Pegasus Solero EVO 10: Die Marke der Kölner ZEG feiert deren Sechzigsten mit einem attraktiven Sondermodell. Und auch sonst wird (fast) nicht gespart – als sportlicher Alleskönner ist das 2026er Solero damit ein guter Tipp, der mit dem brandneuen Bosch Performance Line PX Antrieb aufwartet.
Was die Technik angeht, orientierten sich Trekkingbikes schon immer am MTB. Mit Dreifach-Kettenblatt und kräftigen Felgenbremsen setzten sich die ersten Modelle Ende der 1980er Jahre von den damals üblichen Tourenrädern ab; später sorgten Federgabeln und Scheibenbremsen für Komfort und Sicherheit im Alltag wie auf Reisen. Und auch beim E-Bike ging es so weiter – hier war der Bosch Performance Line CX Antrieb der Wahl für die sportliche Gelände- wie Straßennutzung.
Doch nun emanzipiert sich das E-Trekkingbike mit einem neuen Motor vom MTB. Mit dem Performance Line PX hat Bosch ein neues System vorgestellt, das einerseits keine Kompromisse bei der Motorleitung macht, andererseits aber stärker auf die Komfort-Ansprüche von Alltagsfahrern wie Reiseradlerinnen zugeschnitten ist. Und diesen Motor kann man beispielsweise am neuen Pegasus Solero EVO 10 kennenlernen.

Pegasus Solero EVO 10: Jubiläumsmodell mit neuem Bosch Performance Line PX
Die Eigenmarke der Kölner Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft ZEG hat das neue Solero als Jubiläumsmodell zu deren 60. Geburtstag aufgelegt. Natürlich wird es nicht verschenkt, aber der Preis von 2.999 Euro lässt aufhorchen. Denn für diese Summe, die für heutige Verhältnisse ziemlich moderat ausfällt, bekommt man so ziemlich alles, was man sich von einem E-Trekkingbike wünschen kann. Das geht schon mit der Akku los, der mit 600 Wh schon recht groß ausfällt – 200 Wattstunden mehr kosten 300 Euro Aufpreis. Und natürlich wird auch am Motor nicht gespart, eben jenem Bosch PX.
Das Kürzel steht für ein hohes Drehmoment von 90 Nm und bis zu 750 Watt Spitzenleistung, was ganz klar E-MTB-Dimensionen sind. Für Tourenfahrer interessanter ist aber ein anderer Wert: Bei einer Trittfrequenz von 70/min – also zügiges, aber keineswegs rasantes Rotieren der Pedale – kann der Motor dauerhaft 550 Watt abdrücken. Und das bedeutet, dass man auch bei moderater Eigenleistung und mäßiger Kadenz äußerst kraftvoll angeschoben wird, auch wenn der Bosch CX eine nochmal deutlich höhere Dauerleistung hat.

Starker, neuer Bosch-Motor für den Touren-Einsatz
Dabei sorgt der optimierte Drehmomentverlauf des PX für ein harmonisches Ansprechverhalten, wo der Bosch CX eher sportlich-straff agiert. Das führt beim Anfahren dazu, dass sich das Bike gut beherrschen lässt und nicht ruckartig beschleunigt – etwas, das gerade E-Bike-Einsteiger irritieren kann. Wer bereits mit anderen Motoren Erfahrungen gesammelt hat, bemerkt vielleicht etwa anderes, nämlich die sehr geringe Geräuschentwicklung des PX-Aggregats. Hier hat der neue Motor dem CX wirklich etwas voraus, das man auf ruhigen Touren definitiv zu schätzen weiß.
Pegasus bietet am Jubiläums-Bike jedoch nicht nur einen topmodernen Motor, sondern auch eine rundum gelungene Komplettierung. Das geht los mit der neuen Shimano Cues, deren zehn Gänge eine große Bandbreite abdecken, und schließt auch einen hellen 70-Lux-Strahler mit ein, wie ihn die Marke auch an deutlich teureren Bikes verbaut. Nur auf eine Luftfedergabel muss man verzichten; das Stahlfeder-Modell tut’s freilich auch.
Bestromter Smartphone-Adapter am Vorbau
Interessant ist die elektronische Peripherie des Motorsystems. Pegasus verbaut die „Monkey Link 2.0“-Schnittstelle am Lenkervorbau, die einerseits das mitgelieferte „Bosch Purion 200“-Display mit Strom versorgt, andererseits aber per Adapter auch ein Smartphone halten (und logischerweise laden) kann. Das ist natürlich sehr praktisch, wenn man fortgeschrittene Navigationsfunktionen und ähnliches nutzen will.

Der in drei Bauarten verfügbare Aluminiumrahmen des Pegasus Solero EVO 10 ist auf eine entspante Sitzhaltung und angenehmes Handling ausgelegt; der von oben entnehmbare Akku erleichtert die Handhabung. Zu den klaren Formen kommt eine zeitgemäße integrierte Leitungsführung; am Cockpit werden Kabel usw. jedoch außen geführt. Hier zeigt sich ein Unterschied zum Topmodell Pegasus Premio, den man jenem gerne gönnt. Irgendwo muss ja gespart werden, um den attraktiven Jubiläumspreis möglich zu machen – und an Funktionalität und Materialgüte hat der Hersteller definitiv nicht gespart.

