Radsport: Maximilian Schachmann hat bei Strade Bianche den dritten Platz belegt. Der Deutsche Meister musste sich lediglich Wout van Aert und Davide Formolo geschlagen geben.
Die Top-Favoriten Alaphilippe & van der Poel enttäuschen
Eigentlich hätte Strade Bianche bereits am 7. März stattfinden sollen. Doch die Corona-Pandemie hat dem Eintagesrennen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dafür war es heute soweit. 184,0 Kilometer galt es mit Start und Ziel in Siena zurückzulegen, 63,0 Kilometer davon auf Schotterstraßen. Bei Temperaturen an die 40°Celsius verlangten auch die Wetterbedingungen den Profis alles ab. So kam es schon weit vor dem Ziel zur Vorentscheidung. Die Top-Favoriten Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) und Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) konnten dem Tempo der Schnellsten nicht mehr folgen – und da waren noch mehr als 60 Kilometer zu fahren. Deutlich besser in Form präsentierte sich Jakob Fuglsang (Astana). Der letztjährige Zweite fühlte sich so stark, dass er über 50 Kilometer vor dem Ziel in die Offensive ging. Als die Lücke aber nicht zügig groß genug wurde, ließ sich der Däne von seinen fünf Verfolgern wieder einholen.
Schachmann hält mit den Besten mit
Ein Hauptfeld gab es längst nicht mehr. Sechs Fahrer sollten den Sieg bei Strade Bianche 2020 unter sich ausmachen. Jakob Fuglsang (Astana), Alberto Bettiol (EF), Greg van Avermaet (CCC), Davide Formolo (UAE), Wout van Aert (Jumbo – Visma) und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) ließen keine Nachzügler mehr zu. 21,6 Kilometer vor dem Ziel war es allerdings vorbei mit der Einigkeit. Schachmann und Van Aert konnten sich gemeinsam lösen und sorgten für eine neue Rennsituation. Doch bis auf Van Avermaet konnten ihre ehemaligen Begleiter den Kontakt nur einen kurzen Augenblick später wiederherstellen. Der Olympiasieger bekam wenig später Gesellschaft von Zdenek Stybar (Deceuninck – Quick-Step). Der Tscheche lag bereits weit zurück, konnte jedoch Gruppe um Gruppe auffahren und alle stehen lassen. Bis ganz nach vorne sollte es heute jedoch nicht mehr reichen. Zu groß war der Rückstand auf die fünf Spitzenreiter.
Van Aert belohnt sich
12,5 Kilometer vor dem Ziel ging Wout van Aert erneut in die Offensive. Der Belgier attackierte auf einer Schotterpassage und ließ seine Begleiter stehen. Der bis dato so stark wirkende Jakob Fuglsang verlor anschließend genauso den Anschluss, wie Alberto Bettiol. So blieb lediglich das Verfolgerduo Maximilian Schachmann / Davide Formolo übrig. Aber auch mit vereinten Kräften konnten sie den Rückstand auf van Aert nicht verringern. So ging der Crosser mit einem Vorsprung von rund 25 Sekunden in die Schlusssteigung hinein – und ließ sich den Sieg vor Formolo und Schachmann nicht mehr nehmen. Damit feiert er nach seinem schweren Sturz bei der letztjährigen Tour de France seinen größten Erfolg im Straßenradsport. Und auch die Fans dürfen sich freuen. Mit dieser Austragung von Strade Bianche ist der Radsport der WorldTour nach der Corona-Pause wieder zurück.
🇧🇪@WoutvanAert of 🇳🇱@JumboVismaRoad wins 🇮🇹@StradeBianche #StradeBianche (📺@sporza) pic.twitter.com/okUjeUW2tX
— World Cycling Stats (@wcsbike) August 1, 2020
Damen: Van Vleuten bleibt 2020 ungeschlagen
Schon vor den Herren kamen die Frauen in Siena an. Bei insgesamt 136,0 Kilometern galt es für sie 31,6 Kilometer auf Schotterstraßen zurückzulegen. Leider nicht mit dabei sein konnten Ashleigh Moolman (CCC – Liv), Ella Harris (Canyon SRAM) und Clara Koppenburg (Paule Ka), da sie im Training zu Fall kamen. Nur mit Ersatzrädern teilnehmen konnten die Damen von Trek – Segafredo. In der Nacht brachen Diebe den Team-LKW auf und entwendeten alle für das Rennen vorgesehenen Räder. So oder so hätten jedoch auch sie den Sieg von Annemiek Van Vleuten (Mitchelton – Scott) nicht verhindern können. Die Titelverteidigerin fuhr als Solistin auf den letzten Kilometern doch noch zur Spitzenreiterin Mavi Garcia (Alé BTC Ljubljana) auf und ließ diese schließlich stehen. Damit ist die Niederländerin in dieser Saison weiterhin ungeschlagen – 5 Starts & 5 Siege. Einen starken achten Rang belegte als beste Deutsche Lisa Brennauer (Ceratizit – WNT).
♀️ Strade Bianche Women Elite @eolo_it
🥇 @AvVleuten 🇳🇱
🥈 @mavi_at 🇪🇸
🥉 @DarthLeah 🇺🇸#StradeBianche pic.twitter.com/CA1civmzuG— Strade Bianche (@StradeBianche) August 1, 2020