Radsport: Miguel Angel Lopez ist einer von vielen starken kolumbianischen Bergfahrern. Seine Antritte sind explosiv, aber seine Schwäche die Konstanz. Im Alter von erst 26 Jahren steht dem Profi aus dem Team Astana noch eine große Zukunft bevor.
Name: | Miguel Angel Lopez |
Nation | Kolumbien |
Geburtstag: | 4. Februar 1994 |
Geburtsort: | Pesca |
Team: | Astana |
Größte Erfolge: | Sieger der Tour de Suisse 2016 2x Etappensieger bei der Vuelta a España 2017 Sieger der Nachwuchswertung der Vuelta a España 2017 Gesamtdritter beim Giro d*Italia 2018 Gesamtdritter der Vuelta a España 2018 Sieger der Nachwuchswertung des Giro d'Italia 2018 & 2019 Sieger der Katalonien-Rundfahrt 2019 |
Miguel Angel Lopez, der Superman
Viele Radprofis werden mit Spitznamen gerufen. Diesbezüglich ist es Miguel Angel Lopez gut ergangen. In der Szene bekannt ist der 26-jährige Kolumbianer nämlich auch unter der Bezeichnung Superman Lopez. Dass dieser Nickname durchaus Sinn ergibt, erkennen wir spätestens dann, wenn wir ihn die Berge hinauf fliegen sehen. Seine Antritte werden von der Konkurrenz gefürchtet. Er selbst muss jedoch noch an seiner Konstanz arbeiten. Schafft er es, künftig durchweg drei Wochen bei einer Grand Tour in Topform zu sein und seine Qualitäten im Zeitfahren zu verbessern, wird er eines Tages eine große Landesrundfahrt gewinnen können. Nah dran war Miguel Angel Lopez im Jahr 2018 gleich zweimal. Als Dritter stand er sowohl beim Giro d’Italia, als auch bei der Vuelta a Espana auf dem Podium.
Wie motivierst du dich während der Corona-Pause für das Training?
Miguel Angel Lopez: „Naja, du musst einen starken Kopf haben, um viele Trainingseinheiten Indoor zu absolvieren, wenn du eigentlich viele Stunden im Freien fährst. Meine Motivation war meine Familie. Wir waren zusammen in Kolumbien. Und mein Team ist sehr wichtig, trotz des Zeitunterschieds sind wir immer in Kontakt. Die Trainer haben mir einen groben Trainingsplan geschickt und die Sportlichen Leiter und meine Kollegen waren immer in Kontakt. Dank WhatsApp gibt es diesbezüglich keine Probleme.“
Wie entspannst du dich nach einer harten Trainings-Session oder nach intensiven Rennen?
„Zuallererst hilft natürlich eine gute Massage, um sich nach einem schwierigen Tag perfekt zu erholen. Und eine kleine Siesta nach dem Mittagessen. Ein guter Schlaf ist das, was ich brauche und was immer in meinem Erholungsplan steht.“
Kannst du unseren Lesern eine gute Serie oder einen guten Film empfehlen?
„Wahrscheinlich ist es Haus des Geldes. Eine sehr gute Serie, die ich wirklich mag und weiterempfehle.“
Wie sieht dein Lieblingsessen aus und über was freust du dich im Verpflegungsbeutel besonders?
„Im Allgemeinen mag ich viele Dinge, einschließlich Pasta, Fleisch und verschiedene Salate. Die Hauptsache ist, dass das Essen gut zubereitet ist. Aber unsere Betreuer und unser Küchenchef bereiten unseren Verpflegungsbeutel und unsere Mahlzeiten immer mit viel Liebe zu. Im Beutel mag ich manchmal einen Schuss Cola, das hilft dir besonders auf einigen schwierigen Bergetappen.“
Wer ist deiner Meinung nach der größte Radprofi aller Zeiten? Hattest du in deiner Jugend ein Vorbild?
„Ich kann nicht nur eine Person nennen, weil es so viele großartige Sportler im Radsport gibt, die so viel für diesen Sport getan haben und weiterhin junge Sportler auf der ganzen Welt motivieren. In der Tat gibt es viele großartige Champions im Radsport.“
Warum ist der Radsport die geilste Sportart der Welt?
„Ich weiß nicht, ob Radsport für alle der beste Sport der Welt ist, aber es ist mein Sport. Das ist meine Leidenschaft. Das ist mein Leben. Es ist mein Traum. Ich liebe das Radfahren sehr und es fällt mir schwer herauszufinden, warum. Für mich dreht sich alles um diesen Sport.“
Schaust du selbst gerne Radrennen? Erinnerst du dich an das erste Rennen, welches du gesehen hast?
„Das erste Rennen, das ich im Fernsehen gesehen habe, war natürlich die Tour de France. Es war im Jahr 2010 und dieses Rennen hinterließ bei mir einen großen Eindruck. Ich kann nicht sagen, dass ich viele Rennen im Fernsehen sehe, aber wenn es die Möglichkeit gibt, nach einer Etappe etwas zu Hause oder in einem Hotel zu sehen, genieße ich es.“
Welches war deiner Meinung nach das beste Rennen aller Zeiten?
„Vielleicht war es die Tour de France im Jahr 2010.“
Wie sieht dein nächstes großes Ziel aus?
„Das große Ziel ist wahrscheinlich, erst einmal so schnell wie möglich wieder Rennen fahren zu können. Dies ist jetzt das Wichtigste für alle Fahrer. Und mit dem neuen Kalender werden wir sehen, was meine Ziele für diese Saison sein werden.“
Welche Tipps kannst du an junge Nachwuchsfahrer weitergeben?
„Ich würde jedem raten, hart zu arbeiten, ohne sich selbst zu bemitleiden. Außerdem musst du eine sehr gute Disziplin für dich selbst aufbauen und deine eigenen Pläne und Träume genau befolgen.“