Radsport: Primoz Roglic hat das Zeitfahren auf der 20. Etappe des Giro d’Italia gewonnen und damit das Rosa Trikot übernommen. Der Slowene war nahe seiner Heimat 40 Sekunden schneller als Geraint Thomas. Damit führt er die Gesamtwertung jetzt mit 11 Sekunden Vorsprung auf den Briten an.
Roglic siegt trotz technischem Drama
Es war ein Spektakel auf 18,6 Kilometern. Und der strahlende Sieger auf dem Monte Lussari heißt Primoz Roglic (Jumbo – Visma). Der Slowene hat nicht nur das Zeitfahren nahe seiner Heimat gewonnen, sondern damit auch das Rosa Trikot übernommen. Satte 40 Sekunden war Roglic schneller als Leader Geraint Thomas (Ineos Grenadiers). Und das trotz eines technischen Defekts, der ihm um die 10 Sekunden gekostet haben dürfte. Damit führt er die Gesamtwertung einen Tag vor Ende des Giro d’Italia mit 11 Sekunden vor dem Briten an. Trotz des knappen Vorsprungs wird nicht erwartet, dass morgen eine Attacke von Geraint Thomas erfolgen wird. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Gesamtführende am letzten Tag nicht mehr angegriffen wird.
Kämna wird Gesamtneunter
Für Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) lief der Tag alles andere als perfekt. Der Deutsche hatte sich erhofft, im Zeitfahren noch einmal Boden gutmachen zu können. Stattdessen verlor er einen weiteren Rang. Er musste den Norweger Andreas Leknessund (DSM) vorbeiziehen lassen. Damit wird Kämna den Giro d’Italia auf Rang neun in der Gesamtwertung beenden – ein dennoch beachtliches Ergebnis.
Drei Startblöcke, viele Motorräder
Das Zeitfahren den Monte Lussari hinauf war höchst umstritten. Schon vor Beginn des Giro d’Italia wurden die Veranstalter heftig kritisiert. Viele Experten, aber auch Profis und Teamchefs sahen dieses Bergzeitfahren negativ. Zu schwer war es vielen, aber vor allem der Ablauf missfiel vielen. Da der Monte Lussari nicht mit Autos befahren werden kann, mussten die Begleitfahrzeuge am Fuße des Berges durch Motorräder ersetzt werden. Gleichzeitig wechselten die Profis von ihren Zeitfahrmaschinen auf ihre Bergräder. Außerdem musste der Kampf gegen die Uhr gleich zweimal planmäßig unterbrochen werden. Denn das gesamte Personal mitsamt der Motorräder musste schließlich wieder zum Start zurück fahren. Man mag dieses heutige Spektakel sehen wie man will – im Gedächtnis bleiben wird dieser Tag auf jeden Fall.
Y aquí Roglic ha perdido el Giro de Italia. pic.twitter.com/nCpzCiyaaj
— Átomo de Nitrógeno (@Rubidi37) May 27, 2023
| Thomas stort in!!! Primoz Roglic gaat dan toch de Giro winnen. Ongelofelijk.
Koers kijk je op discovery+ pic.twitter.com/gg5O5zgRg0— Eurosport Nederland (@Eurosport_NL) May 27, 2023