Das war ein perfekter Auftritt für mich und mein Kirchmair Cycling Team in Lienz. Mit gleich 15 Fahrern nahmen wir am Pfingstsonntag die Premiere des SuperGiro Dolomiti über 232 Kilometer und über 4800 Höhenmeter unter die Räder. Das neue Highlight der Marathonszene zog die komplette Elite des Marathon-Sports in ihren Bann. So starteten neben mir (Titelverteidiger der Dolomitenrundfahrt Extrem) auch das italienische Beraldo Team, das Corratec Team mit einigen Sieganwärtern aber auch Einzelfahrer wie Emanuel Nösig und viele, viele weitere Top-Fahrer. Vor allem Roman Herrmann, Simon Linsin, Marc Leyse und Monika Dietl vom Kirchmair Cycling Team starteten um 06:30 Uhr mit großen Ambitionen in das Monster-Rennen über sechs schwere Anstiege mit über 20 Prozent steilen Rampen.
Organisator Franz Theurl hat wirklich eine herausragende Streckenführung gewählt, die den Fahrern alles abverlangte. Nach dem noch moderaten Gailbergsattel ging es gleich am Plöckenpass richtig zur Sache und nur noch 20 Fahrer bildeten die Spitze des Rennens. Hinauf nach Treppo Carnico gabs schon einen Vorgeschmack auf das, was die Fahrer noch erwartete. Nach kurzer Abfahrt ging es in vom Giro d´Italia 2012 befahrenen Lanzenpass. 14 Kilometer mit bis zu 22 Prozent steilen Rampen waren dort zu bewältigen und dort fuhr das Beraldo Team alles in Grund und Boden.
Das Nassfeld von Süden her ist im Vergleich zum Lanzenpass ja direkt leicht und es gab eigentlich keine richtigen Gruppen mehr. Es herrschte eine unglaubliche Stimmung entlang der Strecke, die Italiener feierten regelrechte Volksfeste entlang der Strecke, die Häuser waren geschmückt, Rosarote Fahnen geschwenkt – es war eine Atmosphäre wie bei einer Etappe des Giro d´Italia! Doch das konnte die Spitze eher weniger genießen, als die vielen anderen Starter des SuperGiro Dolomiti.
Nach schneller Abfahrt vom Nassfeld war ich mit meinem Teamkollegen Roman Herrmann bereits weit von der Spitze distanziert. Wir kämpften aber tapfer und holten noch zahlreiche Fahrer ein. Eine extremer Härtetest war dann der Anstieg durch das Lesachtal von Kötschach auf den Kartitscher Sattel. Eine endlose Schinderei mit den ganzen Zwischenabfahrten, Kurven und extremer Hitze. Hier überholten wir zahllose Starter der kurzen Strecke der Dolomitenrundfahrt was meiner Meinung nach einen zusätzlichen Reiz für beide Startergruppen hat.
Ab dem Kartitscher Sattel ging es dann nur noch bergab ins Ziel und an der Spitze war das Rennen längst entschieden! Beraldo feierte einen ungefährdeten 3-fach Sieg – fast eine Bloßstellung der Konkurrenz mit über 15 Minuten Vorsprung auf die ersten Verfolger. Ich und Roman kamen mit fast 30 Minuten Rückstand um Position 15 ins Ziel. Auch die weiteren Fahrer des Kirchmair Cycling Team schlugen sich trotz der großen Hitze hervorragend und Monika Dietl konnte bei den Damen den Sieg einfahren! Simon und Marc kamen ebenfalls zufrieden und überglücklich ins Ziel und sicherten Kirchmair Cycling einen hervorragenden 2. Platz in der Teamwertung hinter Beraldo!
Für alle Starter unseres Teams war die Premiere des SuperGiro eine leidvolle aber wunderschöne Herausforderung. Wir gratulieren dem Veranstalter zu dieser gelungenen Premiere und sind sicher im nächsten Jahr wieder dabei bei der zweiten Auflage im nächsten Jahr!