Radsport Highlights: Im Alter von fast 38 Jahren hat Mathew Hayman die Mutter aller Klassiker gewonnen. Bei seinem 15. Start bei Paris – Roubaix überraschte er auch die Experten – und sich selbst.
Hayman hatte niemand auf der Rechnung
Man hasst es oder man liebt es. Paris – Roubaix spaltet die Radsportprofis und -fans wie kein zweites Rennen. Mathew Hayman gehört definitiv zu denjenigen, die das Rennen lieben. 14 Mal stand er bei der Mutter aller Klassiker am Start. Nie hat er gewonnen. Doch bei seiner 15. Teilnahme sollte es endlich gelingen. 10 Tage vor seinem 38. Geburtstag gewinnt er als zweiter Australier in der Geschichte des Rennens den wohl wichtigsten und bedeutendsten Klassiker der Radsportwelt. Damit gerechnet hat niemand – nicht einmal er selbst.
Boonen verpasst Historisches
Geschichte schreiben wollte eigentlich ein anderer. Tom Boonen hätte mit seinem vierten Sieg zum alleinigen Rekordhalter werden können. Doch der ehemalige Top-Sprinter verlor ausgerechnet im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe gegen Außenseiter Mathew Hayman. Der traute seinen Augen nicht. Selbst Minuten nach dem Rennen stand der Überraschungssieger mit weit aufgerissenen Augen in der Mitte des Velodroms und wusste nicht so recht, wie er mit diesem unerwarteten Erfolg nun umgehen soll. Erst als seine Teamkollegen nach und nach eintrafen und ihm jubelnd um den Hals fielen, schien der sympathische Oldie seinen Triumph zu realisieren. Knapp drei Jahre später beendete er nach der Tour Down Under in der Heimat seine Profikarriere.