Radsport: Mit dem Gewinn aller drei großen Landesrundfahrten schrieb die Mannschaft Jumbo – Visma in der Saison 2023 Geschichte. Im neuen Jahr geht das Team unter dem Namen Visma | Lease a Bike an den Start. An der Vormachtstellung als bestes Team der Welt ändert sich allerdings nichts.
Jumbo – Visma fehlt 2023 nur ein Monument
Der Blick auf das UCI-Ranking der Teams überrascht am Saisonende 2023 dann doch. Nicht Jumbo – Visma thront ganz oben, sondern das UAE Team Emirates. Dennoch dürften sich alle Experten darüber einig sein, dass das Jahr der niederländischen Equipe eines der erfolgreichsten in der Geschichte des Radsports war. Primoz Roglic gewann den Giro d’Italia, Jonas Vingegaard die Tour de France und Sepp Kuss schließlich die Vuelta a Espana. Doch nicht nur bei den drei großen Landesrundfahrten triumphierten die Schwarz-Gelben. Zahlreiche einwöchige Rundfahrten und Eintagesrennen konnten ebenfalls gewonnen werden. Unter anderem jubelte Dylan van Baarle beim Omloop Het Nieuwsblad, Tiesj Benoot bei Kuurne – Brussel – Kuurne und Christophe Laporte bei Gent – Wevelgem, Dwars door Vlaanderen sowie den Europameisterschaften. Enttäuscht über die Resultate dürfte die Teamleitung nur bei den Monumenten sein. Keines der fünf wichtigsten Eintagesrennen ging an Jumbo – Visma.
2024: Cian Uijtdebroeks für Primoz Roglic
Neben all den Erfolgen musste Jumbo – Visma in der vergangenen Saison auch mit einem Schicksalsschlag umgehen lernen. Nathan van Hooydonck erlitt während einer Autofahrt einen Herzinfarkt und musste seine aktive Karriere als Radprofi beenden. Ebenfalls zurückgetreten sind – allerdings nicht aus gesundheitlichen Gründen – Rohan Dennis und Jos van Emden. Der größte Verlust allerdings ist Giro-Sieger Primoz Roglic. Der Slowene wird künftig für das deutsche Team Bora – hansgrohe an den Start gehen und damit einer der größten Gegner seines Ex-Teams sein. In der nächsten Saison ebenfalls nicht für Visma | Lease a Bike fahren werden Sam Oomen, Timo Roosen, Tobias Foss und Gijs Leemreize. Im Gegenzug verstärken sich die Niederländer im Hochgebirge mit Matteo Jorgenson. Der US-Amerikaner gilt als großes Talent und hat dieses schon bei Movistar aufblitzen lassen. Als Königstransfer jedoch muss die Verpflichtung von Cian Uijtdebroeks bezeichnet werden. Der erst 20-jährige Belgier ist DAS Mega-Talent im Straßenradsport. Er macht die Schwarz-Gelben noch stärker. Auch Ben Tulett ins Team zu holen, war eine clevere Entscheidung. Der Brite ist auch erst 22 Jahre jung und soll noch viel Potential in sich tragen. Komplettiert wird die Liste der Neuzugänge vor allem von der eigenen Nachwuchsarbeit. Puncheur Per Strand Hagenes, GC-Talent Johannes Staune-Mittet und Loe van Belle werden aus dem eigenen Development-Team hochgezogen.