Aus Kindern werden Leute, doch irgendwo auf diesem Weg klafft Fahrrad-mäßig eine Lücke. Die hat Puky nun geschlossen: Der Kinderrad-Spezialist bietet ab sofort auch 26-Zoll-Modelle an. Die drei neuen Bikes basieren auf den bereits in bis zu 24 Zoll erhältlichen Modellen Skyride, Cyke und LS-Pro.
Werden die Menschen immer größer? Die Grundschulkinder von heute sind rund 15 mm länger, als es ihre Eltern im gleichen Alter in den 1970er Jahren waren, sagt uns die Wissenschaft; andererseits ist nicht davon auszugehen, dass in ein paar Jahrzehnten zwei Meter das neue Normal sind – schließlich scheinen günstigere Lebensumstände und bessere Ernährung die Hauptgründe für das Wachstumsplus zu sein. Fest steht freilich folgendes: Kinder gleichen Alters können höchst unterschiedlich groß sein – und dem 24-Zoll-Rad ist manches Mädchen und mancher Junge lange vor den Teenager-Jahren entwachsen.
Größen-Revolution bei Puky
Und das hat beim Kinderrad-Experten Puky zu einem schon fast revolutionär zu nennenden Schritt geführt. Ab 2022 bietet der Traditionshersteller erstmals drei Fahrräder mit 26-Zoll-Laufrädern an: das durchgestylte – nun ja – Mädchenrad Skyride mit dem klassischen Schwanenhalsrahmen, das extraleichte LS-Pro sowie das sportliche Cyke mit Dynamo-Lichtanlage und Steckschutzblechen. Damit wird eine Lücke geschlossen, die so manchen Familien beim Fahrradkauf Sorgen macht: Was tun, wenn das Kind aus dem Größenbereich klassischer Kinderräder herausgewachsen ist, aber noch nicht groß genug ist für ein Erwachsenen-Rad mit 28-Zoll-Laufrädern? In diesem Segment einfach die kleinste Rahmenhöhe zu wählen, ist auch keine Lösung, nicht zuletzt deshalb, weil Fahrräder für Erwachsene (auch sehr einfache Modelle) meist deutlich teurer sind und dabei nicht unbedingt kindgerecht ausgestattet – Stichwort schwere Federgabeln, die bei eher niedrigem Körpergewicht kaum ansprechen.
Rundum sinnvoll ausgestattet
Puky dagegen macht auch bei der Ausstattung alles richtig. Los geht’s mit dem Skyride: Bereits als 20- und 24-Zöller erhältlich, könnte das schön gestaltete Rad in dieser Optik nun ganze zehn Lebensjahre lang gefahren werden (vorbehaltlich etwaiger Modellwechsel). Das große Skyride, in Hellblau und Hellgrün verfügbar, ist mit Siebengang-Nabenschaltung und zwei Felgenbremsen solide ausgestattet; die zusätzliche Rücktrittbremse der kleineren Modelle fällt beim 26er weg. Rahmen und Gabel aus Aluminium sorgen für ein recht geringes Gewicht um 13,5 Kilo. Den Spanngurt am nun etwas filigraner ausgeführten Gepäckträger kennt man schon von den kleineren Modellen, und natürlich hat Schönheit ihren Preis – der des Skyride 26-7 liegt bei (für Puky stolzen) 639,99 Euro.
Ein recht junges Modell im Sortiment von Puky ist das LS-Pro, das mit extraleichtem Rahmen-Gabel-Set auch als 26er die Zehn-Kilo-Marke knackt. Mit etwas gröber profilierten Reifen und Patent-Sattelstütze statt Sattelkerze mit Kloben ist es das sportlichste Rad im Puky-Sortiment; Licht und Schutzbleche sind natürlich nicht dran – wobei sich auch an diesem Rad eine Komplettausstattung montieren ließe. Als flottes, leichtes Rad für Schulweg und Freizeit schlägt das LS-Pro die Brücke zu den Kinder-Mountainbikes der Puky-Zweitmarke Eightshot; außerdem passt es sehr gut in eine Zeit, da Sporträder mit Akkuleuchten im Alltag verwendet werden. So gesehen ist das LS-Pro auch ein Ausdruck dafür, wie sehr sich Puky in den letzten Jahren modernisiert hat.
Leichter Allrounder für jeden Einsatzzweck
Das Cyke als Jungenrad zu bezeichnen, wäre in der heutigen Zeit wohl nicht mehr passend. Wie etwa bei Mountainbike oder Rennrad ist eine Unterscheidung nach Geschlecht obsolet; interessant ist dagegen, dass das kleinste Cyke mit 16-Zoll-Rädchen schon von Vierjährigen gefahren werden kann – da bereits mit Freilauf und Felgenbremsen ausgestattet. Als 26er wirkt das Modell schlank und sportlich; komplettiert wird es zeitgemäß mit Achtgang-Kettenschaltung und Felgenbremsen. Wie alle Cykes ist es mit einem steifen, leichten Ahead-Vorbau statt des klassischen Schaftvorbaus ausgestattet – eine etwaige Höhenverstellung muss hier durch die Verwendung eines Vorbaus mit anderer Abwinkelung bzw. Länge erfolgen. Des weiteren montiert Puky eine LED-Lichtanlage mit Nabendynamo sowie Steckschutzbleche. Dankenswerterweise ist die Rückleuchte nicht am Schutzblech angebracht, sondern an die Sitzstrebe; so lassen sich sehr einfach vollwertige Schutzbleche sowie ein Gepäckträger nachrüsten. Ausgehend von der Herstellerangabe, dürfte das Cyke 26-8 mit Ständer und Pedalen gut zwölf Kilo wiegen – wiederum ziemlich leicht für ein durchaus alltagstaugliches Bike.
Schon fast erwachsen
Die Antwort auf die wichtigste Frage steht freilich noch aus: Wie groß sind die neuen Puky-Modelle nun eigentlich? Wie bei Kinderrädern üblich, werden die 26-Zöller in Einheitsgröße angeboten; kurzes Sitzrohr und flacher Sitzwinkel sorgen für viel Spielraum bei der Höhenverstellung, auch was den Abstand Sattel–Lenker angeht. Puky geht bei allen drei Modellen von 140 bis 170 cm Körpergröße aus; bei den 24-Zoll-Modellen ist zwischen 155 und 160 cm Schluss. Das bedeutet, dass Jungen wie Mädchen mit etwa zehn Jahren auf die neuen, großen Bikes steigen können. Und während durchschnittliche große Jungs irgendwann zwischen 14 und 15 auf ein 28-Zoll-Rad umsteigen müssen, könnten drei Viertel aller Mädchen ihrem Puky rein größenmäßig auf ewig treu bleiben – aber auch Puky-FahrerInnen wollen halt irgendwann erwachsen werden.