Test Pegasus Avanti 20: Als typisches „Schulrad“ stellt der 20-Zöller von Pegasus Sicherheit und Bedienungsfreundlichkeit in den Vordergrund. Doch auch wenn es kein schickes Sportrad ist, bietet das Avanti viel Fahrspaß – und das dank der soliden Machart dauerhaft.
„Avanti“ bedeutet „los geht’s“ auf Italienisch, und das passt perfekt zum Start ins Fahrradleben auf dem Kinderrad. Die Modellserie von Pegasus umfasst aktuell 17 Fahrräder zwischen 18 und 26 Zoll und deckt damit einen großen Altersbereich ab, der vom Kindergarten bis zu den ersten Teenie-Jahren reicht. Wer mit sechs zur Grundschule radelt, tut das für gewöhnlich auf einem 20-Zoll-Rad. Wie lange man dieser Größe treu bleibt, lässt sich pauschal nicht sagen – bei manchen Kindern steht schon zwei Jahre später der Schritt zum 24-Zöller an, es kann aber auch etwas länger dauern. Fest steht, dass sich der Kauf eines hochwertigen Kinderrades immer lohnt – es vermittelt viel Fahrspaß und hat einen ordentlichen Wiederverkaufswert.
Vorbildliche Ausstattung
Was an einem guten Schulrad dran sein muss, macht Pegasus mit dem Avanti 20 vor. Das in zwei Rahmenformen und drei Farben verfügbare Bike soll natürlich in erster Linie verkehrssicher sein – anders als so manches sportliche Kinderrad liegt sein Fokus auf tadelloser Funktion im Alltag. Das bedeutet erst einmal, dass eine Dynamo-Lichtanlage am Rad sein muss, die am Pegasus mit einem ziemlich hellen LED-Strahler mit „indirekter Quelle“ ausgestattet ist. Das bedeutet, dass die Leuchtdiode in den Reflektor hineinleuchtet statt aus ihm heraus, was zu einer größeren Lichtausbeute führt – satte 30 Lux bringt der Strahler auf die Straße, was für ein Kinderrad wirklich viel ist. Natürlich ist auch ein Standrücklicht montiert, und statt der Speichenreflektoren gibt es Reifen mit Reflexringen.
Sicherheits-Feature Nummer zwei sind die Bremsen, die an diesem Rad in größerer Zahl gibt: Zwei Felgenbremsen stehen bereit, dazu der gute alte Rücktritt, den viele Kinder noch von ihrem allerersten Fahrrad kennen. Die meisten Erwachsenen sind heute nur mit Handbremsen unterwegs; mit den drei Stoppern gelingt der Übergang von einem System zum anderen sehr gut.
Besser schalten mit sieben Gängen
Zur Rücktrittbremse gehört eine Nabenschaltung, und hier bietet Pegasus zwei Optionen: Drei und sieben Gänge, wobei das Avanti mit letzterer Variante 50 Euro mehr kostet – 599,95 zu 649,95 Euro. Diese sind jedoch klug investiert, denn das Siebengang-Getriebe bietet einen um 30 % größeren Übersetzungsumfang; die viel feinere Abstufung erleichtert es außerdem, die optimale Tretfrequenz zu finden. Erkennbar ist die Siebengang-Nabe, die am Testrad verbaut ist, am größeren Gehäuse; bedient werden beide Varianten per Drehgriff. Was auch bedeutet, dass die Bedienung von sieben statt nur drei Gängen nicht komplizierter ist.
Ein Bauteil, über das man geteilter Meinung sein kann, ist freilich die Federgabel. Sie bietet 40 mm Weg, was am Kinderrad ausreichend ist; da sie jedoch nicht wirklich verstellt werden kann, dürften leichte Fahrerinnen und Fahrer wenig von ihr haben. Gerade angesichts der aufrechten Sitzhaltung mit weniger Gewicht auf dem Vorderrad können solche Gabeln nicht sehr feinfühlig ansprechen. Klar, das Avanti wirkt durch die Teleskopgabel sportlicher, andererseits wird das Rad dadurch schwerer. Eine Modellvariante mit Starrgabel wäre vielleicht keine schlechte Idee.
Aufrecht sitzen, besser sehen
Voll überzeugen kann die aufrechte, kindgerechte Sitzhaltung auf dem Pegasus. So ist optimaler Überblick im Straßenverkehr gewährleistet, und bequem ist diese Sitzposition auch; dazu hat der Hersteller auf eine gute Größenanpassung geachtet. Das Sitzrohr des Rahmens ist nur 28 cm kurz, die Sattelstütze kann weit ausgezogen werden und auch der Schaftvorbau lässt sich einfach verstellen. Wer bei ganz tief stehendem Sattel sicher auf dem Avanti 20 fahren kann, hat die Gewähr, dass das Rad eine lange Zeit „mitwächst“.
Und sonst? Pegasus spezifiziert einen soliden Gepäckträger mit Federklappe; die Reifen sind recht griffig, rollen aber leicht auf glattem Belag. Am Rahmen fällt die sichere Befestigung von Schalt- und Bremszug auf – anstatt von Plastikclips, die schnell verloren gehen, werden hier geschraubte Ösen verwendet. Dieses Detail dürfte dazu beitragen, dass das Avanti 20 auch nach längerer Benutzung noch ordentlich und gepflegt aussieht – und das macht den früher oder später erfolgenden Weiterverkauf leichter oder freut das kleine Geschwisterkind, dem das Rad weitergereicht wird. Und dann wartet schon das nächstgrößere Avanti – los geht’s!