Der Maratona dles Dolomites zählt mit seiner einzigartigen Streckenführung durch die Dolomiten zu den schönsten und beeindruckendsten Radmarathons. Um einen der begehrten Startplätze zu erhalten muss man aber nicht nur etwas Glück mitbringen, sondern sich vor allem auch rechtzeitig für die Verlosung registrieren. Am heutigen 12. Oktober geht es los mit den Voranmeldungen für die 36. Ausgabe des Maratona dles Dolomites, welcher am Sonntag, den 2. Juli 2023 auf dem Programm steht. Unser Redakteur Florian Nowak war bei der Ausgabe 2022 bereits zum 3. Mal am Start und hat 10 Profi-Tipps im Gepäck wie der Maratona zum vollen Erfolg wird.
Jedes Jahr gibt es beim Maratona dles Dolomites ein ganz besonderes Motto, das die Veranstaltung bis ins Detail prägt. Die Austragung 2023 steht mit seinem Motto „Umanité“ ganz im Zeichen der Menschlichkeit und will damit mehr Aufmerksamkeit für ein lebenswertes und menschlicheres Zusammenleben schaffen. So will man seiner Verantwortung auch abseits des Sports gerecht werden und sich für relevante Themen im alltäglichen Leben einsetzen.
Auch aus sportlicher Sicht hat der Maratona mit seinen drei Strecken wirklich einiges zu bieten. Damit die Qualität der Veranstaltung auf höchstem Niveau gehalten werden kann und die Sportlerinnen und Sportler den Tag voll genießen können, wurde auch für die 2023er Austragung die Teilnehmerzahl auf 8.000 begrenzt. Um einen der begehrten Startplätze zu ergattern und damit die Teilnahme zu einem vollen Erfolg wird hat unser Redakteur und ehemaliger EuropeTour-Profi Florian Nowak zehn Tipps für den Maratona dles Dolomites.
Zehn Profi-Tipps für den Maratona dles Dolomites
Bereits 2017 konnte ich, damals noch als EuropeTour Fahrer, an meinem ersten Maratona teilnehmen. Über die Jahre kehrte ich immer wieder gerne nach Alta Badia zurück, um dieses Event der Extraklasse erleben zu können. Nicht nur die beeindruckende Kulisse der Dolomiten, sondern die gesamte Organisation und das Feeling vor Ort suchen seinesgleichen. Meiner Meinung nach ein Muss für jeden Radsportler. Damit der Maratona dles Dolomites 2023 aber zu einem Erfolg wird, muss man natürlich auch einige Dinge beachten.
1. Die Anmeldung
Am 12. Oktober 2022 geht es mit der Voranmeldung für den Maratona 2023 los. Bis zum 2. November kann man sich registrieren, um an der Verlosung der Startplätze teilnehmen. Mit etwas Glück erhält man dann in der 2. November Hälfte bereits eine positive Nachricht und darf sich mit 8.000 weiteren Teilnehmern freuen. Hat man bei der Verlosung kein Glück gehabt, kann man über den offiziellen Reiseveranstalter Holimites ein Startpaket (Hotel + Startnummer) erwerben. Zudem gibt es einige Startplätze, die für wohltätige Zwecke verkauft werden. Diese werden am Dienstag, 22. November 2022 und Mittwoch, 22. März 2023 ausschließlich online auf der Maratona Homepage zum Verkauf stehen. Hat man einen der Startplätze bekommen, sollte man sich zeitnah um ein Gesundheitszertifikat kümmern, das für die Teilnahme zwingend erforderlich ist. Weitere Infos dazu findet man auf der Website des Veranstalters.
Hier geht es zur Anmeldung ab 12. Oktober 2022!
2. Streckencheck
Beim Maratona dles Dolomites gibt es drei Strecken, welche auch erst während der Fahrt gewählt werden können. Dabei führen die Strecken auf ausnahmslos für den Verkehr gesperrten Straßen über die legendären Gebirgspässe der Dolomiten. Begonnen mit der Sella Ronda mit Passo Pordoi, Sella, Gardena, Campolongo stehen für die beiden längeren Strecken noch die Pässe Falzarego, Giau und Valparola auf dem Programm.
Natürlich wird man den Maratona dles Dolomites nicht unvorbereitet in Angriff nehmen. Genauso wichtig wie das Training zuhause ist allerdings auch, dass man sich mit der Strecke vertraut macht. Hier empfiehlt es sich vielleicht ein Wochenende in der Vorbereitung zu nutzen und die Strecken abzufahren. Vielleicht passt es ja sogar am 10. oder 24. Juni beim Sella Ronda oder Dolomites Bike Day, wo die Straßen für den Autoverkehr komplett gesperrt sind. Ansonsten hat man auch in der Woche vor dem Maratona noch genügend Möglichkeiten die Strecken zu erkunden. In Zeiten von GPS-Fahrradcomputern empfiehlt es sich auf jeden Fall die Route auch am Renntag eingespeichert zu haben, um im erster Linie die Anstiege besser einschätzen zu können. Verfahren kann man sich auf der Strecke kaum.
3. Das richtige Material
Hat man sich mit der Strecke auseinadergesetzt, so sollte man sich auch einmal mit dem Thema Material beschäftigen. Wichtig ist hierbei aus meiner Sicht neben einem voll funktionsfähigen Setup mit ordentlichen Bremsen und guten Reifen vor allem die richtige Übersetzung montiert zu haben. Gerade die langen Anstiege haben es in sich und auch steilere Stellen wollen bewältigt werden, grundsätzlich sind aber alle Pässe schön gleichmäßig zu fahren. In meinem Fall war ich mit einer Übersetzung von 52/34 und 11-30 unterwegs.
4. Ersatzmaterial für den Fall der Fälle
Während man sich in der Vorbereitung mit dem Thema Material beschäftigt, stößt man irgendwann auch auf das Thema Ersatzmaterial. Natürlich möchte man beim Maratona dles Dolomites möglichst leicht unterwegs sein, dennoch empfiehlt es sich eine kleine Satteltasche mit einem Multitool, sowie Ersatzschlauch und Pumpe oder Dichtmilch dabeizuhaben. So ist man zumindest in einigen Fällen abgesichert und nicht auf Hilfe von Außen angewiesen. Auch größere Defekte sind natürlich möglich, hierfür gibt es verschiedene Service-Stationen entlang der Strecke.
5. Die passende Bekleidung
Spätestens am Vorabend des Marathons kommt meist die Disskusion über die richtige Bekleidung auf. Das Wetter in den Dolomiten kann sich während der mehrstündigen Fahrt schnell ändern, zudem sind die Temperaturen über 2.000 Meter andere als im Tal. Auch regnerische Tage gab es in der Geschichte des Maratonas, sodass man für alles vorbereitet sein muss. Da der Start um 6:30 erfolgt, ist es hier meist ohnehin noch recht frisch, hier sollte man allerdings nicht den Fehler machen zu warm angezogen zu sein, da es direkt nach dem Start Richtung Passo Campolongo geht und man somit schnell ins Schwitzen kommt.
Bei normaler Wetterlage (Sonne/Wolken-Mix 10-17 Grad) hat es sich für mich bewährt mit einem dünnen Unterhemd unter dem Renn-Kit plus Armlinge und dünner Weste zu starten und eine dünne Regenjacke für die Abfahrten dabeizuhaben. Alternativ habe ich auch immer gerne ein Halstuch dabei.
6. Rechtzeitig zum Start
Hat man alle Vorbereitungen getroffen und ist der Renntag da, sollte man auch hier einge Dinge beachten. Der Start erfolgt aus Blöcken, welche man anhand der Startnummer herausfinden kann. Damit man sich in Ruhe zum richtigen Startblock begeben kann, sollte man trotz der frühen Startzeit von 6:30 rechtzeitig dran sein. Bei meiner ersten Teilnahme, hatte ich diesem Fehler selbst gemacht und war lediglich 5 Minuten vor dem Startschuss in meinem Startblock, in welchem ich natürlich dann auch ganz hinten stand. Informiere dich also wie du in deinen Startblock kommst und plane genug Zeit ein dorthin zu kommen, denn bei 8.000 Teilnehmern kann es schon mal eng werden.
7. Richtiges Tempo wählen
Ist man nun in seinem Startblock angekommen, hat sein Rad im Vorfeld überprüft, sich ordentlich angezogen und weiß, was auf einen zukommt, dann kann es endlich losgehen. Aber vorsicht, denn beim Start ist es immer sehr hektisch und jeder will so schnell wie möglich losfahren. Hier heißt es konzentriert bleiben und nichts überstürzen, denn der erste Pass steht direkt bevor und jede Strecke hat genügend Herausforderungen zu bieten. Aus diesem Grund sollte man zwar zügig losfahren, aber auch erstmal sein Tempo finden. Gerade die beiden längeren Distanzen verzeihen ein zu schnelles Tempo nicht und könnten am Ende zur Revanche ausholen. Halte dich an Leistungszonen und Puls und versuche dich stets an deinem Trainingstempo zu orientieren. Nur so kann man die ganze Strecke ohne Probleme durchhalten.
8. Achte auf gute Verpflegung
Genauso wichtig wie das Pacing ist auch die richtige Verpflegung. Dies beginnt natürlich schon in den Tagen und am Morgen vor dem Maratona dles Dolomites. Hier sollte man keine kurzfristigen Experimente eingehen und auf das vertrauen, was man auch im Training ausprobiert hat. Für den Marathon empfiehlt es sich genügend Riegel, Gels und weitere Nahrung mitzuführen und mit zwei Flaschen zu starten, damit man alle 20 Minuten einen kleinen Bissen essen und einen Schluck trinken kann. Auf der Strecke gibt es genügend Verpflegungsstellen mit allem was das Herz begehrt, um die Flaschen, Trikottaschen und Speicher entsprechend aufzufüllen. Es gilt also: Essen, essen, essen, denn an so einem Tag kann man nicht zu viel Energie zu sich nehmen und ein Hungerast kann auf einer derartigen Strecke ein böses Ende haben.
9. Genießen und Spaß haben
Mit den oben genannten Tipps sollte man bestens gerüstet sein, um das Abenteuer Maratona dles Dolomites 2023 erfolgreich bewältigen zu können. Schenkt man den kleinen Details ein wenig Beachtung, kann man einfach drauflosfahren und das Event noch mehr genießen und Spaß haben. Dies ist sicherlich der essentiellste Tipp, denn an einem derart langen Tag ist es wichtig die Motivation stets hochzuhalten. Mir hilft es hierbei immer vor dem Start den Tag im Kopf schon einmal durchzugehen und mir während der Fahrt kleinere Zwischenziele wie Passhöhen, Verpfelgungsstellen oder Kilometerangaben zu setzen, so muss man nicht alles auf einmal bewältigen, sondern hat kleinere Etappen vor sich und bleibt frisch im Kopf.
10. Nach dem Rennen ist vor dem Rennen
Diesen Satz hat man sicherlich schon so oft gehört, dass man ihn gar nicht mehr ernst nehmen kann. Dennoch sollte man auch hier etwas achtsam sein, denn gerade nach dem Rennen ist man besonders anfällig sich zu erkälten. Hier sollte man die Speicher schnell wieder auffüllen und die tolle Verpflegung des Veranstalters nutzen, die direkt im Zielbereich angeboten wird. Hier hat man nicht nur die Möglichkeit den Tag entspannt ausklingen zu lassen, sondern kann sich auch mit anderen Teilnehmern austauschen und die Erlebnisse des Tages teilen. Ein echtes Muss, um den Maratona in seiner Gänze zu erleben.
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