Fahrspaß und Sicherheit: StVZO-konforme 20 Zoll Kinderräder kommen in unterschiedlichen Varianten, klassisch mit Nabenschaltung sowie sportlich-modern. Velomotion zeigt zehn aktuelle Exemplare für kleine Radlerinnen und Radler im Grundschulalter.
Für eine dreiviertel Million Kinder beginnt diesen Sommer ein neuer Lebensabschnitt: Die Einschulung bringt einen neuen Tagesablauf und neue Wege mit sich – und nicht zuletzt neue Herausforderungen im Straßenverkehr. Wo es zur Kita vielfach im Trailer oder im Familien-Bike ging, radeln nun immer mehr Kinder selbst – anfangs von den Eltern begleitet, als Dritt- und Viertklässler dann vielleicht alleine oder in kleinen Gruppen. Und damit ist es spätestens jetzt Zeit für ein verkehrssicheres, alltagstaugliches Fahrrad – ein klassisches Schulrad eben mit Licht, Schutzblechen und Gepäckträger, das auch für Fahrten zu Freunden oder zum Sport eingesetzt werden kann.
Von klassisch bis sportlich
Wobei das Wort „klassisch“ längst nicht mehr auf alle Kinderräder dieser Art zutrifft. Die um sich greifende Sportlichkeit hat auch vorm Segment der Alltagsräder nicht Halt gemacht, und so kann man heute zwischen recht unterschiedlichen Schulrädern wählen. Nach wie vor hoch im Kurs stehen Touren-Modelle mit Nabenschaltung und Rücktritt – einfach bedienbar, wartungsarm und robust und damit die Wahl vieler Eltern. Daneben haben sich sportlichere Ausführungen positioniert, die auf den inzwischen weit verbreiteten Kinder-Mountainbikes basieren – ausgestattet mit einer Kettenschaltung, deren meist sieben Gänge sich schnell wechseln lassen, mit Felgenbremsen und idealerweise einer leichten Starrgabel. Eine Federgabel macht hier noch nicht wirklich Sinn; für Stoßdämpfung und sicheren Fahrbahnhalt können auch breitere Reifen sorgen. Dennoch spezifizieren viele Anbieter eine Teleskopgabel – nicht zuletzt, weil viele Kinder es einfach cool finden.
Modelle mit Dynamo oder Akkuleuchten
Die Entscheidung zwischen Touren- und Sportmodell hat nicht zuletzt damit zu tun, wie sehr sich die Eltern für das Thema Fahrrad interessieren. Laien werden die weitgehende Wartungsfreiheit von Nabenschaltung und Rücktrittbremse schätzen, sportliche Vielfahrer möchten ihren Kindern den leichten Lauf eines Bikes mit Kettenschaltung gönnen und werden stärker aufs Gewicht achten. Was auch bedeuten kann, ein Modell ohne Dynamo-Lichtanlage zu wählen – so manches sportliche Kinderrad kommt nämlich mit fest montierten Akkuleuchten, die dann freilich regelmäßig aufgeladen werden müssen. Weniger Gedanken machen muss man sich, wenn ein Nabendynamo an Bord ist: Dieser läuft so leicht mit, dass das Kind dauerhaft mit Licht fahren kann und damit auch nicht ans Einschalten denken muss.
Neben diesen technischen Unterschieden teilen viele Hersteller ihr Sortiment immer noch in Mädchen- und Jungenräder auf. In erster Linie ist dies aber eine Sache der Optik – Unterschiede bezüglich Geometrie und Anbauteilen gibt es keine; manchmal sind „Boy“ und „Girl“ auch nur relativ neutrale Farbvarianten.
Nicht vergessen: Helm und helle Jacke
Rund 500 bis 600 Euro müssen Eltern heute in ein voll ausgestattetes Kinderrad investieren. Dafür gibt es dann aber auch solide Fachhandels-Qualität mit langer Lebensdauer und hohem Wiederverkaufswert und an der Schulwegsicherheit will man ja ohnehin nicht sparen. Dass zu dieser ein Fahrradhelm und helle Bekleidung bzw. reflektierende Accessoires gehöre, versteht sich von selbst. Also Vorhang auf für zehn recht unterschiedliche, aber in jedem Fall empfehlenswerte Fahrräder für einen neuen Lebensabschnitt!
Puky Skyride 20-3 Light
Preis: 509,99 €
Der formschöne Klassiker ist dank Aluminiumrahmen und -gabel ansprechend leicht: Mit rund elf Kilo Gewicht können auch kleinere Kinder das Rad gut handhaben. Was auch für die Technik des Skyride gilt: Puky setzt auf die bewährte Kombination von Dreigangnabe und Rücktrittbremse, dazu gibt es Felgenbremen mit kindgerecht kleinen Hebeln. Typisch Puky ist die aufrechte Sitzhaltung; der Verstellbereich von Sattel und Lenker deckt eine Körpergröße von rund 120 bis 140 cm ab, was einer ziemlich langen Nutzungsdauer entspricht. Bei der Ausstattung fallen Details wie die seitlichen Reflektoren an den Pedalen auf; dazu kommen Sicherheitsgriffe und ein praktischer Spanngurt am Gepäckträger. Die Lichtanlage bietet Anschalt-Automatik und Standrücklicht.
Fazit
Das Puky Skyride überzeugt mit solider Technik und kindgerechter Sitzhaltung. Als Tiefeinsteiger ist es als klassisches Mädchenrad gedacht, wobei diese Rahmenform natürlich auch für Jungs sehr praktisch ist.
Web: puky.de
Scool ChiX Classic
Preis: 499 €
Als Hollandrad im Kleinformat sorgt das ChiX Classic für Aufmerksamkeit. Mit 28 cm kurzem Sitzrohr können auch kleine Kinder auf dem Rad Platz nehmen; 12 cm Verstellbereich am Sattel stehen für langes „Mitwachsen“. Auffällig ist der sehr weit zur Fahrerin orientierte Lenker – wiederum typisch Hollandrad. Mit Blech-Kettenschutz und breiten Reifen strahlt das Scool Solidität aus; superleicht ist es dabei natürlich nicht. Dreigangschaltung, Rücktrittbremse und Felgenbremsen vorne sind eine bewährte Kombination, und die dank Nabendynamo verlässliche Lichtanlage gefällt mit ihrem Chromscheinwerfer. Der Träger ist mit Spanngurt ausgestattet.
Fazit
Als Hollandrad für die Kleinsten ist das Scool einzigartig. Die Ausstattung ist solide, der Verstellbereich groß; die für ein Kinderrad unübliche Lenkerform sollte in der Praxis ausprobiert werden.
Web: scool.de
Orbea MX 20 Park
Preis: 499 €
Längst hat auch Orbea ein sportliches Starrbike mit Kettenschaltung im Programm, doch die Basken gehören zu den wenigen Anbietern, die diesen Rad-Typ mit Komplettausstattung alltagstauglich machen. Als Basis dient ein solider Alu-Rahmen mit Trail-Geometrie, wenn man das bei einem 20-Zöller überhaupt so nennen kann: Der Lenkwinkel ist flach, der Vorbau kurz – beim MTB sorgt das für die Kombination von gutem Geradeauslauf und viel Handlichkeit. Mit knapp 26 cm ist das Sitzrohr des Orbea sehr kurz, was satte 135 mm Höhenverstellung ergibt.
An Bord sind Siebengang-Kettenschaltung und V-Bremsen; das vordere Schutzblech ist schön lang. Auf eine dynamobetriebene Lichtanlage verzichtet Orbea, stattdessen gibt’s fest montierte Akkuleuchten, deren Ladezustand die Eltern im Auge behalten sollten. Vorteil dieses Aufbaus: Das MX 20 Park lässt sich mit wenigen Handgriffen zum „nackten“ MTB umbauen.
Fazit
Akkuleuchten, Schutzbleche und Seitenständer machen das sportliche Bike alltagstauglich. Der Unterschied zum Kinder-MTB liegt auch in der Straßenbereifung.
Web: orbea.com
Bergamont Revox ATB 20
Preis: 579 €
Junge oder Mädchen ist beim Bergamont Revox eine Frage der Farbe: Rot oder Lila? Rahmenform und Ausstattung wiederum sind gleich: Wie an kleinen Sporträdern üblich, verbauen die Hamburger Siebengang-Kettenschaltung und V-Brakes, dazu eine weich abgestimmte Federgabel mit 40 mm Weg. Als „All Terrain Bike“ ist das Rad mit allem versehen, was im Alltag nötig ist: ein solider Gepäckträger mit Federklappe, Nabendynamo und LED-Beleuchtung mit Standlicht vorne und hinten sowie Schutzbleche und Parkständer.
Bergamont empfiehlt das 20-Zoll-Bike für Kinder ab 120 cm Größe; der Spielraum bei der Sattelhöhe liegt im Bereich des Üblichen. Der „Knick“ im Oberrohr reduziert die Überstandshöhe, die bei 524 mm liegt – ein wichtiges Detail, auf das beim Probesitzen im Fahrradladen geachtet werden sollte.
Fazit
Typisch ATB ist die Kombination aus sportlicher Anmutung und Vollausstattung. Ob ein vorzugsweise im Alltag genutztes Kinderrad eine Federgabel braucht, sei dahingestellt; jedenfalls kann das Bergamont Revox durchaus gefallen.
Web: bergamont.com
R Raymon TwoRay 1.5 Street
Preis: 499 €
R Raymon bietet ein recht breites Sortiment von Kinderrädern an, wobei die 20-Zoll-Modelle namens TwoRay allesamt ohne Federgabel auskommen – vom leichten MTB mit Achtgangschaltung bis zum ATB mit Vollausstattung. Das 1.5 Street gefällt mit einem gelungenen Aluminiumrahmen, bei dem Schalt- und Bremszug im Oberrohr verlaufen; mit 27 cm langem Sitzrohr ist es für etwa 115 bis 130 cm Körpergröße geeignet. Auch bei weitem Auszug der Sattelstütze ist die Oberkörperhaltung auf dem Rad ziemlich aufrecht, was gerade im Alltag sinnvoll ist.
Die Technik des TwoRay ist klassenüblich mit Siebengang-Kettenschaltung, Felgenbremsen und LED-Lichtanlage, gespeist von einem Nabendynamo. Dazu gibt es einen Träger mit Federklappe, natürlich einen Seitenständer und Sicherheitsgriffe mit Klemmschutz. Die etwas stärker profilierten Reifen sorgen dafür, dass das gelungene Rad auch auf lockerem Boden sicher gefahren werden kann.
Fazit
Mit Starrgabel und Rahmen aus Aluminium recht leicht, dabei rundum alltagstauglich und kindgerecht ausgestattet: Beim R Raymon stimmt alles. So sind Sicherheit auf dem Schulweg und Fahrspaß in der Freizeit garantiert!
Web: r-raymon-bikes.com
Pegasus Avanti 7 20 Zoll
Preis: 599,95 €
Ein Rad, zwei Rahmenformen: Das Avanti gibt es mit Einrohrrahmen und in der für Kinderräder typischen Y-Form, was man, bleibt man traditionellen Vorstellungen treu, mit Mädchen- und Jungenrad übersetzen kann. Ausgestattet sind beide Modelle gleich: ins Auge fällt erst einmal die Federgabel mit 40 mm Weg; dazu gibt es vorne und hinten Felgenbremsen und eine Siebengang-Nabenschaltung mit Rücktrittbremse. Im Vergleich mit der einfachen Dreigangschaltung ist der Übersetzungsumfang deutlich größer, außerdem sind die einzelnen Gänge enger abgestuft – das erlaubt flüssiges Pedalieren und erleichtert gerade kleineren Kindern die Sache ungemein.
Mit 28 cm langem Sitzrohr passen diese gut auf das Avanti; der übliche Schnellspanner an der Sitzklemme sowie ein Schaftvorbau erleichtern die Höhenverstellung. Eine gute Wahl sind die etwas stärker profilierten Reifen. Auch sonst ist alles dran am Pegasus – Gepäckträger und Seitenständer, LED-Lichtanlage und ein großflächiger Kettenschutz. Der etwas höhere Preis ist der Siebengang-Getriebenabe geschuldet, die viele Anbieter erst bei größeren Kinderrädern spezifizieren.
Fazit
Kindgerechte Sitzhaltung und solide Ausstattung zeichnen das Pegasus Avanti aus. Die Siebengangnabe ist ein Plus; die Federgabel müsste bei einem Alltags-Kinderrad nicht unbedingt sein.
Web: pegasus-bikes.de
Kettler Layana Street 3 SL 20
Preis: 619 €
Beim E-Bike geht der Trend zum Unisex-Modell – jedenfalls bei zukunftsweisenden Marktsegmenten wie dem „Sport Utility Bike“. Warum also nicht gleich beim Kinderrad damit anfangen? Das Layana sieht mit seinem schnörkellosen Einrohrahmen jedenfalls ziemlich genderneutral aus – tiefer Durchstieg, wahlweise in Rot oder Blau erhältlich und mit leicht profilierten Straßenreifen und schmalem Sattel durchaus sportlich. Das 28 cm lange Sitzrohr erlaubt ein niedriges Einstiegsalter; angesichts der Rahmenform ist die Überstandshöhe ohnehin kein Thema. Und auch bei weitem Auszug der Sattelstütze ist die Sitzhaltung schön aufrecht. Brems- und Schaltzug verlaufen im Oberrohr, was für eine aufgeräumte Optik sorgt.
Die Ausstattung sorgt für keine Überraschungen: Felgenbremsen, Dreigangnabe mit Rücktritt, LED-Licht – all das ist typisch Schulrad, wobei angesichts des etwas höheren Preises eine Siebengang-Schaltung wünschenswert wäre. Erfreulich ist, dass Kettler auf eine Federgabel verzichtet.
Fazit
Das Layana wirkt aufgeräumt und ist sinnvoll ausgestattet; von der Unterscheidung in Mädchen- und Jungenrad hat sich der Hersteller hier verabschiedet. Da Kettler nur eine Dreigangschaltung verbaut, wirkt dieser 20-Zöller etwas teurer.
Web: kettler-alu-rad.de
KTM Wildcat 20
Preis: 479 €
Die kleine Wildkatze von KTM ist „typisch Mädchen“, nämlich weiß-rosa, dabei hat das Bike auch Jungs etwas zu bieten. Als Tiefeinsteiger mit Starrgabel ist das Rad optimal für den Alltag; der Verzicht auf eine schwere Federgabel wirkt sich optimal auf die Gewichtsverteilung aus und macht das Rad handlicher. Sportlich ist das Wildcat dennoch, nämlich dank der schnell schaltenden Kettenschaltung, die zwar nur sechs Gänge aufbietet, damit aber immer noch deutlich breiter aufgestellt und enger abgestuft ist als eine Dreigangnabe.
Mit 305 mm langem Sitzrohr ist das Wildcat nicht ganz so kompakt gebaut; allzu klein sollte seine Fahrerin also nicht sein. Ansonsten bietet das KTM alles, was im Alltag und auf kleinen Touren nötig ist: Felgenbremsen, LED-Licht, einen Gepäckträger und natürlich Schutzbleche und Seitenständer. Positiv hervorzuheben ist der großflächige Kettenschutz.
Fazit
Beim voll ausgestatteten KTM gefällt die Kombination aus Kettenschaltung und Starrgabel. Schade, dass dieses Rad nicht in einer neutralen Farbe angeboten wird.
Web: ktm-bikes.at
Cube Acid 200 Street
Preis: 479 €
Der leuchtend blaue Allrounder ist die zivile Version der gleichnamigen Kinder-Mountainbikes, die auf dem gleichen Aluminiumrahmen basieren. Allerdings sind die MTBs mit einer etwas längeren Alu-Gabel ausgestattet; das Schulrad kommt mit Stahlgabel, ist mit rund 11,5 Kilo aber immer noch recht leicht. Und während Cube dem Mountainbike eine Neungangschaltung gönnt, müssen junge Radler hier mit sieben Gängen auskommen, die freilich breit abgestuft sind, sodass es auch mal bergauf gehen kann.
Das Sitzrohr des Rahmen misst keine 26 cm, die Überstandshöhe liegt mit 529 mm im normalen Bereich. Cube empfiehlt eine Körpergröße von 111 bis 124 cm für das 20-Zoll-Modell, das wie üblich mit V-Brakes, LED-Beleuchtung sowie Träger, Ständer und Schutzblechen ausgestattet ist. Acids Einrohr-Zwillingsschwester heißt übrigens Ella, und ihre Lieblingsfarbe ist Flieder – gefallen und empfohlen werden können beide Modelle.
Fazit
Das günstige Cube ist klassenüblich ausgestattet und optisch ansprechend. Es überzeugt mit Diamantrahmen wie als Tiefeinsteiger.
Web: cube.eu
Winora Dash 20
Preis: 549 €
Mit nur 25 cm Sitzrohrlänge gehört das Dash zu den kompaktesten 20-Zöllern am Markt. Die Überstandshöhe ist gering, die Körperhaltung auch bei weit ausgezogener Sattelstütze sehr aufrecht. Zusätzlich ist ein höhenverstellbarer Ahead-Vorbau montiert, mit dem die Lenkerposition angepasst werden kann. Nicht nur mit der Geometrie wendet sich Winora an jüngere Kinder: Der spezielle Lack an Vorderbau und Gabel lässt sich mit Kreide bemalen – hier darf unbekümmert drauflos gekritzelt werden.
Neben V-Brakes und Siebengang-Kettenschaltung montiert der Hersteller Akkuleuchten, die sich bei sportlicher Nutzung zusammen mit Schutzblechen und Gepäckträger recht einfach abmontieren lassen. Den Eltern obliegt es freilich, den Akkustand im Auge zu behalten. Das Vorderrad wird per Schnellspanner befestigt und kann leicht ausgebaut werden, muss das Rad einmal transportiert werden. Hinten findet sich jedoch eine konventionelle Schraubachse.
Fazit
Nicht nur mit dem „Tafellack“ gefällt das Winora. Das Dash ist ebenso kindgerecht wie sportlich; nur eine Schnellspannachse am Hinterrad fehlt zum Gefühl, hier ein voll ausgestattetes Kinder-MTB vor sich zu haben.
Web: winora.com
Velomotion-Highlights: Die besten Kinderräder 2022
Kinderräder 2022: Die neuen Kinderräder aus dem Modelljahr 2022 bieten sowohl für den Alltag, als auch für sportliche Ausfahrten eine enorme Auswahl für kleine und große Kids. Das Velomotion-Team hat die besten Kinderräder 2022 ausgewählt und stellt hier die Highlights vor. Junge Radler haben’s gut! Nie war das Angebot an hochwertigen Kinderrädern besser und breiter – vom Schulrad […]