Radsport: Mathieu van der Poel hat das Monument Paris – Roubaix gewonnen. Der niederländische Weltmeister entschied die „Hölle des Nordens“ souverän für sich, verteidigte damit erfolgreich seinen Vorjahressieg und feiert insgesamt seinen sechsten Sieg bei einem Monument. Stark unterwegs war erneut Nils Politt, der nur knapp das Podium verpasste.
Van der Poel verteidigt mühelos seinen Vorjahressieg
Chancenlos muss sich die Konkurrenz eingestehen, dass Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) aktuell nicht zu schlagen ist. Der Weltmeister gewinnt nach der Ronde van Vlaanderen auch Paris – Roubaix. Bei der 121. Austragung der „Mutter aller Klassiker“ steht der Niederländer nach 259,7 Kilometern wieder ganz oben auf dem Podium. Mit einem Solo über 60 Kilometer entschied er das wohl prestigeträchtigste Eintagesrennen des Straßenradsports wie im Vorjahr souverän für sich. Erst knapp drei Minuten später komplettierten Teamkollege Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) und Mads Pedersen (Lidl – Trek) das Podium in der Radrennbahn von Roubaix. Knapp die Top 3 verpasste Nils Politt (UAE). Der Deutsche darf sich nach seinem Top-Resultat bei der Ronde aber nun auch bei Paris – Roubaix über ein starkes Rennen freuen.
Keine Stürze im Wald von Arenberg
Zu einer ersten großen Selektion der 121. Ausgabe von Paris – Roubaix kam es bereits in der ersten Rennhälfte, als das Peloton in mehrere Teile zerfiel. Für den heiklen Pavé-Sektor, dem Wald von Arenberg, war diese Konstellation perfekt. Denn so fuhr nur ein kleines Fahrerfeld gemeinsam in die künstlich erstellte Schikane hinein. So verlief die wohl bekannteste Kopfsteinpflaster-Passage diesmal völlig unfallfrei. Unter anderem erlitten John Degenkolb (dsm-firmenich PostNL), Mads Pedersen (Lidl – Trek) und Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) anschließend einen Defekt, konnten allerdings den Anschluss wiederherstellen, so dass eine Entscheidung rund 90 Kilometer vor dem Ziel vertagt wurde.
Deutsch-schweizerische Kooperation
Mit Nils Politt (UAE), Stefan Küng (Groupama – FDJ) und Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) haben sich rund 85 Kilometer vor dem Ziel drei sehr gefährliche Fahrer aus dem noch verbliebenen Hauptfeld lösen können. Während der Deutsche und der Schweizer gut zusammen harmonierten, hielt sich der Belgier mit der Arbeit vollständig zurück. Die Hierarchie in der belgischen Mannschaft war also klar ersichtlich: Der Kapitän heißt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck). Gleichzeitig musste man aber auch in der Verfolgergruppe nicht nachführen. Dort übernahm Lidl – Trek das Kommando. So wurde das Trio etwa 20 Kilometer später nach dem Pavé-Sektor Tilloy à Sars-et-Rosières wieder eingeholt.
Die Konkurrenz fährt für van der Poel
Für Alpecin – Deceuninck lief das Rennen perfekt. Ab Rennmitte musste das belgische Team kaum noch arbeiten, da die Hauptkonkurrenten von Mathieu van der Poel bereitwillig diese Aufgabe übernahmen. So konnte sich der Niederländer ebenso wie sein belgischer Teamkollege Jasper Philipsen etwas zurückziehen und Kräfte sparen. Als der Sektor Orchies 60 Kilometer vor dem Ziel befahren wurde, zündete der aktuelle Weltmeister aber den Turbo. Van der Poel löste sich als Solist. Niemand konnte ihm folgen. Seine Kontrahenten waren geschlagen. Zunächst strebten die Verfolger noch nach einer Zusammenarbeit. Schließlich aber mussten sie erkennen, dass es auch heute nur noch um Rang zwei gehen sollte. Die Herausforderer der Mannschaft Alpecin – Deceuninck müssen sich selbst kritisch hinterfragen, ob sie sich für das diesjährige Paris – Roubaix wirklich einen sinnvollen Plan erarbeitet haben, oder dem Favoriten-Team letztendlich doch voll in die Karten gespielt haben.
Mathieu van der Poel ditches the pack!!! ⚡
With just under 60 km to go, the World Champ is all alone! #ParisRobaix pic.twitter.com/cwYP8tzkEo
— Eurosport (@eurosport) April 7, 2024