Test: Obwohl man sich in Vergangenheit als großer Verfechter der 29 Zoll-Laufradgröße zeigte, setzt auch Bikegigant Specialized seit kurzer Zeit auf den neuen Laufradmaßstab 650B. Erstmals präsentierte man die mittlere Laufradgröße an dem neuen Stumpjumper, doch auch das Erfolgsmodell Enduro wird von nun an auf 27.5 Zoll gestellt. Was das Specialized Enduro S-Works 650B kann und wie es sich im Vergleich zum 29er Modell schlägt fanden wir in Leogang heraus.
Das S-Works Enduro gehörte bereits als 29er zu den schnellsten seiner Art, nun stellt Specialized das Erfolgsmodell erstmals auf 650b Laufräder, womit die 26 Zoll Variante komplett abgelöst wird. An den edlen Carbonrädern der S-Works Linie kommt bekanntermaßen nur das Beste vom Besten ran. Dementsprechend sieht die Komponentenliste unseres Testbikes aus.
Carbon wohin man auch nur schaut, Colormatching par excellence und eine schlicht weg schöne Formgebung lassen das Rad ein optischer Leckerbissen der Extraklasse werden.
Während viele der Komponenten wie Lenker, Kurbel und Sattelstütze aus eigenem Hause und die Laufräder ebenfalls von Roval, einer von Specialized initiierten Firma, stammen, nutzt man für das Fahrwerk ein Highend Set-Up. In allen Modellvarianten kommt am Heck der Cane Creek Double Barrel Inline-Dämpfer zum Einsatz, der speziell auf die Federkennlinie des Rahmens abgestimmt ist und somit bestmögliche Performance bieten soll. Dieser generiert 165 Millimeter Federweg. Vorn arbeitet eine ebenfalls angepasste Rock Shox Pike RCT3 mit 160 Millimeter Federweg.
Sram liefert mit der Guide RSC-Bremse und dem XX1-Antrieb die restlichen Komponenten und lässt das Gewicht des Rades auf knapp 12 Kilogramm schwinden.
Nach kurzen Minuten der Einstellung des richtigen Setups machten wir uns auf in den Bikepark. Von verspielten Singletrails, bis hin zu der Weltcup Downhill Strecke ließ sich alles finden um das Enduro 650B bis an die Grenzen zu führen.
Schwingt man das Bein über das Rad fühlt man sich schlagartig wohl. Die Balance des Rades, Die Geometrie, alles fühlt sich richtig an. Um uns dennoch auf das Rad einzuschießen ließen wir es ruhig angehen und nahmen den Hangman unter die Stollen. Der Trail hat einige schnelle Passagen, enge Kurven, Sprünge und alles was Spaß bereitet. Das Specialized fliegt regelrecht über den Trail. Die Anpassung der Geometrie auf die 650B-Laufräder ist den Ingenieuren erstklassig gelungen und in keiner Situation fühlt man sich unsicher.
Nach wenigen Runs ist man mit dem Rad so sehr vertraut, dass auch die großen zehn Meter Sprünge der Weltcupstrecke kein Problem waren. Das Fahrwerk lässt sich perfekt abstimmen und gibt weder zu viel noch zu wenig Federweg frei, so dass man das Rad schön beschleunigen und viel Schwung über Wellen mitnehmen kann.
Es ist schon fast schwierig einen Schwachpunkt ausmachen zu können. Auch bei der Überfahrt nach Saalbach zeigt es sich unbeeindruckt vom Wurzeltrail, wenn auch es nicht so gut wie sein großer Bruder mit den 29 Zoll Laufrädern rollt. Auf der X-Line waren es wir denen die Kraft ausging, nicht etwa den Sram Guide-Bremsen und so begaben wir uns für eine letzte Abfahrt zurück nach Leogang.
Fazit
Das Specialized Enduro S-Works 650B ist noch ein Ticken besser als die Vorgängerversion mit 29 Zoll Laufrädern. Sobald man das Bein über das Rad schwingt fühlt man sich auf dem Enduro wohl und kann nach sehr kurzer Eingewöhnungsphase Vollgas geben. Dabei ist es sowohl auf schnellen, groben Teilstücken aber auch auf langsamen, technischen Passagen zu Hause. Qualität hat jedoch auch seinen Preis und so schlägt das S-Works Enduro mit mächtigen 7.999 Euro zu Buche. Bedenkt man jedoch die Spezifikationen und die guten Allroundfähigkeiten des Rades, erscheint uns dieser Preis als durchaus angemessen.
Produkthighlights
- geringes Gewicht
- sehr gut ausbalanciert
- edle Ausstattung
- hoher Preis
Preis & Web
- 7.999 Euro
- ww.specialized.com