Radsport: Das Team Bahrain – Victorious gehörte 2021 und 2022 zu den erfolgreichsten Mannschaften im Peloton. Durch einige Abgänge – und das nicht aufzuhaltende altern der Fahrer – ist eine Wiederholung dieser Erfolge aber unwahrscheinlich.
Bahrain – Victorious fuhr 71x aufs Podium
Mit sage und schreibe 25 Saisonsiegen und insgesamt 71 Podiumsplatzierungen zählt die Mannschaft Bahrain – Victorious auch 2022 zu den erfolgreichsten Teams im Profiradsport. Nur einen einzigen Fahrer hervorzuheben ist unmöglich. Den größten Erfolg fuhr aber wohl Matej Mohoric ein, als er das Monument Mailand – Sanremo in seiner unnachahmlichen Art gewinnen konnte. Wout Poels gewann die Ruta del Sol. Damiano Caruso jubelte beim Giro di Sicilia zunächst über zwei Etappensiege und dann über den Triumph in der Gesamtwertung. Pello Bilbao gewann Etappen bei der Baskenland-Rundfahrt, der Tour of the Alps und der Deutschland Tour. Dylan Teuns war innerhalb einer April-Woche beim Flèche Wallonne und der Tour de Romandie siegreich. Santiago Buitrago sicherte sich Tagessiege bei der Saudi Tour, der Vuelta a Burgos und dem Giro d’Italia. Und der Deutsche Phil Bauhaus steuerte dem Team Erfolge bei Tirreno – Adriatico und der Tour de Pologne bei.
Die Abgänge können nicht aufgefangen werden
Die Liste der Siege von Bahrain – Victorious war im Jahr 2022 also lang. Und das, obwohl Namen wie Mikel Landa, Jack Haig, Gino Mäder und Sonny Colbrelli noch überhaupt nicht gefallen sind. Der zuletzt genannte wird leider auch in Zukunft nicht mehr in Siegerlisten auftauchen können. Denn Italiens Colbrelli musste seine Karriere leider nach einem Herzstillstand bei der Katalonien-Rundfahrt beenden. Dem Radsport und dem Team wird er aber in irgendeiner Form erhalten bleiben. Nicht mehr für Bahrain – Victorious antreten werden in der kommenden Saison unter anderem Luis Leon Sanchez, Dylan Teuns, Jan Tratnik und Stephen Williams. Das sind durchaus Abgänge, die schmerzen. Wirklich verstärken konnte sich Bahrain – Victorious in dieser Transferperiode nicht. Denn Andrea Pasqualon und Nikias Arndt bringen zwar eine gehörige Portion Erfahrung mit, dürften die Abgänge aber allein nicht ersetzen können. Die fünf weiteren Neulinge sind maximal 25 Jahre alt und haben in der WorldTour bislang noch keine Fußspuren hinterlassen. Da diejenigen, die 2022 für den Erfolg zuständig waren, teilweise schon zum eher älteren Eisen gehören, ist fraglich, ob eine Wiederholung der starken Saison überhaupt möglich ist.