Aero Rennrad Test 2019: In den vergangenen Wochen haben wir 8 Highend Aerorenner ganz genau unter die Lupe genommen. Was uns während der Testzeit aufgefallen ist, welche Räder uns überrascht haben und unser Fazit zum gesamten Test findet ihr hier.
Aero Rennrad Test 2019 – Erkenntnis #1: Meckern auf hohem Niveau!
Schon nachdem wir alle Räder zum Einstellen der Sattelhöhe usw. kurz gefahren waren, wurde uns direkt bewusst, dass sich diese Räder in den verschiedenen Bereichen nur um Nuancen unterscheiden werden. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Räder bei ihrer Geometrie und ihrer Ausrichtung nur in Details unterscheiden. Das machte es uns natürlich deutlich schwieriger Unterschiede herauszufinden oder Stärken und Schwächen unter den einzelnen Modellen festzulegen.
Dies zeigt sich beispielsweise auch beim Gewicht. Das „schwerste“ Aerorad war das Giant Propel Adanced mit 7,9 Kilo. Das ist gerade mal gut ein Kilo mehr als das UCI Limit und nur 700 Gramm mehr im Vergleich zum leichtesten Modell dem Specialized Venge. Dabei hat man aber beim Giant sogar noch einen Powermeter inklusive, der natürlich auch ein paar Gramm auf die Waage bringt. Hier kommt es unserer Meinung nach dann vor allem darauf an, was einem wichtig ist und worauf man Wert legt, denn Gewicht ist bei einem Aerorenner nicht zwingend Bewertungskriterium Nummer 1.
Die größten Unterschiede ließen sich beim Verhältnis zwischen Steifigkeit und Komfort „herausfahren“. Während einerseits extrem steife, kompromisslose Aerorenner dabei waren – beispielsweise das Orbea Orca Aero – konnten andere beim Komfort punkten wie das Trek Madone. Jedes Rad hat seine eigenen kleinen Vorteile und Highlights, die Unterschiede sind jedoch eher im Detail zu finden. Um dennoch eine ordentliche Wertung herausarbeiten zu können mussten wir in diesem Testfeld ganz genau hinsehen und schon bei kleinsten Schwächen, die eigentlich kaum als solche zu bezeichnen sind, Punkte abziehen. Vielleicht mag dieses Meckern auf hohem Niveau etwas zu penibel erscheinen, aber das war gerade im Bereich Highend Aero Rennräder einfach unser Anspruch ganz genau auf die Einzelheiten und Details zu achten, um euch eine hilfreiche Wertung bieten zu können.
Aero Rennrad Test 2019 – Erkenntnis #2: Die Ausstattung macht’s!
Einen extrem großen Einfluss auf die Performance hat neben dem Rahmen auch die Ausstattung, wie unser Test zeigte. Hier sollte man in erster Linie ebenfalls darauf achten, was einem persönlich wichtig ist. Wie es sich für Aeroräder gehört, waren alle Testkandidaten mit Hochprofil-Carbonlaufrädern ausgestattet, die tatkräftig zur Aerodynamik beitragen. Diese können sich aber nicht nur durch ihre positiven Rolleigenschaften sondern auch beim Handling bemerkbar machen und dieses gerade bei Seitenwind erschweren. Das Thema Scheibenbremsen ist zudem fast nicht mehr wegzudenken; klar gibt es noch Aero Rennräder mit klassischen Felgenbremsen, doch die Vorteile von Discs sind trotz des Mehrgewichts mittlerweile riesig. Des weiteren zählen Cockpit-Einheiten oder Lenker/Vorbau-Kombis mittlerweile schon fast zum Standard bei Aerorädern dieser Preisklasse. Hier sollte man aber darauf achten, dass man die richtigen Maße geboten bekommt und mit der Ergonomie der Lenker zurecht kommt. Häufig ist auch die Steifigkeit der Cockpits deutlich besser als die von normalen Lenkern und Vorbauten, was sich natürlich auch im Fahrgefühl widerspiegelt und auf der einen Seite im Sprint und im präzisen Handling sehr positiv sein kann. Auf der anderen Seite werden Schläge dadurch direkter an den Fahrer weitergegeben, was einiges an Eingewöhnungszeit bedeuten kann.
Aero Rennrad Test 2019 – Erkenntnis #3: Kauft was euch gefällt!
Diese Erkenntnis hängt natürlich mit den vorangegangene Punkten zusammen, denn wie schon gesagt, geht es in erster Linie darum was euch gefällt und was euch wichtig ist. Wie unsere Tests gezeigt haben liegen alle Räder sehr eng beieinander und unterschieden sich nur minimal. Technisch sind alle auf höchstem Niveau und im Testfeld ist kein Rad dabei von dem wir abraten müssten oder würden. Daher unsere Devise: Sucht aus, was euch gefällt! Geht lieber in den Laden und fahrt euer vermeintliches Wunschbike Probe und vergleicht es. Nur so werdet ihr bei Rädern auf diesem Niveau wirklich das perfekte Rad für euch individuell bekommen können, denn jeder hat nun mal seine eigenen Vorlieben und das ist auch gut so.
Aero Rennrad Test 2019: Unser Testergebnis
Alle Räder inklusive ihrer Stärken und Schwächen, Preisen und Links zu den jeweiligen Einzeltests findet ihr zusammengefasst in unserer Bestenliste.
Bestenliste Aero Rennräder mit Scheibenbremse 2019
Test Aero-Rennräder mit Disc 2019: Eckdaten und Testfeld In den vergangenen Jahren sind moderne Aero-Rennräder bei Asphalt-Liebhabern zu den neuen Allroundern avanciert. Waren die Hochgeschwindigkeits-Bikes früher echte Spezialisten – schnell ja, aber meist recht schwer, unkomfortabel und in Summe eher ein Fall für „echte“ Rennfahrer. Große Fortschritte in der Carbonverarbeitung konnten Gewichts- und Komfortnachteile jedoch […]
Aero Rennrad Test 2019: Unser Testsieger
BMC Timemachine Road 01
In einem echten Fotofinish setzte sich die BMC Timemachine Road 01 letztendlich doch ganz knapp durch und verwies das Specialized Venge um Zentimeter auf den zweiten Platz. Die Highend Maschine von BMC vereint unserer Meinung nach alles, was man sich von einem echten Aerorenner wünschen kann. Dank Vollintergation, bestechender Steifigkeit und tollem Komfort in Verbindung mit einer hochwertigen Ausstattung bleiben keine Wünsche offen. Gerade die innovativen Systeme wie Aero Modul für die bessere Integration der Flaschenhalter oder die TCC Speed Technologie für einen verbesserten Komfort zeichnen die Timemachine Road aus und machen es zu einem der komplettesten Aerobikes mit jeder Menge Fahrspaß auf jeglichem Terrain.
Aero Rennrad Test 2019: Preis-/Leistungs Sieger
Giant Propel Advanced Pro Disc
Das Giant Propel Advanced Pro Disc ist mit knapp 8 Kilo das „schwerste“ Bike in unserem Testfeld, dennoch hat der Renner einiges zu bieten. Denn gerade mit voller Ultegra Di2 und sogar eigenem Powermeter für gerade einmal 5.300 Euro kommt beim Preis-Leistungsverhältnis keiner so schnell an das Giant heran. Durch die sportliche Performance kann das Propel auch das minimale Übergewicht überspielen und dafür in den Abfahrten und auf der Ebene durch präzises Handling und gute Laufeigenschaften überzeugen.
Aero Rennrad Test 2019: Der Komfortable
Mit dem Trek Madone SLR 7 Disc hatten wir einen der komfortabelsten Aerorenner bei uns im Test. Dennoch geht der Komfort nicht zu Lasten der Performance und Aerodynamik. Dank der sogenannten IsoSpeed Technologie behält man die diamantenförmige Rahmengeometrie bei, „entkoppelt“ aber das Sattelrohr vom Oberrohr und ermöglicht dem Sattelrohr so, die Kräfte der Straße wegzuschwingen. Das Ergebnis ist ein Rennrad, das sich mit der Straße mitbewegt und gleichzeitig das Gefühl und die Effizienz eines traditionellen Rennraddesigns bietet. Diese „Entkopplung“ wird, je nach Bike-Modell, auf zwei Wegen erreicht. Beide Methoden sind gleichermaßen effektiv und erhöhen die Fahrqualität erheblich. Für uns war dies nicht nur auf Fahrten über extrem ruppigen Untergrund spürbar, sondern auch auf mehrstündigen Ausfahrten von Vorteil, da wir hier keinerlei Beschwerden im Rücken oder Sitzbereich bekamen.
Aero Rennrad Test 2019: Der Allrounder
Das Scott Foil RC Disc gehört zu den vielseitigsten Aero Rennrädern auf dem Markt. Durch sein geringes Gewicht von 7,3 Kilo liegt es in unserem Testfeld ganz vorne und bietet somit eine super Performance am Berg. Durch die erstklassige Steifigkeit im Tretlagerbereich wird die Kraftübertragung und Spritzigkeit begünstigt ohne den Komfort komplett außer Acht zu lassen. Dieser profitiert zudem vom leicht nach unten gesetzten Hinterbau, welcher Schläge und Erschütterungen besser wegsteckt. Um das Gesamtpaket zu komplettieren liefert der Rahmen in Verbindung mit dem gelungenen Cockpit von Syncros eine tolle Aerodynamik für flotte Fahrten und reichlich Geschwindigkeit bei präzisem Handling.
Aero Rennrad Test 2019: Das innovative Cockpit
Mit dem Simplon Pride hatten wir einen Aerorenner mit interessantem Gesamtkonzept in unserem Testfeld. Die Optik und Performance werden nämlich maßgeblich durch das eigens entwickelte Advanced Cockpit beeinflusst. Dieses integriert sämtliche Züge und soll laut Hersteller ganz nebenbei oder auch gerade deswegen geringsten Luftwiderstand bieten, was unter anderem durch den geteilten Vorbau mit großer Öffnung erreicht wird. Für uns das innovativste Cockpit im Testfeld.