Test Pegasus Strong EVO 10 Lite: Es sieht aus wie ein ganz normales, sportliches E-Bike, doch in vielen Details unterscheidet sich das Pegasus Strong EVO vom Mainstream. Und das führt dazu, dass dieses Modell extrem belastbar ist. Gute Nachrichten für große, stattliche Fahrer/innen und alle, die gern mit viel Gepäck unterwegs sind.
Groß und klein, alt und jung, leicht und schwer – bei allen sind E-Bikes beliebt. So beliebt, dass inzwischen rund die Hälfte aller neuen Fahrräder solche mit Zusatzantrieb sind. Und längst gibt es für alle unterschiedlichen Nutzer/innen und Nutzungszwecke spezielles Material: Junge Familien sind mit Cargobikes unterwegs, wer Platz sparen will, schafft ein Kompakt-Bike an und wer viel Gewicht mit sich führt, – tja, was machen solche Menschen?
Pegasus Strong EVO 10 Lite: So belastbar wie manches Cargobike
Um es kurz zu klären: Einerseits geht es hier um das Thema Gepäckbeförderung, andererseits aber um schwere, große Personen. Wer zwei Zentner auf die Waage bringt, kann nämlich so manches E-Bike überfordern, schaut man sich die Angaben zum zulässigen Gesamtgewicht bzw. Systemgewicht an. Hier zieht mancher Hersteller je nach Modell die Grenze bei 130 Kilo, und beim einem reinen Fahrzeuggewicht von knapp 30 Kilo ist klar, dass es dann kaum noch Spielraum gibt. In dieser Situation schlägt die Stunde eines E-Bikes wie das Pegasus Strong EVO 10 Lite.
„Strong“ sagt es schon: Dieses Rad ist auf besonders hohe Belastungen optimiert. 180 Kilo Systemgewicht bedeuten, dass man keine Angst davon haben muss, das Pegasus zu überfordern – und das wir nicht zuletzt Fahrerinnen und Fahrer erfreuen, die „Gardemaß“ haben. Wer groß gewachsen ist und im Standard-Sortiment der Radhersteller nichts findet, ist beim Strong an der richtigen Adresse, denn Pegasus bietet das Bike mit Einrohrrahmen auch in Größe XL an (60 cm Rahmenhöhe), mit Diamantrahmen sogar in 2XL und 3XL (63 bzw. 65 cm). Die hohe Belastbarkeit des Rahmens zeigt sich etwa an der Form des Hinterbaus mit doppelten Kettenstreben – eine elegante Lösung, kann doch rechts der Kettenschutz gut integriert werden.
Hoch belastbar durch viele Details
Wie kommt ein Rad zu einem Systemgewicht, das auf dem Niveau mancher Cargobikes liegt? in erster Linie dadurch, dass bei seiner Konzeption alle relevanten Bauteile auf ihre Belastbarkeit hin geprüft werden – Komponenten wie Speichen, Felgen und Naben etwa, aber auch Antriebskomponenten. So verbaut Pegasus am Strong die Linkglide-Produkte von Shimano, zu denen eine besonders belastbare Zahnkranzkassette gehört – minimal schwerer, aber robuster und verschleißärmer und damit wie geschaffen für E-Bikes mit Mittelmotor, wenn sich zum hohen Drehmoment des Antriebs bullige Beinkraft gesellt.
Apropos Antrieb: Der kommt wie bei Pegasus üblich von Bosch und ist in Sachen Drehmoment ganz vorne mit dabei. 85 Newtonmeter drückt der Bosch Performance CX ab, was sich nicht nur in furioser Beschleunigung bemerkbar macht – gerade wenn es darum geht, viel Gewicht am Berg in Bewegung zu halten, punktet das Aggregat. Und das klappt auch mit lockerem Tritt, wo Motoren mit weniger Drehmoment auf viel Unterstützung vom Fahrer bzw. von der Fahrerin angewiesen sind.
Mit dem Akku der Wahl lang unterwegs
Mit dem Gesamtgewicht steigt natürlich auch der Energieverbrauch; nun kommt es für den/die Fahrer/in darauf an, die eigene Nutzungsart realistisch einzuschätzen und entsprechend den Akku zu wählen. Wie heute üblich, lässt der Hersteller die Wahl zwischen 500, 625 und 750 Wattstunden – ersteres reicht locker für den Alltagseinsatz und mittellange Tagestouren; letzteres sollte gewählt werden, wenn eine mehrtägige Reise mit entsprechendem auf anspruchsvollem Terrain ansteht. Das dafür nötige Gepäck schultert das Strong locker: Satte 27 Kilo lassen sich auf den Heckträger laden – so viel Wechselkleidung, Proviant und Zubehör muss man erst einmal zusammenkriegen!
Wo es bergan und dann wieder zu Tal geht, kommt ein weiteres Merkmal des Pegasus Strong ins Spiel: Am Rad ist eine Vierkolben-Bremsanlage montiert, wie sie ansonsten vorzugsweise an abfahrtslastigen Mountainbikes zum Einsatz kommt. So lassen sich große Massen bei hohem Tempo deutlich schneller und sicherer einbremsen.
Vielfältige Sicherheitsmerkmale
Natürlich gibt es viele Komponenten am Rad, für die das Systemgewicht irrelevant ist – sie spielen das Thema Sicherheit in anderer Hinsicht. Die Lichtanlage etwa, deren Highlight ein superheller 70-Lux-Strahler ist, oder das rahmenfeste Ringschloss für kürzere Stopps. Erwähnenswert ist nicht zuletzt die Positionierung des Bosch-Displays vor dem Lenkervorbau – so ist es gut sichtbar, ohne dass man beim Fahren den Kopf senken muss. Und nicht zuletzt ist das Pegasus Strong mit einer optimal aufs Fahrergewicht einstellbaren, sensibel ansprechenden Luftfedergabel ausgestattet, deren 75 mm Federweg auch bei starker Belastung genug Reserven bieten – was man auch für die 55 mm breiten Reifen sagen kann, die wirkungsvoll Durchschläge verhindern.
Kurzum, das Pegasus Strong ist wirklich ein starkes Stück! Was man ihm freilich nicht anmerkt. Die gelungene Optik mit integriertem Akku entspricht der seiner Markengeschwister; damit sieht es definitiv nicht nach Schwerlastverkehr aus, sondern dynamisch und sportlich. Dass beides zusammenpasst, werden seine Fahrerinnen und Fahrer sicher auch so sehen.
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