Test Breezer Beltway 24: In Sachen Wartungsarmut ist das Breezer Beltway nicht zu schlagen. Das Kinderrad mit Riemenantrieb braucht praktisch keine Pflege, dazu gefällt es mit sportlicher Optik und solider Ausstattung. Alles, was dem 24er fehlt, ist ein Nachfolger fürs Teenager-Alter…
Die Eltern wollen es solide, der Nachwuchs will es cool und sportlich: Beim Kinder- und Jugendrad scheiden sich die Geister, doch ohne Kompromisse geht es nicht – ein Fahrrad, das partout nicht gefällt und nur unwillig genutzt wird, ist schließlich keine Lösung. Das weiß natürlich auch die Industrie, und so haben sich in den letzten paar Jahren immer mehr Hersteller Gedanken darüber gemacht, wie sie Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit unter einen Hut bringen können. Ersteres bedeutet in der Regel „Mountainbike-Optik“, letzteres zum Beispiel den Verzicht auf eine Federgabel, da diese ein höheres Gewicht und größeren Wartungsaufwand mit sich bringt. Die Wartung ist ohnehin ein großes Thema bei einem Kinderrad, das täglich genutzt wird und oft draußen im Regen steht – und wer sich in dieser Hinsicht das Leben leichter machen will, sollte sich das Beltway von Breezer anschauen.
Vom ersten Mountainbike zum Cityrad
Die Marke von Joe Breeze, der 1977 das erste Serien-Mountainbike der Welt fertigte, wandte sich in den frühen 2000ern verstärkt dem Thema Alltagsrad zu, und so finden sich in dem schlicht gestalteten 24-Zoll-Rad Elemente beider Welten. Der Rahmen ist mit kurzem Sitzrohr, flachem Lenkwinkel und etwas höher positioniertem Tretlager typisch für ein Geländerad mit starrer Gabel; kennzeichnend für moderne Mountainbikes ist die Kombination aus etwas längerem Oberrohr und kurzem Lenkervorbau, die sicheren Geradeauslauf mit agilem Handling vereint. Die kompakte, eher aufrechte Sitzhaltung ist optimal für ein im Alltag genutztes Kinderrad.
Auch in der Ausstattung finden sich die beiden Bereiche wieder: Scheibenbremsen sind bis heute typisch Mountainbike; die per Drehgriff betätigte Siebengang-Nabenschaltung steht für solide Touren- und Citybikes. Highlight am Beltway ist freilich der namensgebende Zahnriemen – ein Bauteil, das man an Kinderrädern selten findet. Dabei ist der Riemenantrieb in mindestens zweierlei Hinsicht überaus praktisch. Er ist quasi komplett wartungsfrei, nur seine Spannung muss stimmen, was am Beltway aber kein Problem ist, denn das Ausfallende ist als verstellbarer Schlitten mit Justierschrauben an beiden Seiten ausgelegt. Außerdem muss der Riemen nicht geölt oder sonstwie behandelt werden; anders als die Fahrradkette verschmutzt er nicht und hinterlässt deshalb auch keine klebrig-schwarzen Spuren an Hosenbeinen, Waden, Kinderhänden usw. Eltern können den Riemen getrost sich selbst überlassen im Wissen, dass er unabhängig von der Witterung gleichbleibend gute Funktion bietet und im Gegensatz zur ungepflegten Fahrradkette nie anfangen wird zu quietschen.
Alltagsrad mit solider Ausstattung
Breezer lässt das 24er Bike auf soliden Alexrims-Laufrädern und 50 mm breiten Kenda-Reifen rollen, deren zurückgenommenes Profil einen guten Kompromiss für Asphalt wie Naturwege darstellt. Mit Schutzblechen und Gepäckträger ausgestattet, macht das Beltway eine gute Figur als Allwetter-Schulrad; nur eine Dynamo-Lichtanlage fehlt. Also müssen von Fall zu Fall Akkuleuchten angebracht werden – kein Problem, zumal man seine Grundschulkinder normalerweise nicht unbegleitet durch die Dunkelheit radeln lässt.
Irgendwelche Nachteile? Nicht wirklich, solange das Beltway groß genug ist. Dann jedoch stellt sich die Frage nach einem Nachfolger, und hier wünscht man sich ein Beltway 26 oder 27,5, das bis ins Teenager-Alter hinein genutzt werden kann – vielleicht ja mit Achtgang-Nabenschaltung (womit das Rad auch etwas bergtauglicher würde) und Vollausstattung, wie es die Modelle für Erwachsene vormachen. Abgesehen von solchen Überlegungen ist die Kombination aus Solidität und Sportlichkeit beim Breezer Beltway 24 rundum gelungen.
WEB: breezerbikes.com