Radsport: Der Giro d’Italia 2022 ist in Italien angekommen. Und sofort geht es richtig zur Sache. Die Profis müssen den Ätna bezwingen. Wer erobert das Rosa Trikot?
Der erste Tag für die Kletterer
Nach drei Tagen in Ungarn und dem ersten Ruhetag ist der Tross des Giro d’Italia endlich in Italien angekommen. Anstatt einer gemütlichen Flachetappe zum Reinkommen geht es aber sofort um alles. Wer am morgigen Dienstag einen schlechten Tag erwischt, kann das Gesamtklassement bereits in Woche eins abhaken. Das 172 Kilometer lange Teilstück führt von Avola bis zum Ätna – dem Vulkan. Der Schlussanstieg ist mit einer Länge von 23,3 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 5,9 Prozent vielleicht nicht der steilste, dafür aber enorm lang. Gerade weil diese Herausforderung bereits auf der vierten Etappe auf dem Programm steht, dürfen wir gespannt sein, wie gut die Klassementfahrer bereits in Form sind.
Velomotion-Prognose: Simon Yates klettert ins Rosane
Eigentlich galt Richard Carapaz als relativ deutlicher Favorit vor dem Start des diesjährigen Giro d’Italia. Mit einer starken Mannschaft im Rücken und der Erfahrung eines Giro-Siegers ist er nur schwer zu bezwingen. Doch spätestens seit dem Zeitfahren in Budapest hat er einen ernstzunehmenden Konkurrenten bekommen, der laut Expertenmeinungen nun mindestens gleichauf ist: Simon Yates. Der Brite hat bereits mehrfach bewiesen, dass er in den Bergen zu den Besten gehört. Taktisch hat er in den vergangenen Jahren enorm zugelegt. In seiner jetzigen Form dürfte es schwer werden, ihn bergan abzuhängen. Im Sprint ist er bergauf ohnehin kaum zu schlagen. Aber Vorsicht: Neben den beiden Top-Favoriten dürfen wir nicht den Portugiesen Joao Almeida vergessen. Für viele gilt er als Geheimfavorit – und das muss er auf dem Ätna zeigen.
☆☆☆ Simon Yates (BikeExchange – Jayco)
☆☆ Richard Carapaz (Ineos Grenadiers), Joao Almeida (UAE)
☆ Miguel Angel Lopez (Astana), Pello Bilbao (Bahrain – Victorious), Romain Bardet (Ag2r – Citröen)