Radsport: Mit den größten Umbruch zwischen 2021 und 2022 hat Trek – Segafredo zu moderieren. 9 Fahrer verlassen das Team und 11 Neue kommen. Prominentester Abgang ist Vincenzo Nibali. Wie richtet sich der Rennstall in Zukunft aus?
Trek – Segafredo 2021: Unter den Erwartungen
Große Erfolge durfte das Team Trek – Segafredo im Jahr 2021 nicht bejubeln. Nahezu alle Leistungsträger blieben unter den Erwartungen zurück. Vincenzo Nibali gewann die Rundfahrt auf Sizilien, aber bei den wichtigen Rennen war er nicht zu sehen. Die Tour de France musste er aufgeben und beim Giro d’Italia wurde er lediglich 18. Auch Giulio Ciccone konnte nicht wirklich zeigen was er kann. Sowohl beim Giro, als auch bei der Vuelta kam er nicht ins Ziel. So waren es andere Fahrer, welche die Saison 2021 für Trek – Segafredo gerettet haben. Bauke Mollema gewann eine Tour-Etappe und ging das gesamte Jahr über immer wieder in die Gruppen. Bei Kuurne – Brüssel – Kuurne jubelte Mads Pedersen. Für den größten Erfolg seit Jahren sorgte jedoch Jasper Stuyven. Der Belgier gewann Mailand – Sanremo und damit ein Monument des Radsports. Noch vergeblich auf den Durchbruch wartet man bei Quinn Simmons. Der 20-Jährige entschied immerhin die Tour de Wallonie für sich. Doch bei seiner ersten Grand Tour – der Vuelta a Espana – konnte er nur auf einer Etappe mit Rang drei glänzen. Sicher ist trotzdem: Die Zukunft gehört ihm.
Trek – Segafredo 2022: Unklare Ausrichtung
Neben Bora – hansgrohe hat die Mannschaft Trek – Segafredo wohl den größten Umbruch aller WorldTour-Teams vor sich. Mit Vincenzo Nibali verliert man einen der besten Fahrer der vergangenen 20 Jahre. Doch der Italiener konnte seine Qualitäten 2021 einfach nicht mehr auf die Straße bringen. Die weiteren acht Abgänge sind zu verschmerzen, weil es sich dabei nicht um Siegfahrer handelt. Im Gegenzug hat Trek – Segafredo elf Neue unter Vertrag genommen. Ein Königstransfer ist dabei aber nicht auszumachen. Dario Cataldo und Antwan Tolhoek sind stark in den Bergen, werden aber bei einer Grand Tour wohl eher nicht auf die Gesamtwertung fahren können. Tony Gallopin wird 34, ist immer noch ein schneller Mann, aber auch er scheint über dem Zenit zu sein. Markus Hoelgaard hat seine Qualitäten auf WorldTour-Niveau noch nicht unterstrichen. Außerdem stoßen vier Fahrer zum Team, die noch keine 23 Jahre alt sind. So will der amerikanische Rennstall den Altersdurchschnitt senken, aber für Siege werden auch sie zumindest 2022 noch nicht sorgen können. Stellt sich die Frage: Wer soll es sonst tun? Trek – Segafredo wird auch in der kommenden Saison auf Bauke Mollema, Jasper Stuyven, Mads Pedersen und Giulio Ciccone hoffen.