Radsport: Der große Sieger der fünften Etappe der Tour de France heißt Simon Clarke. Der Australier gewann das Radsport-Spektakel zum Wald von Arenberg als Ausreißer vor Taco van der Hoorn. Stärkster Klassementfahrer war – wie fast schon erwartet – Tadej Pogacar. Sein Landsmann Primoz Roglic hingegen büßte heute viel Zeit ein.
Clarke gewinnt den Sprint des Jahres
Es war zu erwarten, dass die fünfte Etappe der Tour de France ein wahres Spektakel wird – und wir wurden nicht enttäuscht. Doch anders als gedacht kommt der Etappensieger aus der Ausreißergruppe und nicht aus dem Hauptfeld. Sechs Fahrer haben sich kurz nach dem Start vom Hauptfeld abgesetzt. Wieder mit dabei: Magnus Cort (EF Education – EasyPost). Der Mann im Bergtrikot hatte Neilson Powless (EF Education – EasyPost), Edvald Boasson Hagen (TotalEnergies), Taco Van der Hoorn (Intermarché – Wanty – Gobert), Simon Clarke (Israel – Premier Tech) und Alexis Gougeard (B&B Hotels – KTM) bei sich. Im Peloton war das Tempo zwar stets hoch, doch durch diverse Zwischenfälle schlief das Tempo immer wieder ein. So durften die fünf verbliebenen – der Franzose Gougeard wurde distanziert – tatsächlich um den Tagessieg fahren. Dank einer beherzten Attacke sah es auf dem letzten Kilometer ganz danach aus, als würde Neilson Powless der strahlende Sieger sein, doch dann konnten seine Begleiter wieder aufschließen und der Sprint des Jahres nahm seinen Lauf. Zuerst zog Boasson Hagen vorbei und riss eine Lücke, danach lag Van der Hoorn in Führung. Doch am Ende jubelte Simon Clarke.
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Van Aert stürzt schon vor dem Kopfsteinpflaster
Ein besorgniserregender Sturz ereignete sich auf der heutigen 157 Kilometer langen Etappe von Lille zum Wald von Arenberg schon vor der ersten Kopfsteinpflaster-Passage. Leader Wout van Aert (Jumbo – Visma) kam nach einer eigentlich harmlosen Rechtskurve zu Fall und hielt sich sowohl die Schulter, als auch die Hüfte. Anschließend fuhr er gemeinsam mit Teamkollege Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma) zwischen den Fahrzeugen wieder Richtung Peloton. Als die Autokolonne plötzlich zum Stillstand kam, kollidierte der Belgier fast mit dem Teamfahrzeug der Mannschaft DSM. Glücklicherweise scheint dem Mann im Gelben Trikot – bis auf ein paar Schürfwunden – nichts weiter passiert zu sein. Er konnte den Kontakt zum Hauptfeld wiederherstellen und die Etappe wie geplant fortsetzen.
my life flashed before my eyes let alone wout van aert’s pic.twitter.com/WdoBCGQnxd
— tour de røbyn (@robynjournalist) July 6, 2022
Katastrophe für Jumbo – Visma
Einen Pechvogel des Tages konnten wir schon 50 Kilometer vor dem Ziel küren. Nach einem Radwechsel verlor Ben O’Connor (Ag2r – Citroën) – im Vorjahr Gesamtvierter – den Anschluss. Obwohl die gesamte Mannschaft den Australier unterstützte, verlor er heute mehrere Minuten. Wenig später ereilte Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) das selbe Schicksal. Der Däne wurde unter anderem von Wout van Aert (Jumbo – Visma) im Gelben Trikot aber wieder ins Hauptfeld zurück gebracht. Für die niederländische Equipe soll es aber noch schlimmer kommen, als es Primoz Roglic mit einem Sturz erwischte. Der Slowene sollte daraufhin rund zwei Minuten einbüßen, obwohl natürlich auch er die Hilfe seiner Mannschaftskollegen erhielt. Pikant: Als Roglic stürzte, befand sich auch Vingegaard noch hinter dem Fahrerfeld. Anstatt die Kollegen zurück zu Roglic zu rufen, blieben diese zuerst bei Vingegaard. Erst später wurden sie zum Slowenen zurückgerufen.
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Pogacar fährt wie ein Champion
Das Pech des einen Slowenen sollte das Glück des anderen sein. Während Primoz Roglic hinter der Favoritengruppe viel Zeit verlor, präsentierte sich Tadej Pogacar (UAE) einmal mehr in einer top Verfassung. Der Vorjahressieger attackierte auf einer Kopfsteinpflaster-Passage gemeinsam mit Jasper Stuyven (Trek – Segafredo). Gemeinsam konnten sie sich aus der Favoritengruppe lösen, die von einem starken Team Bora – hansgrohe angeführt wurde. So fuhr Tadej Pogacar einen Vorsprung von 13 Sekunden heraus – und damit können sich die Konkurrenten noch glücklich schätzen. Auch Wout van Aert ist es zu verdanken, dass der Rückstand nicht noch größer wurde. Der Mann in Gelb fuhr die letzten Kilometer nicht nur für seinen Teamkollegen Jonas Vingegaard, sondern auch für sich selbst. Schließlich verteidigte er sein Maillot Jaune um 13 Sekunden vor Neilson Powless.
What a stage and what a story, Simon Clarke takes the biggest win of his career at 35 years old after almost retiring in the winter pic.twitter.com/fBmuJafCRT
— Cyclist (@cyclist) July 6, 2022
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