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E-MountainbikesKompletträderTests

Bulls Sonic Evo AM SX-I im Test: Spritziges Light E-MTB für gemäßigtes Gelände

24. Dezember 2023 by Michael Faiß

E-MTB / Test: Als einer der ersten Hersteller auf dem Markt stellte Bulls im Sommer ein neues E-MTB mit Bosch SX Motor vor. Das Bulls Sonic Evo AM SX reiht sich dabei in die Sonic-Modelle ein, besetzt dabei die Position des leichten, spritzigen Trail E-Bikes. Wir haben uns das Top-Modell näher angesehen.

Der Name Sonic steht im Portfolio von Bulls seit Jahren stellvertretend für die sportlichen, hochwertigen E-MTBs. Diese haben in diesem Jahr nun spannenden Zuwachs erhalten: Das Sonic Evo AM SX setzt auf den neuen, leichten Bosch SX und den entsprechenden 400-Wh-Akku. Zusammen mit dem komplett neu entwickelten Carbonrahmen kommt das Topmodell so auf ein Gewicht von etwas über 18 kg und ist damit eines der leichtesten E-Mountainbikes mit dem neuen Bosch-Antrieb.



Wenig überraschend, muss man im Vergleich zum „großen Bruder“ Bosch CX bei Leistung und Reichweite Abstriche machen. Wie groß diese sind, hängt jedoch ganz individuell vom Einsatz ab. Gerade sportliche E-Mountainbiker dürften auch mit dem SX viel Freude haben. Wer mit den nur 400 Wh Akku-Kapazität nicht klarkommt, kann beim Bulls E-MTB mit wenigen Handgriffen den Akku aus dem Unterrohr nehmen und beispielsweise gegen einen voll aufgeladenen Ersatzakku tauschen. Ebenso lässt sich der neue Range Extender mit weiteren 250 Wh montieren.

Mit dem Performance SX ist Bosch ein großer Wurf gelungen. Gerade in puncto Maximalleistung setzt er neue Maßstäbe im Light-Segment.
Das minimalistische Bedienkonzept mit System Controller und Mini Remote passt gut zum sportlichen Trailbike.

Starke Ausstattung mit kleinen Schwächen

Vom Antrieb abgesehen ist der Sonic-Neuzugang klar als spritziges Trailbike konzipiert – hier täuscht das Kürzel „AM“ im Produktnamen ein wenig. Mit 140 bzw. 130 mm Federweg und eher leicht profilierten Reifen lässt sich das Bike blitzschnell auf Tempo bringen, hat aber genügend Reserven, sollte es doch mal ungemütlich werden. Die Komponenten sind an dem von uns getesteten Topmodell derweil ziemlich edel: Vom RockShox Ultimate Fahrwerk über die kabellose Schaltung XX Transmission von Sram bis hin zu den Carbon- Laufrädern von Mavic. Angesichts des Preises von knapp 10.000 Euro ist dies jedoch auch keine Überraschung.





Spannend sind die neuen Bremsen aus dem Hause TRP, die mit ihrem markanten Geber-Design direkt ins Auge fallen. Schön, dass Bulls trotz des geringen Federwegs dennoch auf 203 mm große Scheiben vorn und hinten setzt. Auch die Wahl der Reifen ist einerseits nachvollziehbar – Wicked Will am Heck und Nobby Nic an der Front sind für ein Trailbike in dieser Klasse durchaus in Ordnung. Andererseits hätten wir uns zumindest an der Front die weichere Gummimischung gewünscht.

Rahmen Sonic Evo AM SX-I
Federgabel RockShox Pike Ultimate
Antrieb Bosch SX
Akku 400 Wh
Dämpfer RockShox Deluxe Ultimate
Laufräder Mavic E-Crossmax SL Carbon
Reifen VR Schwalbe Nobby Nic Addix SpeedGrip
Reifen HR Schwalbe Wicked Will Addix SpeedGrip
Schaltwerk Sram XX Eagle Transmission
Schalthebel Sram AXS Pod
Kurbel SRAM XX
Umwerfer Ohne
Bremse TRP C2.3 RX
Bremsscheiben 203 / 203 mm
Sattelstütze Limotec Alpha 1 150 mm (M)
Sattel Prologo Proxim W850
Vorbau MTB-SLS
Lenker Bulls Enduro Carbon 35mm



Modern und sportlich ist die Geometrie: Ein verhältnismäßig langer Hauptrahmen trifft auf einen flachen Lenkwinkel und verspricht durchaus einiges an Trail-Spaß. Dank der nicht zu tiefen Front fällt die Sattelüberhöhung nicht unangenehm aus, womit das Bike auch für Tourenfahrer durchaus interessant sein dürfte. Apropos Tour: Im Hinterbau sind wie bei anderen Bulls Modellen Rückleuchten direkt integriert, an der Front lässt sich ein Scheinwerfer über den MonkeyLink Anschluss direkt anschließen und über den integrierten Akku mit Strom versorgen.

SMLXL
Sitzrohr (in mm)400440470510
Reach (in mm)420450470490
Stack (in mm)624633650669
Lenkwinkel (in °)65.565.565.565.5
Sitzwinkel (in °)75757575
Tretlagerhöhe (in mm)37.537.537.537.5
Kettenstreben (in mm)450450450450
Radstand (in mm)1184121812461270

Das Bulls Sonic Evo AM SX-I auf dem Trail

Gerade auf gemäßigten, gerne engeren Strecken versprüht das kurzhubige Bulls Sonic Evo AM SX-I viel Agilität und erweist sich als echter Kurvenräuber – vorausgesetzt, der Untergrund ist nicht zu nass oder zu tief und das Gefälle nicht zu stark, denn die Reifen kommen ebenso wie die Bremsen recht schnell an ihre Grenze – schade! Hier bleibt leider etwas Potenzial auf dem Trail liegen – Spaß macht das Bike dennoch, gerade für den Einsatz als vielseitiges Trailbike für flacheres Gelände.



Der Bosch SX Motor unterstreicht auch am Sonic Evo AM SX-I einmal mehr seine Sonderstellung bei den Light-Motoren. Bei normaler Gangart ist er durchaus kräftig, fällt aber gegenüber bekannten Full-Power mittelmotoren durchaus spürbar ab. Erhöht man jedoch zeitweise die Trittfrequenz, entfaltet er sein ganzes Potenzial und erstaunt uns immer wieder. In diesem Szenario fühlt er sich nicht schwächer an als sein großer Bruder CX. Ist man in den höheren Unterstützungsstufen mit viel Leistung unterwegs, steigt jedoch auch der Energieverbrauch deutlich. Während bei gemäßigtem Tempo hier sehr gute Reichweiten möglich sind, dürfte die Tour um einiges kürzer ausfallen.

Fazit: Bulls Sonic Evo AM SX-I

Pro

  • Geringes Gewicht
  • Gelungene Geometrie
  • Spritziges Handling
  • Tolle Ausstattung

Contra

  • Reifen mit harter Gummimischung
  • Bremsen dürften fester zupacken

Fakten

RahmenmaterialCarbon
Laufradgröße29 Zoll
AntriebstypBosch SX
Federweg140 / 130 mm
Gewicht18,4 kg
Preis9.999 Euro
Web www.bulls.de
DownhillUphill
 
LaufruhigAgil
 
Das Sonic Evo AM SX-I ist eine sinnvolle Ergänzung im Portfolio von Bulls. Als spaßig-spritziges Trailbike mit tollem Antrieb dürfte es vor allem sportlichen E-Mountainbikern eine Menge Freude bereiten. Leider halten Reifen und Bremse das Potenzial des Bikes ein wenig zurück.
Stichworte:#VMmtbBosch SXBullsfeaturedLight E-MTBTrailbike

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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