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Bulls Grinder 2 im Test: Tourer mit Retro-Charme

29. Dezember 2022 by Caspar Gebel

Test Bulls Grinder 2: Ein Gravelbike mit Trapezrahmen, wo gibt’s denn sowas? Bei Bulls in Köln – der Sportmarke gebührt die Ehre, ein vergessenes Konzept zu reaktivieren und damit gekonnt Praxisnutzen und Retro-Feeling zu vereinen.

Es gibt Fahrräder, die machen einfach Laune. Sei es die Farbe, die Rahmenform oder irgendwelche Ausstattungsmerkmale: Hin und wieder sieht man ein Bike, bei dem man unwillkürlich lächeln muss, bei dessen Anblick man sich freut, ohne so richtig zu wissen, warum. Okay, beim Bulls Grinder 2 wissen wir’s: Das Gravelbike der Kölner Marke sieht durch und durch „retro“ aus, weckt Eindrücke wach von sommerlichen Radtouren vor unvordenklichen Zeiten, als die Rennsportreifen gerade fingerdick und die schlanken Rahmenrohre verchromt und bunt lackiert waren.



Bulls Grinder 2: Klassischer Look und moderne Technik

Dabei sieht dieses Rad rundum modern aus mit Alu-Rahmen, Schwalbe-Gravelreifen und Bremsschalthebeln – oder? Schon, doch es ist die heute einzigartige Kombination aus Trapezrahmen und Rennlenker, die das Grinder 2 auszeichnet. Dabei standen Damensporträder mit Rennlenker einst hoch im Kurs; auch renommierte Hersteller wie Colnago, Eddy Merckx oder Gios fertigten die grazilen Trapez- oder Mixte-Rahmen, auf denen frau auch im Rock entspannt touren konnte. Doch dieser Fahrradtyp ist längst ausgestorben – und das Bulls der erste Versuch, ihn wieder zu etablieren.

Die formschöne Sora-Kurbel ist recht lang übersetzt.
Der Trapezrahmen ist hochwertig ausgeführt und bietet viele Anbaumöglichkeiten.

Denn aktuell spricht ziemlich viel für das Konzept. Das Gravelbike hat den Rennlenker wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt; ein erstarkter Sinn fürs Praktische ohne Schubladendenken hat Rahmen mit tiefem Durchstieg als Unisex-Modelle etabliert. Und beidem liegen technische Aspekte zugrunde: Erst mit der Scheibenbremse liefern Rennbremsgriffe so gute Verzögerungswerte, dass sie abseits des sportlichen Gebrauchs eingesetzt werden können. Und erst moderne Aluminiumrahmen mit großen Rohrdurchmessern und variablen Rohrquerschnitten können die Stabilitäts- und Steifigkeitsnachteile der Trapezform ausgleichen.



Brems- und Schaltzug werden in den Kettenstreben geführt.
Erst die Scheibenbremse hat dem Rennbremsgriff zu alltagstauglicher Performance verholfen.

Stabiler Rahmen mit top Zugverlegung

Was also zeichnet das Bulls Grinder 2 aus? Erst einmal erlaubt das Sportrad, dass es natürlich auch mit Diamantrahmen gibt, einen ziemlich günstigen Einstieg in die Welt der Gravelbikes. Für 1.399 Euro bekommt man einen sauber gefertigten Aluminiumrahmen, an dem etwa die Innenverlegung der Brems- und Schaltzüge ab Kettenstrebe bzw. Ausfallende auffällt. Wer will, kann Schutzbleche, einen Gepäckträger oder weiteres Zubehör anschrauben, wobei das Rad als Grinder 1 bereits mit Vollausstattung (und etwas anderen Komponenten) geordert werden kann.



Von Shimano kommt die formschöne Sora-Gruppe mit zwei mal neun Gängen und mechanischen Scheibenbremsen. Die fürs Rennrad typische Kettenblatt-Kombination 50/34 ist recht sportlich; fürs Touren-Gravelbike wären kleinere Kettenblätter vielleicht besser. Immerhin bietet das Getriebe zusammen mit dem 11-34er Zahnkranz einen leichten 1:1-Berggang. Dass keine hydraulischen Bremsen verbaut werden, ist dem Preis geschuldet, aber am Alltags- und Touren-Graveller kein echter Nachteil. Praktisch ist, dass wie bei vielen Bulls-Rädern Steckplätze für Akkuleuchten angebracht sind. Die MonkeyLink-Lampen lassen sich schnell montieren und sind verdrehsicher und unauffällig an Sitzklemme und Vorbau befestigt.

18 Gänge mit großer Bandbreite

Mit dem Schwalbe G-One Allround ist einer der beliebtesten Gravelbike-Reifen montiert. Sein feines Noppenprofil rollt auf Asphalt wie ein Slick ab, ist dabei auf lockerem Untergrund aber ziemlich griffig, womit der Pneu ein idealer Kompromiss zwischen Straßen- und Geländereifen ist. Die hellbraune Seitenwand passt zudem sehr gut zum lavendelfarbenen Lack des Bulls.

Wer heute auf ein altes Sportrad steigt, hat oft mit einer gewöhnungsbedürftigen Sitzhaltung zu kämpfen, doch das Bulls ist da ganz anders: Die Front baut hoch, der Hauptrahmen ist eher kurz, ebenso der Lenkervorbau. Damit sitzt man kompakt und aufrecht, fast wie auf einem Tourenrad; andererseits ist das Rad dank einer Rahmengeometrie mit kurzen Kettenstreben recht wendig. Der flache Lenkwinkel sorgt dazu für einen sicheren Geradeauslauf.



Und damit ist das Bulls Grinder 2 rundum gelungen und im übrigen auch nicht auf den Einsatz im Alltag und auf kurzen Touren limitiert: Wer ein komfortables Sportrad fürs Bikepacking sucht, ist mit dem Gute-Laune-Rad mit Retro-Charme ebenso gut beraten.

Web

www.bulls.de



Fazit: Bulls Grinder 2

Pro

  • Interessantes Konzept
  • Charmanter Retro-Look
  • Gut gemachter Rahmen
  • Vielseitig einsetzbar
  • Angenehme Sitzposition

Contra

  • Eher lang übersetzt

Fakten

RahmenmaterialAluminium
BremseScheibenbremse Mechanisch
Gewichtk. A.
Preis1.399 Euro
Web www.bulls.de
Als Neuauflage eines klassischen Fahrradtyps macht das Bulls Grinder 2 Laune. Das Trapez-Gravelbike ist rundum gut gemacht und für seine Preisklasse solide ausgestattet; wie alle „Bulls Grinder“-Modelle gefällt es mit großer Vielseitigkeit von Bikepacking bis Alltag.

Über Caspar Gebel

Caspar Gebel sitzt seit 40 Jahren auf dem Rennrad. Der Fachjournalist und Sachbuchautor arbeitet für Velomotion und auch für die Zeitschriften Procycling und Fahrrad News.

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