Radsport: Sonny Colbrelli wird nach seinem im März erlittenen Herzstillstand nicht ins Peloton zurückkehren. Der Italiener bleibt dem Radsport aber treu.
️ @sonnycolbrelli announces retirement from professional cycling.
https://t.co/knqAnBygBy pic.twitter.com/Z13mzGzPkp
— Team Bahrain Victorious (@BHRVictorious) October 30, 2022
Colbrelli kann nicht weiterfahren
Er kann also doch nicht zurückkehren. Sonny Colbrelli muss im Alter von 32 Jahren sein Rad an den Nagel hängen. Wegen Herzrhythmusstörungen raten ihm seine Ärzte von einem Comeback ab. Der Italiener brach am 21. März diesen Jahres direkt nach der Zieleinfahrt der ersten Etappe bei der Katalonien-Rundfahrt zusammen. Colbrelli musste reanimiert werden und er bekam einen Defibrillator eingesetzt. Obwohl er bereits an seinem Comeback arbeitete, muss er sich nun eingestehen, dass er nicht als Radprofi zurückkehren wird.
Sonny Colbrelli:
„Ich hatte immer die kleine Hoffnung, weiterhin Profi sein zu können. Ich wusste, dass der Rückweg mit einem Defibrillator schwierig wird, weil das Gerät in Italien beim Leistungssport gesetzlich verboten ist. Trotzdem nahm ich das Radfahren unter strenger ärztlicher Aufsicht wieder auf und unterzog mich mehreren Untersuchungen.“
Herzprobleme im Radsport
Anders als im Fußball ist im Radsport ein Comeback nach Herzproblemen wohl nicht ganz so einfach möglich. In der Bekanntgabe seines Karriereendes ging Sonny Colbrelli auch auf diese Unterschiede ein.
„Radfahren ist nicht Fußball. Wir fahren auf Straßen. Man spielt es nicht auf einem Fußballplatz, wo im Notfall das medizinische Personal rechtzeitig zur Stelle sein kann. Beim Fußball wird auf engstem Raum trainiert, während man als Radfahrer oft stundenlang allein auf wenig befahrenen Straßen unterwegs ist.“
Botschafter bei Bahrain – Victorious
Dem Radsport insgesamt wird Sonny Colbrelli allerdings nicht den Rücken zukehren. Er bleibt seiner aktuellen Mannschaft Bahrain – Victorious auch weiterhin treu. Dennoch trauert er seinen verpassten Möglichkeiten hinterher, wie zum Beispiel, nie eine Etappe bei einer Grand Tour gewonnen zu haben. Freuen durfte er sich aber nur Monate vor seinem Schicksalsschlag über seinen größten Erfolg, als er mit Paris – Roubaix ein Monument gewann.
„Meiner Familie und allen Menschen, die mir am nächsten stehen, verdanke ich dieses neue Leben. Daraus schöpfe ich die Kraft, diesen Moment meiner sportlichen Karriere zu akzeptieren. Ich werde meinem Palmarès keinen Sieg mehr bei einer Grand Tour oder Flandern hinzufügen können. Beides war ein Lebenstraum.“