Radsport: Die elfte Etappe des Giro d’Italia weist ein interessantes und abwechslungsreiches Profil vor. Daher ist unklar, ob sich morgen ein Ausreißer über den Tagessieg freuen darf, oder dann doch ein klassischer Sprinter. Die Scharfrichter des Tages befinden sich bereits in der ersten Rennhälfte.
Scharfrichter hinauf nach Pietracatella
Die erste Hälfte des elften Teilstücks sieht ganz nach einer harten Bergetappe aus. Danach jedoch flacht das Profil dermaßen ab, dass wir dann doch von einem Massensprint ausgehen dürfen. Die einzige Bergwertung des Tages wird in der kleinen Gemeinde Pietracatella abgenommen. Aber Vorsicht: Der Anstieg gehört zur dritten Kategorie und ist mit einer Länge von 8,4 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 5,4 Prozent durchaus eine Herausforderung. Spätestens dann hat sich die Fluchtgruppe des Tages gebildet und das Tempo könnte von einigen Teams hochgehalten werden, um die endschnellen Sprinter abzuhängen. Ganz sicher ist auf der 207 Kilometer langen Etappe von Foiano di val Fortore nach Francavilla al Mare ein klassischer Massensprint also nicht.
Velomotion-Prognose: Milan schlägt wieder zu
Es ist verwunderlich, dass Jonathan Milan beim diesjährigen Giro d’Italia bislang nur eine einzige Etappe gewinnen konnte. Denn die Experten sind sich einig, dass der Italiener hier im Peloton der schnellste Mann ist. Trotzdem wurde er zweimal geschlagen, zunächst von Tim Merlier, dann von Olav Kooij. Auch morgen dürfen wir davon ausgehen, dass es für ihn nicht einfach wird. Sein Team könnte ihm die Arbeit aber stark erleichtern, indem sie Merlier im Anstieg nach Pietracatella so müde fahren, dass er im Zielsprint entweder gar nicht mit dabei, oder zumindest angeschlagen ist. Gute Karten dürfte morgen auch Phil Bauhaus haben. Der Deutsche kommt in Woche zwei meist besser in Form und sollte die knifflige erste Rennhälfte gut überstehen können. Gleiches gilt für Kaden Groves, der mit einem Etappensieg nun eigentlich an der Reihe wäre.
* * * Jonathan Milan (Lidl – Trek)
* * Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck), Phil Bauhaus (Bahrain – Victorious)
* Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Caleb Ewan (Jayco – AlUla), Alberto Dainese (Tudor)