Heute begann das Abenteuer Haute Route für mich. Nach sehr arbeitsintensiven 3 Tagen zuhause holten mich mein Freund Roman und seine Freundin in Innsbruck ab und es ging los Richtung Venedig. Kaum im Auto, fielen mir sofort die Augen zu und erst an der Raststätte in Rovereto wachte ich wieder auf. Keine Spur mehr vom Regen und bei uns kam richtige Urlaubsstimmung auf, als wir den Geruch und Geschmack des Espresso genossen und uns die Sonne bei 28 Grad Celsius ins Gesicht schien. Gegen 15:00 Uhr erreichten wir dann Venedig und mit Sack und Pack machte ich mich auf die Suche nach meinem Hotel mitten im Zentrum. Alle Blicke der Touristen natürlich auf mich gerichtet, denn mit Rad und großer Reisetasche war natürlich sonst keiner unterwegs.
Auf Anhieb fand ich das Hotel, checkte in Ruhe ein und schwang mich wenig später aufs Rad. Schon auf der Brücke nach Mestre aufs Festland bließ ordentlich der Wind, im Hinterland ein Gewitterschauer, über mir blauer Himmel, Sonnenschein – einfach perfekt! Ich war ja schon öfters in Venedig – auch mit dem Rad bin ich schon mal quer durch marschiert, um mit der Fähre auf´s Lido und von dort zurück nach Lignano zu fahren. Daher kannte ich eigentlich die Strecke, doch einige Baustellen und meine Neugier hatten doch einige Umwege zur Folge.
Nach 2,5 Stunden lockerer Fahrt war ich zurück und besuchte noch das Race Village, um die Leute von Mavic zu treffen. Sie waren gerade dabei zu gehen – es war schon 19:00 Uhr. Doch mit Denis und den anderen Jungs lief natürlich sofort der Schmäh und für morgen hab ich schon mal eine Verabredung zum Radservice – wobei ein kompletter Materialcheck bei der Mavic-Crew ohnehin verpflichtend für alle Starter ist. Zuletzt noch schnell das Nötigste eingekauft, geduscht, gegessen, kleiner nächtlicher Spaziergang durch die dunklen Gassen und nun am schreiben geht es jetzt spät aber doch ins Bett.
Morgen Vormittag werde ich noch mal aufs Rad steigen, vermutlich nach Jesolo und über das Lido und per Boot zurück. Damit auch den Markusplatz wieder mal gesehen und durch die Stadt spaziert. Nachmittags dann das ganze Prozedere an der Administration, Radcheck, Nummer und weiß Gott, was noch alles – mir war es echt zu hart, die tägliche e-mail Flut mit Infomationen zu lesen – dabei noch alles auf Englisch. Das Rad bleibt gleich dort und wird nach Conegliano gebracht, wo Samstag das Rennen startet. Die Fahrer werden dann am Renntag überstellt.
So bleibt morgen hoffentlich noch genug Zeit, das Roadbook zu studieren, etwas Erholung zu finden und alles herzurichten. So gut es geht, möchte ich täglich einen kurzen Bericht schreiben, nachdem die Haute Route Dolomites and Swiss Alps heuer ihre Premiere feiert vielleicht ganz interessant, wie hier alles abläuft. Erfahrung bei solchen Etappenrennen hab ich bisher noch keine gesammelt, nur halt die Rundfahrten als Elitefahrer – aber das ist bei weitem nicht vergleichbar, denn da wird man als Fahrer ja förmlich verwöhnt! Ich bin gespannt, wie die ersten Tage organisatorisch und renntechnisch laufen, für heute verabschiede ich mich aber.
Bis morgen!