tage im Leadertrikot und wurde am Ende Gesamtvierzehnter. Mit seinem zwölften Rang bei der Lombardei-Rundfahrt bestätigte der 23-Jährige sein Talent. Stärkster Mann im Team war – bei aller Internationalität – trotzdem ein Franzose. David Gaudu gewann eine Etappe bei der Baskenland-Rundfahrt und wurde Elfter bei der Tour de France. Als Dritter bei Lüttich – Bastogne – Lüttich verpasste er nur knapp den ganz großen Coup. Sprinter Arnaud Demaré gewann Paris – Tour, blieb aber ansonsten deutlich hinter den Erwartungen zurück. Weder bei der Vuelta a Espana, noch bei der Tour de France gelang ihm ein Etappensieg.
Groupama – FDJ 2022: Noch internationaler
Finden Thibaut Pinot und Arnaud Demaré zu ihrer alten Stärke zurück? Wird die Frage mit Ja beantwortet, steht der Equipe ein erfolgreiches Jahr 2022 bevor. Denn schon die vergangene Saison war nicht wenig erfolgreich – und das fast ohne Top-Ergebnise dieser beiden Stars. Außerdem lief die Transferperiode gut für die Equipe. Sechs Franzosen – darunter Benjamin Thomas und William Bonnet – verlassen das Team. Dafür kommen vier Fahrer – darunter nur ein Franzose – hinzu. Die Mannschaft wird also noch einmal internationaler. Und auch stärker, denn Michael Storer aus Australien hat in diesem Jahr nicht nur bei der Vuelta a Espana gezeigt, dass er ein richtig gefährlicher Kletterer ist. Mit seinen erst 24 Jahren kann er sich zweifelsohne noch zu einem guten GC-Fahrer entwickeln. Quentin Pacher kann ihm dabei helfen. Der Franzose ist stark in den Bergen und zeigt sich immer wieder in Ausreißergruppen. Der Niederländer Bram Welten gilt als Sprinter-Talent, ebenso wie der erst 20-jährige Brite Lewis Askey, über den zugegebenermaßen eher weniger bekannt ist. Beide zuletzt genannten werden mit Sicherheit aber auch beim ein oder anderen Klassiker eingesetzt.