Radsport: Christophe Laporte hat Gent – Wevelgem gewonnen. Der Franzose konnte sich viele Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit seinem Teamkollegen Wout van Aert aus der Favoritengruppe absetzen. Auf den letzten Kilometern konnten sie ihre Triumphfahrt bereits genießen. Schließlich überließ Van Aert Laporte den Sieg.
Laporte darf gewinnen
Bei widrigen Wetterbedingungen wurde am heutigen Sonntag zum 85. Mal das Eintagesrennen Gent – Wevelgem ausgetragen. Von Ypres nach Wevelgem galt es satte 260,9 Kilometer zu absolvieren. Doch weder von der Länge des Rennens, noch vom strömenden Regen ließ sich die Mannschaft Jumbo – Visma bremsen. Als es das zweite Mal den Kemmelberg hinauf ging, gelang dem Team die Entscheidung. Wout van Aert konnte sich gemeinsam mit Christophe Laporte von seinen Begleitern lösen. Trotz teilweise intensiver Nachführarbeit in der Gruppe dahinter, wurde der Abstand immer größer. Auf dem letzten Kilometer unterhielten sich die beiden. Schließlich überließ der Belgier dem Franzosen den Sieg. Rang drei sicherte sich im Sprint dahinter der Belgier Sep Vanmarcke (Israel – Premier Tech).
Jumbo – Visma hat alles im Griff
Das mit 260,9 Kilometern längste Gent – Wevelgem seit 1989 war geprägt von zahlreichen Stürzen, miserablen Wetterbedingungen und zahlreichen Attacken. So setzte sich direkt zu Beginn eine Gruppe mit 14 Fahrern vom Hauptfeld ab, ehe am Kemmelberg namhafte Profis – wie zum Beispiel Florian Vermeersch (Lotto – Dstny), Mads Pedersen (Trek – Segafredo), Matej Mohoric (Bahrain Victorious) und Christophe Laporte (Jumbo – Visma) die Verfolgung aufnahmen. Zunächst sah es danach aus, als käme es zum Zusammenschluss. Doch auf Grund von Uneinigkeit fiel die Gruppe wieder ins Peloton zurück. Bei der zweiten Überquerung des Kemmelbergs lösten sich mit Wout van Aert und Christophe Laporte gleich zwei Profis von Jumbo – Visma, die fortan versuchten, die restlichen rund 50 Kilometer als Duo zu absolvieren – mit Erfolg.
Soudal – Quick-Step verzweifelt
Eigentlich waren die Klassiker in den vergangenen Jahren immer eine Sache für das Wolfsrudel. Doch bei Soudal – Quick-Step scheint es in diesem Jahr nicht ganz so gut zu laufen. Auch heute hatte die belgische Equipe zu keinem Zeitpunkt das Rennen wirklich im Griff. Im Gegenteil: Als die Gruppen sich lösten, waren sie nicht mit dabei. So musste Sprinter Fabio Jakobsen phasenweise als Solist versuchen, den Anschluss an die Spitze wiederherzustellen. Dies gelang jedoch nicht, so dass der Niederländer unnötig Kräfte verpulverte und letztendlich kein Fahrer der Mannschaft mehr dazu in der Lage war, in den Kampf um den Sieg mit einzugreifen. Somit bleibt Rang drei von Yves Lampaert bei der Classic Brugge – De Panne das bis heute beste Resultat der mindestens sechs wichtigen Eintagesrennen in diesem Jahr.
Zahlreiche Stürze und Absagen
Leider kam es auch bei Gent – Wevelgem in diesem Jahr zu zahlreichen Stürzen. So erwischte es unter anderem Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) und Sam Bennett (Bora – hansgrohe). Außerdem traten einige Profis krankheitsbedingt nicht zum Eintagesrennen in Flandern an. Rick Zabel (Israel – Premier Tech), Mark Cavendish (Astana) und Hugo Houle (Israel – Premier Tech) mussten ihren Start kurzfristig absagen.
MERCI @WoutvanAert ! quel numéro Jumbo, bravo Laporte ! #LesRp #GandWevelgem pic.twitter.com/UDKzyHK6lk
— Marc (@marcrp) March 26, 2023