Der erste UCI MTB Weltcup ist Geschichte. Am gestrigen Sonntag gingen sowohl die Elite-Frauen, als auch die U23-Fahrer und Elite-Männer auf die 5,8 Kilometer lange Strecke in Pietermaritzburg, um den Besten unter sich zu küren. Unter der untergehenden Sonne Südafrikas zeigte sich das zu erwartende Bild: Nino Schurter ist auch in diesem Jahr in bestechender Form. Von Beginn an führte der schnelle Schweizer das Fahrerfeld der Elite-Männer an. Sein größter Konkurrent, Julien Absalon, erwischte dabei einen weniger guten Start, schaffte es jedoch binnen der ersten zwei Runden auf Schurter aufzuschließen. Gemeinsam mit Manuel Fumic, welcher sich in einer großartigen Form zeigte, und Mathias Flückiger bildeten sie bereits in der zweiten von sechs Runden die Spitzengruppe, gefolgt von Maxime Marotte.
Im weiteren Verlauf des Rennens konnten sich Schurter, Absalon und Fumic als führendes Trio behaupten und einen kleinen Vorsprung herausfahren. Schurter ist im Vergleich zu seinen Kontrahenten auf den etwas kleineren 27.5 Zoll-Laufrädern unterwegs und ist somit in den Abfahrten, so sollte man denken, im Nachteil. Die technischen Steinfelder fuhr er jedoch wesentlich schneller und konnte die Agilität seines Rades perfekt nutzen um hin und wieder eine kleine Lücke herauszufahren, welche Fumic und Absalon in den Uphills schließen mussten. Zu Beginn der vierten Runde musste Fumic den Kontakt jedoch abreißen lassen. Schurter und Absalon erhöhten die Pace und fuhren einen Vorsprung von knapp zehn Sekunden heraus. Schurter schaffte es auf einer Abfahrt erneut eine Lücke entstehen zu lassen, holte sich jedoch einen Platten und musste Absalon ziehen lassen. „Manchmal ist das Glück auf deiner Seite, manchmal auf denen der Anderen. That’s Racing“, so Schurter im Ziel. Absalon fuhr die letzte Runde im Solo und sicherte sich unangefochten den ersten Weltcup-Sieg dieser Saison. Manuel Fumic profitierte ebenfalls von Schurters Defekt und fuhr auf einen sehr guten zweiten Platz, über den er sich im Ziel sichtlich freute. Maxime Marotte folgt auf Platz drei. Schurter hatte einen weiten Weg bis zur Tech-Zone, konnte sich aber auf einen guten sechsten Platz retten. Ondrej Cink und Jose Hermida komplettierten mit den Rängen vier und fünf das Podium.
Den Replay zum Rennen der Elite-Männer gibt es hier.[Link]
Jolanda Neff scheint in diesem Jahr in der Form ihres Lebens zu sein. Sie führte das Rennen in Pietermaritzburg vom Start weg an und gab die Führung, auch wenn sie einmal kurz aus dem Sattel musste, um diesen zu richten, nicht ab. Am Ende hatten sie einen soliden Vorsprung von 25 Sekunden auf die zweitplatzierte Guun-Rita Dahle Flesjaa. Maja Wloszczowska gelang ebenfalls ein guter Start in die Weltcup-Saison. Zwischenzeitlich auf Platz zwei fahrend, gab sie ihre Position an Dahle-Flesjaa ab und finishte auf Rang drei. Sabine Spitz meldete sich mit einem beeindruckenden sechsten Platz zurück.
„Für mich ist das ein tolles Comeback und fast ein Traumergebnis. Nach den ersten Trainingtagen hier hätte ich das nicht für möglich gehalten. Die Erinnerungen an 2013 waren plötzlich sehr präsent. Das war mental schwierig für mich, auch weil es der erste Weltcup war. Fast ein doppeltes Trauma, da der Auftakt 2013 ebenfalls noch nicht vergessen war“, sagte die Deutsche Meisterin im Ziel.
Den Replay zum Rennen der Elite-Männer gibt es hier.[Link]
Das Rennen der U23-Damen gewann die Schwedin und Schurters Teamkollegin Jenny Rissveds. Sie fuhr mit viel Druck auf der Pedale und einer guten Linie in den Steinfeldern einen sicheren Start-Ziel-Sieg ein. Bei den U23-Männern triumphierte Jordan Sarrou.
Ergebnis Männer
1. Julien Absalon (BMC Racing Team) 1:38:05
2. Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) +0:34
3. Maxime Marotte (BH SR Suntour KMC) +0:54
4. Ondrej Cink (Multivan-Merida) +1:32
5. José Hermida (Multivan-Merida) +1:39
Ergebnis Frauen
1. Jolanda Neff (Liv XC Team) 1:38:00
2. Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) +0:25
3. Maja Wloszczowska (Lic XC Team) +1:00
4. Annika Langvad (Specialized Racing Team) +1:37
5 Alexandra Engen (Ghost Factory Racing) +1:55