Test Croozer Dog Enna: Wer viel mit dem Fahrrad unterwegs ist, will irgendwann auch den Hund integrieren – ebenso wie die Kinder oder den Einkauf. Am einfachsten geht das mit einem Hundeanhänger, wie ihn Croozer in Form seiner Dog-Modelle anbietet. Im Velomotion-Praxistest: Der Croozer Dog Enna für Fellfreunde bis 35 Kilo, der mit hoher Qualität und einfachem Handling gefällt.
Der beste Freund des Menschen hat viele Fähigkeiten; das Radfahren gehört freilich nicht dazu. Und auch wenn Hunde sehr ausdauernd sind, ist das Tempo, das Frauchen und Herrchen heutzutage auf ihren E-Bikes hinlegen, doch etwas zu hoch zum Nebenherlaufen – was gerade für kleinere Tiere ohnehin nicht in Frage kommt. Und während ein Schoßhündchen vielleicht sogar in einem geschlossenen Fahrradkorb unterkommt, gibt es für mittlere bis große Hunde eigentlich nur eine Option: einen Anhänger wie den Croozer Dog Enna.
Mit jüngeren Kindern, die beim Radfahren in einer ähnlichen Lage sind wie der Familienhund, funktioniert das bekanntlich sehr gut, und als Hersteller mit viel Erfahrung bei der Personenbeförderung hat Croozer das entsprechende Know-how aufs Haustier übertragen. Die Anforderungen sind dabei in vieler Hinsicht vergleichbar: Die Beförderung sollte komfortabel und sicher sein; zwei- ebenso wie vierbeinige Mitfahrer müssen ausreichend vor der Witterung geschützt sein. Und natürlich muss der Anhänger groß genug sein – bei Kindern eine Frage des Alters, denn am siebten Geburtstag dürfen sie nicht mehr im Anhänger gezogen werden; bei Hunden eine Sache des Gewichts.
Anhänger in zwei Gewichtsklassen
Croozer bietet seine Hundeanhänger in zwei Gewichtsklassen an, für bis zu 35 bzw. 45 Kilo schwere Tiere. Beide Ausführungen unterscheiden sich deutlich in der Größe: Das Testmodell Croozer Dog Enna für leichtere Hunde ist 90 × 72 × 82 cm groß mit einem Innenmaß von 75 × 40 cm; der größere Croozer Dog Mikke misst außen 105 x 86 x 93 cm und innen 90 × 54 cm. Ein wichtiger Aspekt, denn der Hund muss natürlich genug Bewegungsfreiheit haben und sich hinlegen können. Beim jungen Fotohund Emil war das mit elf Kilo kein Problem – er fand schon im kleineren Trailer mehr als genug Platz. Und ziemlich gemütlich hatte er es auch: Verdeck und Rückseite sind geschlossen, sodass sich ein sichtgeschützter Bereich ergibt, in den sich der Hund zurückziehen kann; die Sichtblende hinten kann dabei hochgerollt werden. Vorne hält ein transparentes Verdeck Wind und Regen ab, und die Seitenpartien bestehen aus einem stabilen Netzgewebe, dass Frischluft hineinlässt, aber dennoch eine gewisse Schutzwirkung bietet.
Viele innovative Details
Vieles davon kennt man bereits vom Kinderanhänger; andererseits hat der Croozer Dog natürlich keine Sitze und Gurte und gleich damit eher einem Lastenanhänger. Aber Vorsicht: Als solcher ist er nicht zugelassen, da er nicht über eine starre Bodenwanne verfügt. Für den Hunde- und Kleintiertransport bestimmt, weist er stattdessen zahlreiche Ausstattungsmerkmale auf, die einen näheren Blick verdienen. Etwa die innovative Federung, die sich automatisch ans Gewicht er Zuladung anpasst und neben dem Komfort natürlich auch die Fahrsicherheit verbessert, denn ein gefederter Trailer gleitet deutlich geschmeidiger über Unebenheiten hinweg. Extrem vielseitig zeigt sich der Croozer Dog Enna bei den Einstiegsmöglichkeiten: Er lässt sich vorne, hinten und oben öffnen, was nicht zuletzt bei der Eingewöhnung wichtig ist. Denn so erlebt der Hund den Hänger erst einmal als offenen Bereich, der leicht betreten und wieder verlassen werden kann. Die Reißverschlüsse am Aufbau sind allesamt sehr solide und gut bedienbar, die Materialien fest und gut vernäht – wie von den Croozer-Kinderanhängern gewohnt, sollte auch der Croozer Dog jahrelanger Nutzung standhalten.
Optimiert wurde die Faltfunktion, sodass sich der Trailer nun noch einfacher in ein flaches Paket verwandeln lässt; die Räder – beim Enna 16 Zoll, beim größeren Mikke 20 Zoll – können wie gewohnt durch einen Druck auf die Nabe gelöst werden. Im Stand sorgt eine beidseitige Feststellbremse für Sicherheit; eine Auflaufbremse für den Fahrbetrieb ist nicht nötig, wie Jahrelange Erfahrungen mit Kinderanhängern bewiesen haben. Unverzichtbar sind dagegen die am Trailer montierten Reflektoren sowie das mitgelieferte Batterierücklicht; ein wichtiges Detail ist die abschließbare Deichsel, wenn man den Trailer am Rad oder E-Bike lassen will.
Viel Zubehör für Hund und Herrchen bzw. Fellfreund und Frauchen
Typisch für Croozer ist auch das große Zubehörprogramm. So kann der Trailer mit Bugrad und Schiebebügel in einen Buggy verwandelt werden; das Staufach, das dauerhaft innen am Dachhimmel befestigt werden kann, ist ebenfalls eine praktische Erweiterung. Und noch etwas gibt es, das man seinem Hund vielleicht sogar vor dem Anhänger selbst kaufen sollte: das Hundebett Enna. Die Erfahrung zeigt nämlich: Damit der Hund die Fahrt entspannt genießen kann und gerne einsteigt, sollte man ihn geduldig an den Transporter gewöhnen. Die Website von Croozer hält dazu umfangreiche Informationen bereit: So kann man den Anhänger ohne Räder in Haus oder Garten aufstellen und als gemütlichen Ruheplatz anbieten. Oder eben mit dem Hundebett anfangen, das dann später als vertrauter Komfortsender in den Trailer wandert.
Unproblematische Fahreigenschaften
Und wie fährt sich der Croozer Dog? Der Hersteller empfiehlt, erst einmal Probefahrten ohne Hund zu machen (aber mit entsprechender Gewichtsbelastung), was man auch tun sollte – aber einen deutlichen Einfluss aufs Fahrverhalten hat der Anhänger nicht. Die Aufhängung der Deichsel erlaubt Schräglage, beim Bremsen schiebt der Hänger nicht wahrnehmbar, und letztlich muss man sich nur an die Breite des Beiwagens gewöhnen sowie daran, dass man gerade vor engen Kurven die Geschwindigkeit reduzieren muss. Anders als in ihren Sitzen festgeschnallte Kinder kann sich der Hund während der Fahrt bewegen; er kann sich drehen oder aufsetzen, was natürlich Unruhe ins Fahrwerk bringen kann. Insgesamt ist also eine ruhige Fahrweise angesagt, wobei Croozer die Hundeanhänger bis 25 km/h freigibt.
Lohnt sich die Anschaffung eines Croozer Dog? Auch bei dieser Frage hilft ein Blick auf den Kinderanhänger: Wer im Alltag und in der Freizeit viel mit dem Fahrrad oder E-Bike unterwegs ist, wird irgendwann fast automatisch anfangen zu überlegen, ob das nicht auch mit dem Hund geht. Warum muss man etwa für die Anfahrt zum Hundespaziergang das Auto bemühen? Eine funktionierende Lösung ist der Croozer Dog Enna auf jeden Fall, und der gerade so vierstellige Preis von 1.050 Euro wird sich bei den Gesamtkosten für den besten Freund der Familie langfristig bestimmt nicht allzu stark bemerkbar machen. So kommen zwei Räder und vier Pfoten perfekt zusammen!
WEB: croozer.com