Radsport: Simon Geschke ist unser Fahrer des Jahres 2022. Mit seinem Kampf ums Bergtrikot der Tour de France hat sich der Deutsche in die Herzen vieler Fans gefahren.
In der Schweiz deutete sich seine Form an
Dass man auch im Alter von 36 Jahren noch einen Entwicklungssprung machen kann, hat uns 2022 Simon Geschke gezeigt. Der Deutsche gewann in seiner Karriere zwar schon eine Tour-Etappe und das ein oder andere Rennen, aber in dieser Saison fuhr er sich endgültig in die Herzen der Fans. Nach einem durchwachsenen Start schien er sich im Laufe der Saison immer weiter zu steigern. Mit Rang zwei im Zeitfahren der Tour de Romandie und dem dritten Gesamtrang setzte er ein Ausrufezeichen. Danach gings über das Critérium du Dauphiné zur Tour de France – einmal mehr das Saisonhighlight von Simon Geschke. Eigentlich wollte Simon Geschke bei der diesjährigen Tour de France eine Etappe gewinnen – noch einmal, denn im Jahr 2015 ist dem gebürtigen Berliner dies bereits gelungen. Als er sich auf der neunten Etappe zum Les Portes du Soleil in der Fluchtgruppe befand, war der Tagessieg jedoch nicht möglich. Das Peloton ließ die Gruppe nicht ziehen.
Geschke ist der Bergkönig der Herzen
Simon Geschke erkannte sofort seine Chance: das Bergtrikot war in Reichweite. Er schnappte sich die nötigen Punkte und durfte ab der zehnten Etappe das weiße Trikot mit den roten Punkten tragen. Von nun an änderten sich seine Ziele. Nun galt es, das begehrte Wertungstrikot so lange wie möglich zu verteidigen. An einen Gesamtsieg im Bergklassement dachte Simon Geschke zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Da sich in den kommenden Tagen aber kein wirklich stärkerer Konkurrent hervortat, geriet das schier unmögliche Ziel plötzlich doch in Reichweite. Simon Geschke ging weiter in die Offensive. Er sammelte Punkt um Punkt. Doch als Jonas Vingegaard auf der 18. Etappe die Tour de France entscheiden wollte, musste der Deutsche das Trikot doch noch abgeben. Der Toursieger aus Dänemark bekam ganz nebenbei für seinen Etappensieg 20 Punkte. Geschke sollten am Ende sieben Punkte fehlen. Ein bitteres Ende einer grandiosen Tour de France. Nicht nur in Deutschland hat „der Mann mit dem schönsten Bart im Peloton“ für Begeisterung gesorgt.