Radsport: Erster Ausreißer-Sieg beim Giro d’Italia. Der Franzose Aurélien Paret-Peintre hat die vierte Etappe vor Andreas Leknessund gewonnen. Doch auch der Norweger darf sich freuen. Er übernahm das Rosa Trikot von Remco Evenepoel, der die Gesamtführung bewusst abgegeben hat.
Paret-Peintre siegt als Ausreißer am Lago Laceno
Der vierte Tag des Giro d’Italia war ein Tag für die Ausreißer. Sieben Mann konnten sich nach langem Kampf vom Hauptfeld absetzen und den Etappensieg am Lago Laceno unter sich ausmachen. In einem spannenden Fight im Schlussanstieg konnten sich schließlich der Norweger Andreas Leknessund (DSM) und der Franzose Aurélien Paret-Peintre (AG2R – Citröen) von ihren Begleitern lösen. Kurz vor dem Gipfel attackierte Leknessund erneut. Doch der schon distanzierte Paret-Peintre kam noch einmal zurück. Im Sprint um den Tagessieg hatte er dann die besseren Beine, auch weil Leknessund um jede Sekunde wegen des Rosa Trikots fuhr. Dies gelang ihm schließlich auch, so dass letztendlich beide im Ziel Grund zur Freude hatten. Im Hauptfeld geschah unter den Favoriten nichts. Die Mannschaft Ineos Grenadiers hielt das Tempo hoch. Angriffe gab es keine.
Pinot sammelt weitere Bergpunkte
Lange hat es gedauert, bis sich auf der 175 Kilometer langen Etappe von Venosa zum Lago Laceno die erste Ausreißergruppe gebildet hat. Bei regennasser Fahrbahn versuchten viele Teams einen Profi in die Flucht zu schicken, doch immer wieder setzten andere Mannschaften nach. So kam es, dass bei der ersten Bergwertung – dem Passo delle Crocelle – der Franzose Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) aus dem Feld heraus die volle Punktzahl im Kampf ums Blaue Trikot einfahren konnte. Nicht mehr mit dabei ist sein Landsmann Paul Lapeira (AG2R – Citroën), der das Rennen heute aufgeben musste. Damit hat der Giro d’Italia erst an Tag vier seine erste Aufgabe zu vermelden.
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Sieben Ausreißer
Nach der ersten Bergwertung hat sich eine siebenköpfige Ausreißergruppe gebildet. Der Norweger Andreas Leknessund (DSM), der Eritreer Amanuel Ghebreigzabhier (Trek – Segafredo), der Lette Toms Skujins (Trek – Segafredo), die Franzosen Aurélien Paret-Peintre (AG2R – Citröen) und Warren Barguil (Arkéa – Samsic), sowie die Italiener Vincenzo Albanese (Eolo – Kometa) und Nicola Conci (Alpecin – Deceuninck) haben sofort einen Vorsprung von über drei Minuten erhalten. Dahinter kämpfte verzweifelt Bruno Armirail (Groupama – FDJ) um den Anschluss. Doch alleine hatte der Franzose keine Chance. Schließlich musste er sein kräfteraubendes Unterfangen aufgeben. Ghebreigzabhier hingegen erwischte einen guten Tag. Er gewann die zweite Bergwertung.
Evenepoel gibt Rosa ab
Die Mannschaft Soudal – Quick-Step kontrollierte den gesamten Tag über das Tempo im Hauptfeld. Da sich kein anderes Team dazugesellte, stieg der Abstand zu den Ausreißern nach der zweiten Bergwertung auf über fünf Minuten an. Wie angekündigt schien Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) heute seine Maglia Rosa bewusst abgeben zu wollen. Mit einem Vorsprung von 4:30 Minuten fuhr die Spitzengruppe daher in den Schlussanstieg hinein. Während vorn um den Etappensieg gekämpft wurde, ging es dahinter um wertvolle Sekunden für die Gesamtwertung.
Paret-Peintre bezwingt Leknessund im Zweiersprint
Als erster Fahrer der Ausreißergruppe setzte Nicola Conci (Alpecin – Deceuninck) seine Attacke. Doch der Italiener wurde kurz darauf wieder eingeholt und durchgereicht. Auch der Angriff von Toms Skujins (Trek – Segafredo) wurde neutralisiert. Vor allem Vincenzo Albanese (Eolo – Kometa) ackerte viel, um die Gruppe beisammen zu halten. Schließlich konnten sich aber Aurélien Paret-Peintre (AG2R – Citröen) und Andreas Leknessund (DSM) von ihren Begleitern lösen. 4,3 Kilometer vor dem Ziel schien die Entscheidung zu fallen. Der Norweger Leknessund ging erneut aus dem Sattel und ließ auch den Franzosen stehen. Er hatte allen Grund zu kämpfen, denn nicht nur der Etappensieg war in Reichweite, sondern auch das Rosa Trikot. Doch Paret-Peintre kam noch einmal zurück. Gemeinsam überfuhren die beiden die letzte Bergwertung. Im Sprint um den Tagessieg hatte schließlich Paret-Peintre die besseren Beine, auch weil Leknessund das Tempo dauerhaft hochhielt, um seine Chance auf Rosa aufrecht zu erhalten.
Leknessund erobert das Rosa Trikot
Im Hauptfeld fielen nach und nach alle Helfer von Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zurück. Die britische Mannschaft Ineos Grenadiers übernahm das Kommando. Viele Fahrer – unter anderem auch Bauke Mollema (Trek – Segafredo) – mussten abreißen lassen. Zu Angriffen der Favoriten kam es aber nicht. Gemeinsam fuhr eine rund 30 Mann starke Gruppe über die Ziellinie. Neuer Träger des Rosa Trikots ist Andreas Leknessund (DSM) aus Norwegen.
MAGNIFIQUE AURÉLIEN PARET-PEINTRE ! Le Français (AG2R Citroën) remporte la 4e étape du #Giro devant Leknessund, qui s’empare du maillot rose ! #LesRP pic.twitter.com/0VqucTNZmK
— Eurosport France (@Eurosport_FR) May 9, 2023