Radsport: Die französische Equipe Decathlon AG2R La Mondiale ist eine bärenstarke Saison 2024 gefahren. Hauptverantwortlich dafür ist der Australier Ben O’Connor. Doch er verlässt nun das Team. Sorgen müssen wir uns aber nicht machen, denn es klopfen einige Top-Talente an die Tür.
Decathlon AG2R La Mondiale springt auf Rang 6
Wer hätte gedacht, dass das Team Decathlon AG2R La Mondiale eines Tages besser im UCI-Teamranking abschneiden wird als Ineos Grenadiers? 2024 war es soweit. Von Rang 18 aus dem Vorjahr sprang die französische Equipe auf Rang 6 nach vorn. Maßgeblichen Anteil daran hat Ben O’Connor. Der Australier wurde Gesamtzweiter bei der Vuelta a Espana, Gesamtzweiter bei der UAE Tour und Vizeweltmeister. Hinter Tadej Pogacar, Remco Evenepoel und Jasper Philipsen wurde er somit viertbester Fahrer der Saison. Doch er war nicht der einzige erfolgreiche Profi von Decathlon AG2R La Mondiale. Benoit Cosnefroy gewann den Pfeil von Brabant, den GP du Morbihan, die Tour du Finistère und Paris-Camembert. Zwar sind dies nicht die wichtigsten Rennen im Kalender, aber die Vielzahl an guten Ergebnissen bei Eintagesrennen sind wirklich beeindruckend. Alex Boudin gewann die Tour du Limousin und überzeugte vor allem als GC-Fahrer beim Giro d’Italia. Die größte Entdeckung des Jahres ist wohl Paul Lapeira. Der 24-Jährige jubelte gleich 5x, unter anderem bei den Französischen Meisterschaften.
Top-Fahrer gehen, aber Top-Talente kommen
Es ist geradezu bitter, dass die Mannschaft Decathlon AG2R La Mondiale nach einem so starken Jahr so viele gute Fahrer ziehen lassen muss. Mit Ben O’Connor verlässt der punktbeste Profi das Team. Und mit Alex Baudin und Valentin Paret-Peintre kehren zwei weitere absolute Top-Bergfahrer der Equipe den Rücken. Auf den ersten Blick ist daher davon auszugehen, dass Decathlon AG2R La Mondiale vor einer schwierigen Zukunft steht. Betrachten wir jedoch die Neuzugänge, muss uns nicht Angst und Bange sein. Verpflichtet werden neben Top-Zeitfahrer Stefan Bissegger und Kletterer Callum Scotson nämlich vor allem absolute Top-Talente. Johannes Staune-Mittet kommt von Visma – LaB und galt vor noch zwei Jahren als riesengroßes GC-Talent. Aus den eigenen Reihen rückt Leo Bisiaux zu den Profis auf. Das größte aller Talente aber ist wohl Paul Seixas. Der Franzose ist erst 18 Jahre alt und wechselt sofort von der U19 zu den Profis. Natürlich können junge Talente immer scheitern, aber dieser Paul Seixas bringt so viele Fähigkeiten in noch so jungem Alter mit, dass wir fest davon ausgehen können, dass er in den kommenden Jahren zu einem Superstar wird.