Radsport: Morgen macht die Tour de France Halt in Carcassonne. Die Fahrer allerdings werden nur wenig Zeit für diese schöne südfranzösische Stadt haben. Denn uns erwartet zunächst ein harter Fight um die Fluchtgruppe und später eine möglicherweise intensive Verfolgungsjagd.

Können Sprinter die Berge überstehen?
Auf der 169,3 Kilometer langen 15. Tour-Etappe von Muret nach Carcassonne warten auf die Profis einige Herausforderungen. Mit der Côte de Saint-Ferréol, der Côte de Sorèze und dem Pas du Sant stehen zwar nur drei Bergwertungen auf dem Programm, aber auch abgesehen davon ist das Etappenprofil äußerst wellig. Da der letzte kategorisierte Anstieg – der Pas du Sant – 3,0 Kilometer lang und im Durchschnitt 9,2 Prozent steil ist, dürften die Sprinter keine Chance auf den Tagessieg haben. Auch die lange Abfahrt hinab ins Ziel spricht eher gegen eine Einholung der Fluchtgruppe.
Velomotion-Prognose: Ein Ausreißer siegt in Carcassonne
Die 15. Etappe der Tour de France 2025 ist eine klare Angelegenheit für die Fluchtgruppe. Für die Klassementfahrer ist das Teilstück zu leicht und für die Sprinter ist es zu schwer. Die Teamkollegen der schnellsten Männer der Welt werden morgen daher keine Arbeit zu verrichten haben, dafür erhält der ein oder andere Profi sicherlich einen Freifahrtschein für die Offensive. Wir erwarten eine große und stark besetzte Ausreißergruppe, die spätestens am Pas du Sant zerfallen wird. Am Ende setzt sich ein guter Abfahrer, guter Puncheur und starker Allrounder in Carcassonne durch. Unser Tipp lautet Bruno Armirail. Der Franzose hätte vorgestern fast eine Bergetappe für sich entscheiden können – hätten die Favoriten die Gruppe nicht gejagt. Die Etappe morgen liegt ihm noch mehr. Das ist seine große Chance. Aber auch Mathieu van der Poel werden wir natürlich wieder im Angriffsmodus sehen, ebenso wie Wout van Aert und vielleicht auch den Youngster Thibau Nys.
*** Bruno Armirail (Groupama – FDJ)
** Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck), Wout van Aert (Visma – Lease a Bike)
* Sergio Higuita (XDS Astana), Clément Berthet (Decathlon AG2R La Mondiale), Thibau Nys (Lidl – Trek)