Velomotion logo Velomotion small logo
Search icon
  • Produktnews
  • Radsport
  • Tests
    • Kompletträder
    • Komponenten
    • Zubehör
  • Ratgeber
    • Kaufberatung
    • Leasing
    • Recht
    • Werkstatt
    • Radreise

Tests

Test HNF Nicolai XD4 All Terrain Rohloff: E-SUV mit vernetztem Schaltgetriebe

10. November 2022 by Caspar Gebel

Test: Schon ein Vierteljahrhundert am Markt ist die legendäre Rohloff-Nabe. Am HNF Nicolai XD4 zeigt sich das unverwüstliche Getriebe in Bestform – dank moderner Elektronik und Vernetzung mit dem aktuellen Bosch-CX-Antrieb der neuesten Generation. Velomotion hat sich das topmoderne E-SUB genauer angeschaut.

Nicolai, der legendäre Rahmenbauer und Hersteller von Highend-Mountainbikes, setzte schon vor rund 20 Jahren auf die Rohloff-Schaltung und gehörte damit zu den wenigen Firmen der Branche, die die 14-Gang-Getriebenabe ihrer Bestimmung gemäß einsetzten. Schließlich war die innovative Nabenschaltung einst speziell für MTBs entwickelt worden, um eine bedienungsfreundliche und robuste Alternative zu den damals üblichen 3×6- bis 3×8-Kettenschaltungen zu bieten. So richtig groß raus kam das Getriebe dann freilich beim Trekking- und Reiserad, wo Fahrleistungen im sechsstelligen Bereich vermeldet wurden. Würde es einen Preis für die eine langlebigste Fahrrad-Komponente geben – die Rohloff Speedhub 500/14 hätte ihn verdient.



Bewährte Mechanik und topmoderne Elektronik

Mit einem E-SUV wie dem HNF Nicolai XD4 schließt sich der Kreis. Gut 25 Jahre nach ihrer Entwicklung hat die Rohloff-Getriebenabe am Elektrorad vielleicht einen Platz gefunden, am dem sie all ihre Vorzüge ausspielen kann, ohne dass ihre wenigen Nachteile eine Rolle spielen – zumal in der neuen Variante mit elektronischer Ansteuerung.

Der bewährte Tastenbock am Lenker dient der Bedienung des Antriebs.
Erste Klasse am E-SUB: der Bosch CX.
im Unterrohr steckt der 625-Wh-Akku.

Zahlreiche Mountainbike-Merkmale

Doch dazu später mehr – erst einmal zum Rad selbst. Das XD4 bringt mit seinem kantigen Alu-Rahmen, 120-mm-Luftfedergabel, Vierkolben-Bremssattel vorne und 27,5-Zoll-Bereifung schon in der Basisversion ziemlich viel Mountainbike ans Touren- und Alltagsrad und ist damit durchaus beispielhaft für die Gattung des E-SUV oder besser E-SUB: „Sport Utility Bicycle“. Alles an diesem Bike strahlt Solidität aus, von den Alu-Schutzblechen über den Träger mit integriertem Bremsrücklicht zum kurzen Vorbau mit integrierten Leitungen. Typisch MTB ist die Rahmengeometrie mit sehr flachem Lenkwinkel und steilem Sitzwinkel, wobei letzterer für ein Tourenbike fast etwas zu extrem ausfällt – eine Parallelogramm-Sattelstütze könnte die nach vorne orientierte Sitzposition etwas entschärfen. Die Oberkörperhaltung ist angenehm aufrecht und kann durch den winkelverstellbaren Vorbau noch angepasst werden, die ergonomischen Griffe und der nicht zu weiche Sattel sind rundum bequem.



Der angenehme Sattel ist aufgrund des steilen Sitzwinkels recht weit nach vorne orientiert.
Gut erreichbar untergebracht: das Abus Bordo Granit X-Plus, das zum Lieferumfang gehört.
Am Cockpit gefallen integrierte Leitungen und heller Supernova-Strahler.

Starker Motor, großer Akku

Vom E-MTB stammt auch der Antrieb – ohne Bosch Performance Line CX geht es beim E-SUV nicht. Über die rundum überzeugenden Leistungen des drehmomentstarken Aggregats muss man nicht mehr viele Worte verlieren: Kombiniert mit 625-Wattstunden-Akku ist er ebenso vortriebsstark wie ausdauernd, und das unabhängig von Steigung und Terrain. Dazu bringt das Bosch-System interessante Konnektivitäts-Optionen ins Spiel, womit wir wieder bei der Rohloff-Getriebenabe gelandet wären. Diese gibt es inzwischen ja auch mit elektronischer Ansteuerung, was das Schalten im Vergleich zum dreieckigen Drehgriff mit seinem recht großen Weg bereits deutlich komfortabler machte.

Die Rohloff-Nabe ist sein 25 Jahren am Markt und steckt sechsstellige Kilometerleistungen weg.
Elektronisch lässt sich das Getriebe deutlich komfortabler schalten.
An der Stelle der mechanischen Schaltbox sitzt nun eine elektronische Einheit.


Schaltkomfort durch elektronische Ansteuerung

Doch das E-14-Getriebe kann nun mit dem Motor kommunizieren, und damit ist der eine Stolperstein beseitigt, der die Kombination aus Rohloff und E-Bike bisher prägte. Die Nabe manuell zu schalten erforderte nämlich, gezielt Druck vom Pedal zu nehmen, was wiederum den Motor zum Abregeln animierte. Beim Schalten ging also immer für einen kurzen Moment Vortrieb verloren. Nun jedoch optimiert die Antriebselektronik das Zusammenspiel von Schaltung und Motor, und es dauert nur Sekundenbruchteile, bis der Gang gewechselt ist. So schaltet und fährt es sich deutlich geschmeidiger, und das 14-Gang-Getriebe kann seine enorme Robustheit voll ausspielen, dank der es leicht mit den vereinten Kräften von Fahrer und Antrieb fertig wird. Übertragen werden diese selbstverständlich von einem Zahnriemen – von der Kettenproduktion hat sich Rohloff (nach Siegen bei der Tour de France) längst verabschiedet.

Für wartungsfreie Kraftübertragung sorgt der Zahnriemen.
Vorne arbeitet eine Vierkolbenbremse.
Das elegant integrierte Rücklicht zeigt auch Bremsvorgänge an.

Die etwas höhere Masse, die der Getriebenabe oft angekreidet wurde, ist am Elektrorad natürlich kein Thema mehr. Ein Gewicht um 28 Kilo ist fürs E-SUB normal, und was einzelne Komponenten dazu beitragen, interessiert niemanden mehr – Hauptsache, die Funktion stimmt, und das trifft im Falle des XD4 auf alle Bauteile zu. Die Bordelektronik mit dem mittig angeordneten Nyon-Farbdisplay kann natürlich noch mehr als nur schalten. Bluetooth- und WLAN-Schnittstelle sorgen für vielseitige Konnektivität; der Bildschirm kann individuell konfiguriert werden und auch ein Navigationssystem ist installiert.



Das Farbdisplay ist groß genug für eine detaillierte Kartendarstellung.
Der Bildschirm für Konnektivitätsfunktionen und Individualisierung.
Auch die Reichweite im jeweiligen Unterstützungsmodus wird angezeigt.

Vernetzter Fahrspaß

Keine Frage, E-Biken ist heutzutage eine multimediale Aktivität, bei der es ohne App und Vernetzung kaum zu gehen scheint. Umso erfreulicher ist es da, an einem Rad wie dem HNF Nicolai XD4 das Zusammenspiel jahrzehntelang bewährter Feinmechanik mit modernster Elektronik zu erleben. Letztere mag die Zukunft der Fahrradtechnik sein, doch mechanische Highend-Komponenten wie das Rohloff-Getriebe sind immer noch das Fundament eines soliden Fahrrades, ob mit oder ohne Motor.



Fazit: HNF Nicolai XD4

Pro

  • Hochwertige Ausstattung
  • Starke Motorisierung
  • Maximaler Schaltkomfort
  • Topmodernes Antriebssystem

Contra

  • Sitzposition recht stark nach vorne orientiert

Fakten

RahmenmaterialAluminium
AntriebstypBosch CX 4. Gen
Gewichtca. 28 Kilo
Preis7.215 Euro
Web www.hnf-nicolai.com
Das edle E-SUB von HNF Nicolai ist mit Motorisierung, Federweg und Laufradgröße nah am MTB. Auch die Rohloff-Schaltung stammt freilich vom Offroader, was heute weitgehend vergessen ist. Mit elektronischer Ansteuerung und Vernetzung mit dem Bosch-Motor sorgt das nach wie vor einzigartige Getriebe für Schaltkomfort auf höchstem Niveau und zeigt dabei, wie Jahrzehnte lang bewährte Technik und modernste Elektronik perfekt harmonieren können.

Über Caspar Gebel

Caspar Gebel sitzt seit 40 Jahren auf dem Rennrad. Der Fachjournalist und Sachbuchautor arbeitet für Velomotion und auch für die Zeitschriften Procycling und Fahrrad News.

Raleigh ONE

Raleigh ONE im Test: Style-Statement der Traditionsmarke

Moustache Dimanche 29 Gravel

Technische Updates, frische Farben und neue Varianten: Das neue Moustache Dimanche 29 Gravel E-Bike

NG Sports Clovee

NG Sports Clovee im Test: Solider Alltags-Griff für kleines Geld

Leicht und preiswert mit sportlichen Ambitionen: Raymon Soreno Ultimate

Canyon Deflectr

Canyon Deflectr: Koblenzer Versender präsentiert ersten MTB-Helm

Race Face Chester

Race Face Chester Griff im Test: Unauffälliger Überflieger

Neues Q36.5 X SRM Schuh-Pedal-System: Eine Einheit für mehr Power

Renthal Traction

Renthal Traction im Test: Die Race-Waffe für maximale Kontrolle?

Race-Gravelbike zum Spitzenpreis: Bulls Machete RX 1

Sigma RECO Radarrückleuchten

Modernste Radartechnologie mit intelligenten Lichtfunktionen und vernetzter Kommunikation: Sigma RECO Radarrückleuchten

Mahle M40

Mahle M40 Antriebssystem im Test: Kampfansage an Bosch und Co!

Alltags-Rennrad mit modernisiertem Rahmen: Bulls Daily Grinder 3

Modernste Schutztechnologien mit spielerischem Ansatz : Puky Sparky, der Kinderhelm, der mitwächst

Ritchey WCS Trail Python

Ritchey WCS Trail Python im Test: Exotischer Griff für große Hände

Ähnliche Beiträge

  • Leichter Allrounder mit top Ausstattung: Merida Silex 9000
  • Raleigh ONE im Test: Style-Statement der Traditionsmarke
  • NG Sports Clovee im Test: Solider Alltags-Griff für kleines Geld
  • Leicht und preiswert mit sportlichen Ambitionen: Raymon Soreno Ultimate
  • Race Face Chester Griff im Test: Unauffälliger Überflieger
  • Velomotion Team
  • Mediafacts
  • Impressum
  • Datenschutz/ DSGVO

© 2025 · Velomotion GmbH