Radsport: Lang ist’s noch hin bis zu den ersten wirklich wichtigen Radrennen. Doch geplant wird die Saison 2022 natürlich schon. Dabei kommt es bei einigen Fahrern zu Enttäuschungen.
Wieder keine Tour de France für Ackermann
Pascal Ackermann hat das deutsche Team Bora – hansgrohe verlassen, auch weil er nicht wie versprochen zur Tour de France mitgenommen wurde. Jetzt steht er im Kader des UAE Team Emirates und darf wieder nicht auf eine Nominierung hoffen. Weil die Teamleitung alles auf einen erneuten Tour-Sieg von Tadej Pogacar setzt, ist für den deutschen Sprinter kein Platz im Aufgebot. Dafür darf sich Pascal Ackermann aber auf sein Debüt bei Paris – Roubaix freuen.
Pascal Ackermann:
„Später können wir dann immer noch mit dem Team über die Tour sprechen, aber für diese Saison haben wir klare Ziele.“
Bekommt Cavendish keine Chance auf den Tour-Rekord?
Auch Mark Cavendish könnte bei der Tour de France 2022 fehlen. Der Brite, der erst vor wenigen Tagen seinen Vertrag im Team Quick-Step verlängert hat, muss wohl den Zielen von Fabio Jakobsen weichen. Er selbst ist für den Giro d’Italia eingeplant, steht aber als Reserve für die Tour de France bereit. Damit sieht es schlecht aus für einen neuen Rekord. Im vergangenen Jahr zog Mark Cavendish durch seinen 34. Etappensieg mit Eddy Merckx gleich. Alleiniger Rekordhalter wird der mittlerweile 36-Jährige aber wohl vorerst nicht.
Fabio Jakobsen:
„Er weiß, dass die Tour mein Ziel ist und er selbst den Giro fahren wird. Aber er steht als Reserve bereit. Das kann er wie kein Anderer und ich denke, er ist glücklich mit der Rolle.“
Pogacar zur Tour & Vuelta, Dumoulin zum Giro
Dass Tadej Pogacar (UAE) bei der Tour de France seinen Titel erneut verteidigen möchte, ist keine Überraschung. Anders als im Vorjahr wird der Slowene aber dann auch bei der Vuelta a Espana an den Start gehen und ernsthaft das Tour/Vuelta-Double in Angriff nehmen. Dabei kann er auf die Dienste von Marc Soler bauen. Der spanische Neuzugang von Movistar wird bei beiden Rundfahrten als Edelhelfer eingeplant. Ob auch Marc Hirschi mit dabei sein wird, ist derzeit noch unklar. Der Schweizer muss seinen Saisoneinstieg auf unbestimmte Zeit verschieben, weil er sich nach einer Hüft-OP noch auskurieren muss. Den Giro d’Italia einmal mehr ins Visier nehmen wird Tom Dumoulin. Der Niederländer bildet in Italien gemeinsam mit dem jungen Norweger Tobias Foss eine Doppelspitze für Jumbo – Visma.
Tadej Pogacar:
„Die Vuelta war die erste Grand Tour meiner Karriere und ich habe sehr gute Erinnerungen daran. Deshalb möchte ich gerne nach Spanien zurückkehren.“
Marc Hirschi:
„Zu meinem Rennprogramm kann ich noch nichts sagen. Alles hängt von meiner Genesung ab.“
Roglic startet nach fünf Jahren wieder bei Mailand-Sanremo
Erstmals die Tour de France gewinnen möchte 2022 Primoz Roglic (Jumbo – Visma). Der Slowene wird sich dort erneut mit seinem Landsmann Tadej Pogacar (UAE) messen müssen. Bevor es dazu kommt, wird er aber natürlich einige Rennen zur Vorbereitung bestreiten. Darunter fällt in diesem Jahr überraschend auch der italienische Eintagesklassiker Mailand – Sanremo. Seine Saison wird er bei Paris – Nizza beginnen. Weitere Highlights dürften für ihn Lüttich – Bastogne – Lüttich und der Flèche Wallonne sein. Bei der Tour de France darf er dann auf die Dienste des Dänen Jonas Vingegaard bauen. Mit Wout van Aert muss er sich dort jedoch die Kapitänsrolle teilen, denn der Belgier hat bereits angekündigt, das Grüne Trikot gewinnen zu wollen.
Evenepoel fährt die Vuelta, Pinot & Gaudu fahren die Tour
Einmal mehr wird die Tour de France ohne Remco Evenepoel (Quick-Step) ausgetragen. Der Belgier verzichtet auf einen Start und wird sich stattdessen auf die Vuelta a Espana fokussieren. In die Saison einsteigen wird er bei der Valencia-Rundfahrt. Anschließend fährt er die Algarve-Rundfahrt und Tirreno – Adriatico. Die französische Equipe Groupama – FDJ darf 2022 auf einen wiedererstarkten Thibaut Pinot hoffen. Er ist für die Tour de France ebenso fest eingeplant wie David Gaudu, der die Kapitänsrolle einnehmen wird.