Radsport: Kaden Groves hat die fünfte Etappe des Giro d’Italia gewonnen. Der Australier war in einem hektischen Sprint der schnellste. Geprägt wurde das Teilstück von zahlreichen Stürzen. Besonders schwer erwischt hat es direkt auf der Ziellinie Mark Cavendish. Auch Remco Evenepoel kam zu Fall. Der Norweger Andreas Leknessund konnte sein Rosa Trikot erfolgreich verteidigen.
Groves siegt und Cavendish rutscht über die Ziellinie
Beileibe kein schöner Tag für die Fahrer. Auf der fünften Etappe des Giro d’Italia mussten die Fahrer von Atripalda nach Salerno nicht nur 171 teils anspruchsvolle Kilometer zurücklegen. Auch das Wetter meinte es nicht gut mit den Profis. Bei regennasser Fahrbahn und lange andauerndem Regen musste fast das komplette Teilstück absolviert werden. Hinzu kamen zwei große Stürze nur wenige Kilometer vor dem Ziel, die das Hauptfeld in mehrere Gruppen zerteilen ließen. Im Zielort Salerno hatte schließlich Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) das glückliche Ende für sich. Der Australier gewann den Sprint vor Jonathan Milan (Bahrain – Victorious). Bitter endete die Etappe für Mark Cavendish (Astana). Der Brite kam kurz vor der Ziellinie zu Fall und rutschte im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Boden ins Ziel. Glück im Unglück – zumindest was die Zeit betrifft – hatte Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step). Der Weltmeister kam 2,1 Kilometer vor dem Ziel zu Fall und bekam daher die gleiche Zeit wie der Sieger. Ob dies auch auf den zuvor aufgehaltenen Primoz Roglic (Jumbo – Visma) zutrifft, ist noch unklar.
Valerio Conti mit Beckenbruch
Leider konnten zur heutigen fünften Etappe des Giro d’Italia zwei Fahrer nicht mehr antreten. Valerio Conti (Corratec – Selle Italia) hat sich bei einem Sturz auf der dritten Etappe einen Beckenbruch zugezogen. Kurios: Da die Verletzung des Italieners erst gestern festgestellt wurde, absolvierte er die vierte Etappe trotz dieser gravierenden Verletzung. 2019 machte er auf sich aufmerksam, als er sechs Tage lang im Rosa Trikot unterwegs war. Damals fuhr er noch für das UAE Team Emirates. Ebenfalls nicht mehr mit dabei sind Ramon Sinkeldam (Alpecin – Deceuninck) aus den Niederlanden und Rémy Rochas (Cofidis) aus Frankreich. Damit vermeldet der Giro d’Italia vier Ausfälle, nachdem gestern bereits Paul Lapeira (AG2R – Citroën) das Rennen nicht fortsetzen konnte.
https://www.velomotion.de/magazin/2023/05/radsport-giro-ditalia-2023-teams-fahrer-ziele-1/
Pinot fährt auf das Bergtrikot
Noch vor zwei Tagen hat Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) im Interview gesagt, dass er das Bergtrikot nicht als primäres Ziel ausgerufen hat. Spätestens nach dem heutigen Tag ist diese Aussage anzuzweifeln. Denn der Franzose machte sich mit seinem Landsmann Thomas Champion (Cofidis) und den beiden Italienern Samuele Zoccarato (Green Project – Bardiani – CSF – Faizanè) und Stefano Gandin (Corratec – Selle Italia) direkt bei Kilometer Null auf und davon. Nachdem Pinot am Passo Serra die vollen neun Punkte kampflos erhielt, ließ er sich jedoch ins Hauptfeld zurückfallen. Somit sollte ein Trio die heutige Etappe bestimmen, ehe es ins Finale ging.
Hund bringt Evenepoel zu Fall
Durch die regennasse Fahrbahn kamen im Laufe der Etappe einige Fahrer zu Fall. Den wohl größten Schreckensmoment erlebte Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) allerdings nicht auf Grund des Wassers. Ein kleiner Hund wurde von seinem Besitzer scheinbar nicht angeleint, so dass er völlig verwirrt durch das Hauptfeld lief. Dadurch stürzten gleich mehrere Fahrer, unter anderem auch der Weltmeister. Da er sehr lange liegen blieb, sah es zunächst sogar nach einer Aufgabe aus. Schließlich schnappte sich Evenepoel dann aber doch sein Reserverad. Mit Hilfe seiner Teamkollegen, die teilweise ebenfalls auf dem Boden lagen, konnte er den Anschluss an das Hauptfeld 150 Kilometer vor dem Ziel wiederherstellen.
https://www.velomotion.de/magazin/2023/05/radsport-giro-ditalia-5-evenepoel-sturz-hund/
Zoccarato versucht es als Solist
Nach der zweiten und letzten Sprintwertung fasste sich Samuele Zoccarato (Green Project – Bardiani – CSF – Faizanè) ein Herz. Der Italiener attackierte seine beiden Begleiter und versuchte sich als Solist. Damit hat er sich auf jeden Fall die Nummer des kämpferischsten Fahrer gesichert. Chancen auf den Etappensieg hatte er aber nicht. Wie erwartet sollten alle Ausreißer vom Hauptfeld noch gestellt werden. Es kam zum Sprint Royal, der auf Grund der Streckenführung und der Wetterbedingungen aber gewiss kein einfacher war. Und genau diese Vermutung bestätigte sich schließlich. Rund sieben Kilometer vor dem Ziel rutschten einige Fahrer in einer langgezogenen Rechtskurve weg. Das Peloton wurde in mehrere Gruppen zerteilt. Für einige Sprinter bedeutete dies: Keine Chance auf den Tagessieg. Und für einige Klassementfahrer kostete dieser Vorfall wertvolle Sekunden.
Victoire pour Groves et énorme chute du Cav qui fait un mouvement impressionnant sous l’effet de la vitesse, saut de chaîne? déclipsage ? #LesRp #Giro pic.twitter.com/XnHcF06dLw
— Marc (@marcrp) May 10, 2023
https://www.velomotion.de/magazin/2023/05/radsport-giro-ditalia-2023-deutschsprachige-fahrer/
https://www.velomotion.de/magazin/2023/05/radsport-giro-ditalia-2023-favoriten/