Radsport: Am Freitag beginnt im niederländischen Utrecht die Vuelta a Espana. Bei der letzten großen Landesrundfahrt der Saison geht es nochmal um Etappensiege und Wertungstrikots. Wir werfen einen Blick auf die – vorläufige – Startliste und zeigen euch die Favoriten auf den Gesamtsieg und die besten Sprinter.
? Reiniciamos. Todo empieza de nuevo ?
? Everything starts again ?
? 19/8 – 11/9
❤️? #LaVuelta22 pic.twitter.com/kVzrtCeMSz
— La Vuelta (@lavuelta) August 8, 2022
12 Fahrer kämpfen ums Podium
- Primoz Roglic (Jumbo – Visma)
- Jai Hindley (Bora – hansgrohe)
- Ben O’Connor (Ag2r – Citroën)
- Richard Carapaz (Ineos Grenadiers)
- Enric Mas (Movistar)
- Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl)
- Joao Almeida (UAE)
- Simon Yates (BikeExchange – Jayco)
- Miguel Angel Lopez (Astana)
- Mikel Landa (Bahrain – Victorious)
- Hugh Carthy (EF – EasyPost)
- Nairo Quintana (Arkea – Samsic)
Kein Vinegaard, kein Pogacar
Selten war in den vergangenen Jahren die Vuelta a Espana derart gut besetzt wie in dieser Saison. Toursieger Jonas Vingegaard wird zwar ebenso fehlen wie der Zweitplatzierte Tadej Pogacar, aber ansonsten steht fast alles am Start, was Rang und Namen hat. Zu nennen sind vor allem Jai Hindley und Richard Carapaz, die beim Giro d’Italia in diesem Jahr bereits die Plätze eins und zwei belegt haben. Sollten sie sich nach dieser Tortur in Italien gut erholt haben, zählen sie auch in Spanien zu den Top-Anwärtern auf das Rote Trikot. Ganz anders stehen die Vorzeichen bei Primoz Roglic. Der Slowene musste die Tour de France verletzt und enttäuscht aufgeben. Nun will er bei der Vuelta a Espana seine Saison retten. Er könnte die Spanien-Rundfahrt zum vierten Mal in Folge gewinnen.
Bevor die Siegesserie von Primoz Roglic begann, triumphierte 2018 Simon Yates. Der Brite konnte seine absolute Bestform seitdem nur noch selten abrufen. Was ihm fehlt ist die Konstanz. Mit dem gleichen Problem haben auch der Spanier Enric Mas und der Kolumbianer Miguel Angel Lopez zu kämpfen. Außerdem haben sie im Zeitfahren so eklatante Schwächen, dass sie ihre Zeitverluste in den Bergen nur wieder rein holen können, wenn sie ihr absolutes Leistungshoch erreichen. Wirklich daran glauben mag man aber auch in diesem Jahr nicht.
Was kann Remco Evenepoel?
Ebenfalls als Sieger der Vergangenheit bezeichnen lassen darf sich Nairo Quintana. Der Kolumbianer hat sich bei der diesjährigen Tour de France aber derart stark präsentiert, dass man mit ihm auch bei der Vuelta a Espana rechnen muss. Wie auch beim Spanier Mikel Landa ist das Fragezeichen dahinter aber relativ groß zu schreiben, denn in den vergangenen Jahren konnten sich die Fans nur selten über drei Wochen am Stück in Bestform freuen.
Sehr schwer einzuschätzen ist Remco Evenepoel. Der Belgier wird seit geraumer Zeit als DAS Talent im Radsport bezeichnet. Hin und wieder konnte er die in ihn gesetzten Erwartungen auch erfüllen. Doch als potentieller Grand-Tour-Gesamtsieger hat er bislang noch nicht wirklich überzeugt. Bei der diesjährigen Vuelta a Espana könnte es aber soweit sein. Einen weiteren Leistungssprung können wir auch von Joao Almeida erwarten. Der Portugiese hat absolut das Zeug zum Top-Klassementfahrer. Ben O’Connor und Hugh Carthy haben dies schon mehrfach bewiesen, doch bei dieser starken Konkurrenz wird es für sie mit einem Platz auf dem Podium nicht leicht.
Diese Sprinter rasen um Etappensiege
- Tim Merlier (Alpecin – Deceuninck)
- Pascal Ackermann (UAE)
- Mads Pedersen (Trek – Segafredo)
- Sam Bennett (Bora – hansgrohe)
- Bryan Coquard (Cofidis)
- Kaden Groves (BikeExchange – Jayco)
- Ethan Hayter (Ineos Grenadiers)
Ackermann will einen Etappensieg
Zugegeben: Die Liste der starken Sprinter ist bei der Vuelta a Espana Jahr für Jahr nicht besonders lang. Auch in diesem Jahr zeigt sich: Die Spanien-Rundfahrt ist nicht unbedingt mit Flachetappen gespickt. Die ein oder andere Chance wird es jedoch geben. Als Favoriten auf den Tagessieg werden dann vor allem Tim Merlier und Sam Bennett gelten. Der Belgier und der Ire wären sichtlich unzufrieden, die Vuelta a Espana ohne Tageserfolg verlassen zu müssen. In einem flachen Sprint sollten sie ihren Konkurrenten in Spanien eigentlich überlegen sein. Auch Pascal Ackermann zählte mal zu den absoluten Top-Sprintern, doch die vergangenen zwei Jahre liefen für den Deutschen eher weniger gut. Zuletzt hat er jedoch aufsteigende Form gezeigt, weshalb auch ihm ein Etappensieg zuzutrauen ist.
Groves könnte der Durchbruch gelingen
Mads Pedersen, Ethan Hayter und Bryan Coquard werden auch dann noch um den Tagessieg sprinten können, wenn die drei eben genannten Top-Sprinter bereits abgehängt wurden. Denn der Däne, der Brite und der Franzose gelten als äußerst kletterfest. Kleinere Hügel werden sie nicht davon abhalten können, auf dem letzten Kilometer in Position zu fahren und um den Sieg zu sprinten. Der unbekannteste unter den Sprintern ist sicherlich Kaden Groves. Der Australier könnte in Spanien seinen Durchbruch feiern. Das Talent dazu hat er allemal.
Is Primož Roglič unbeatable at @lavuelta?
Relive this magnificent performance in one of the toughest stages of last year’s edition of La Vuelta pic.twitter.com/A8DO5UZekh
— Velon CC (@VelonCC) August 16, 2022