Radsport: Die Mannschaft Jumbo – Visma hat bei der Vuelta a Espana eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie das Maß aller Dinge ist. Jonas Vingegaard gewann die 13. Etappe. In der Gesamtwertung belegen die Schwarz-Gelben nun das komplette Podium.
Jumbo – Visma demoralisiert die Konkurrenz
Wie fast schon zu erwarten war, hat die Mannschaft Jumbo – Visma auf der 13. Etappe der Vuelta a Espana den Hammer ausgepackt. Bereits sehr früh im 134,7 Kilometer langen Rennen von Formigal zum Col du Tourmalet legte die niederländische Equipe die Karten auf den Tisch. Die Gruppe der Favoriten wurde immer weiter ausgedünnt, bis zum Col du Tourmalet hinauf schließlich nur noch sechs Mann übrig blieben – drei davon in Schwarz-Gelb. Dann setzte Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) seine Attacke. Der zweifache Sieger der Tour de France riss sofort eine Lücke und ließ sich nicht mehr einholen. Dahinter mussten Juan Ayuso (UAE), Enric Mas (Movistar) und Cian Uijtdebroeks (Bora – hansgrohe) das Tempo machen, während sich Primoz Roglic (Jumbo – Visma) und Sepp Kuss (Jumbo – Visma) aus taktischen Gründen natürlich zurückhalten konnten. Der US-Amerikaner im Roten Trikot ging zwei Kilometer vor dem Ziel selbst noch in die Offensive. Und da Primoz Roglic zu guter Letzt auch noch zum Sprint ansetzte, machte Jumbo – Visma das Podium perfekt.
Evenepoel wird schon am Aubisque abgehängt
Wer sich auf das Duell zwischen Jumbo – Visma und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) gefreut hat, der wurde auf der heutigen Etappe früh enttäuscht. Denn der belgische Ex-Weltmeister war nicht in der Lage der Favoritengruppe zu folgen. Schon als es den Col d’Aubisque hinaufging, war ihm das Tempo der niederländischen Mannschaft zu schnell. Seine Mannschaftskameraden blieben bei ihm, doch der Rückstand wurde größer und größer. Damit ist die Mission Titelverteidigung für Remco Evenepoel gescheitert. Der Portugiese Joao Almeida (UAE) erlitt das gleiche Schicksal. Sein Team wartete auf ihn aber nicht, da sie mit Juan Ayuso (UAE) und Marc Soler (UAE) zwei weitere Leader haben, die in der Favoritengruppe blieben.
Kommentar: Gut für Jumbo – Visma, schlecht für den Radsport
Heute haben die Radsport-Fans live miterlebt, wie Radsport-Geschichte geschrieben wurde. Die Mannschaft Jumbo – Visma hat mit der Konkurrenz Katz und Maus gespielt, wie es seit der Vorstellung des Teams Mapei bei Paris – Roubaix im Jahr 1996 niemandem mehr gelang. Jonas Vingegaard, Sepp Kuss und Primoz Roglic können sich heute Abend im Hotel aussuchen, wer die Vuelta a Espana 2023 gewinnen darf. Sie selbst entscheiden, wer auf dem Podium ganz oben stehen wird und wer dahinter. Denn die Konkurrenz ist chancenlos. Und die Vuelta ist derzeit nicht das einzige Rennen, in dem Jumbo – Visma die Konkurrenten wie Kindergarten-Kinder aussehen lässt. Parallel lassen sie bei der Tour of Britain ebenfalls nichts anbrennen. Die ersten fünf Etappen haben sie allesamt gewonnen. Glückwünsche gehen raus an die niederländische Mannschaft, die sich das Ganze professionell und erarbeitet hat. Gut für den Radsport ist das aber sicher nicht.
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Jonas Vingegaard Rasmussen inscribe su nombre y vence en la cima del Tourmalet en el triplete para el recuerdo del Jumbo con Kuss y Roglic#LaVuelta23 | #LaVueltaEurosport pic.twitter.com/6nTdKCeXuP
— Eurosport.es (@Eurosport_ES) September 8, 2023